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ÖSV-Zwischenbilanz: Zum Glück gibt's Hirscher

In einem Unternehmen würde man sagen: Die Bilanz ist tiefrot. ÖSV-Saison im Siegvergleich:

ÖSV-Zwischenbilanz: Zum Glück gibt's Hirscher

"Was manche an Leistung abliefern, ist gemessen am Können eindeutig zu wenig."

Es waren ungewohnt kritische Worte, die Hans Pum in einer Saison-Zwischenbilanz in der "Krone" fallen ließ. Die Zahlen sprechen aber eine klare Sprache und geben wenig Raum zum Schönreden. Der ÖSV steuert auf die schwächste Saison seit 1992 zu - damals gab es geschlechterübergreifend 8 Saisonsiege.

Natürlich gibt es handfeste Gründe für ausbleibende Erfolge (Verletzungs-Serie bei den Speed-Herren, Rücktrittswelle) - dennoch ist die Ausbeute für den besten Skiverband der Welt mager. Speziell, wenn man "Retter" Marcel Hirscher herausrechnet.

Wir haben uns die Zahlen angeschaut.

Saisonvergleich ÖSV-Herren:

Saison 1. 2. 3. 4.-10.
2016 6 8 6 41
2015 14 10 10 43
2014 9 11 13 41
2013 7 16 11 61
2012 16 9 17 76
2011 11 12 9 59
2010 8 11 13 55
2009 13 11 9 50
2008 13 11 12 66
2007 14 11 9 59
2006 18 10 11 63
2005 19 14 21 77
2004 14 20 22 113
2003 15 18 14 95
2002 17 11 15 78
2001 24 20 14 77
2000 26 19 25 114
1999 19 18 21 84
1998 25 15 19 91
1997 16 18 11 87
1996 9 10 10 61
1995 7 11 14 57
1994 10 9 9 47
1993 6 8 12 49
1992 1 7 7 46
1991 5 5 13 46
1990 9 12 13 60

ÖSV ohne Hirscher

Ohne Hirscher
3.
2016 0 3 5
2015 6 6 8

"Ohne xyz würde es schlecht aussehen", ist immer so eine Sache. In dieser Saison ist dieses Statistik-Spielchen aber aufgelegt.

Hirscher ist alleine für alle sechs Saisonsiege verantwortlich. Ohne den Gesamtweltcupführenden wäre die Bilanz mit drei zweiten Plätzen und fünf dritten Plätzen als klare Pleite zu werten.

Disziplinen im Saisonvergleich:

2016 1. 2. 3. 4.-10. 2015 1. 2. 3. 4.-10.
Abfahrt 0 2 1 13 4 3 3 20
Slalom 2 5 2 7 3 2 1 2
RTL 3 0 1 6 5 1 2 5
Super G 1 1 2 11 2 3 2 15
Kombi 0 0 0 4 0 1 0 1

Beim Blick auf die Disziplinen sticht ausgerechnet jene hervor, die eigentlich als Sorgenkind der nächsten Jahre galt - der Slalom.

In der letzten Saison war Hirscher im Slalom rot-weiß-roter Alleinunterhalter, sorgte für alle sieben Top-10-Ergebnisse der ÖSV-Herren. In diesem Jahr gab es durch Marco Schwarz bereits zwei Podestplätze und weitere Top-Ten-Platzierungen durch Manuel Feller und Marc Dirguber.

In der Abfahrt sieht es hingegen düster aus: Zwei Rennen vor Schluss stehen Reichelt und Co. noch ohne Saisonsieg da. Eine Abfahrts-Saison ohne ÖSV-Sieg gab es zuletzt 2009/10. Im Super G bessert ausgerechnet Techniker Marcel Hirscher die Bilanz mit seinem Sieg in Beaver Creek auf.

Damen-Bilanz

Noch schlechter schaut es bei den Damen aus - wobei da bereits vor der Saison klar war, dass die Trauben hoch hängen würden.

Mit Anna Fenninger fällt bekanntlich die Teamleaderin aus, dazu traten mit Kathrin Zettel und Nicole Hosp verlässliche Podestfahrerinnen der letzten Jahre zurück. Speziell im Slalom hat die junge Garde aber gezeigt, dass die Zukunft positiv sein kann.

Saison

1. 2. 3. 4.-10.
2016 1 4 6 34
2015 9 14 11 52
2014 9 9 13 56
2013 4 11 8 57
2012 12 6 12 61
2011 6 3 11 64
2010 6 8 7 32
2009 5 11 8 45
2008 11 12 13 62
2007 25 17 14 54
2006 11 16 20 75
2005 13 8 6 59
2004 10 17 15 52
2003 8 8 15 48
2002 9 7 9 56
2001 6 7 9 50
2000 14 8 15 72
1999 20 11 9 59
1998 2 6 6 46
1997 1 8 5 36
1996 8 4 10 58
1995 5 3 1 32
1994 7 7 3 29
1993 6 6 9 54
1992 7 9 4 68
1991 13 11 11 61
1990 11 14 14 68

Philipp Bachtik

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