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Götschl lobt die ÖSV-Speeddamen

Renate Götschl ist angetan von der neuen Speed-Generation der ÖSV-Damen.

Götschl lobt die ÖSV-Speeddamen

Beeindruckt von den Leistungen der österreichischen Abfahrtsdamen in Kanada ist auch Renate Götschl gewesen.

"Als Steirerin darf man so etwas natürlich nicht übersehen", ist der einstigen "Speed Queen" nicht entgangen, dass Cornelia Hütter und Co. in Lake Louise groß aufgezeigt haben. "Das ist lässig und deutet auf gute Arbeit hin", zog Götschl den Hut.

Potenzial vorhanden

41 Speed-Rennen hat Götschl in ihrer erfolgreichen Karriere gewonnen. Mit 24 Abfahrtssiegen wird sie hinter Annemarie Moser-Pröll und Lindsey Vonn für sehr lange Zeit die Nummer drei der Welt bleiben. Eine Hütter habe aber das Zeug, irgendwann ähnliche Dimensionen zu erreichen, ist die 2009 zurückgetretene Obdacherin überzeugt.

"Sie hat Potenzial und macht auch was daraus", begründete Götschl ihre Meinung. "Sie hat Qualitäten im Flachen und im Technischen. Ich sehe sie genau auf dieser Linie unterwegs, auf der wir damals waren."

Starke Kernöl-Fraktion

Götschl sprach damit auch die seinerzeitige Konkurrenz zwischen ihr, Michaela Dorfmeister und Alexandra Meissnitzer an, die zu Riesenerfolgen geführt hatte. "Konkurrenz im eigenen Lager ist das Wichtigste überhaupt", ist Götschl überzeugt. "Jede will schneller sein als die andere, weil sie weiß, die habe ich im Training paniert."

Warum mit Hütter, Elisabeth Görgl, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler und Nicole Schmidhofer gleich fünf Steirerinnen das Rückgrat der Damen-Speedabteilung bilden, kann sich Götschl auch nicht ganz erklären.

Der Ex-Rennläufer und nunmehrige Trainer und "Alpinchef" im steirischen Skiverband, Willibald Zechner, könnte ein Grund sein, vermutete sie.

Hoffnung Cornelia Hütter

Eine Frage des Wesens?

"Man kann das aber nicht verallgemeinern. Vielleicht ist es auch, weil Steirer vom Wesen her gemütlicher sind, da passt die Abfahrt ganz gut dazu", bemühte sie einen Scherz und ergänzte: "Natürlich bringen sie auch großes technisches Können mit."

Ob sie selbst als Leitbild fungiert habe, kann die heuer 40 Jahre alt gewordene, zweifache Mutter nicht beantworten.

"Das muss man sie selbst fragen. Ich bin natürlich im Schnellen aufgefallen. Ob sie das interessiert hat, weiß ich aber nicht", glaubt Götschl vielmehr, dass die Hinwendung zur Abfahrt eine Frage des Potenzials war und ist.

Mit dem nötigen Pfeffer

"Auf jeden Fall ist es super, dass es da so ein Steirerinnen-Paket gibt und damit eine Riege, die neben der Anna Fenninger vorne mitmischen kann", freut sich Götschl. "Sie fahren eine Super-Technik, geben Gas und ziehen nicht zurück. Es geht alles nach vor. Da ist rundherum eine Super-Arbeit geleistet worden", gab es auch Lob für die Trainer.

Götschl gefällt vor allem die Angriffslust und die Kompromisslosigkeit ihrer Nachfolgerinnen. "Sie fahren nicht nur runter, sie wollen echt was weiterbringen. Man hat wirklich Pfeffer gesehen."

Da sei etwas im Entstehen, ist Götschl überzeugt. Trotzdem müsse man die Kirche im Dorf lassen. "Einer Lindsey Vonn kann man sich nur annähern. Aber hinter ihr sind schon unsere Jungen im Vorderfeld", freut sich die Gewinnerin von neun WM- und zwei Olympiamedaillen schon auf die nächsten Speed-Rennen in Val d'Isere.

"Auch dort können unsere Mädchen ihre Qualitäten ausspielen. Sie werden uns den ganzen Winter mit Sicherheit noch viele schöne Rennen bescheren", ist Götschl überzeugt.

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