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Vier Kristallkugeln sind noch zu vergeben

Weltcup-Finale in St. Moritz. Vier Kugeln sind noch zu vergeben. Hirscher kann Geschichte schreiben.

Vier Kristallkugeln sind noch zu vergeben

Vor der finalen Weltcupwoche im alpinen Skisport in St. Moritz sind bereits acht der zwölf Kristallkugeln vergeben.

Für Spannung ist also auch in der Schweiz noch ausreichend gesorgt.

Zudem kann Marcel Hirscher wieder einmal Ski-Geschichte schreiben. Derzeit hält der Salzburger bei acht Saisonsiegen, auf seine persönliche Bestmarke aus der Saison 2011/2012 fehlt ihm nur mehr ein Erfolg.

Hirscher bald Zweitbester aller Zeiten

Mit 1.625 Punken hat er derzeit die sechstmeisten aller Zeiten auf dem Konto. Nur fünf Mal sammelte ein Läufer in der Weltcup-Geschichte in einer Saison mehr Punkte. 

Platz Fahrer Land Punkte Saison
1, Hermann Maier Österreich 2000 1999/2000
2. Stephan Eberharter Österreich 1702 2001/2002
3. Paul Accola Schweiz 1699 1991/1992
4. Hermann Maier Österreich 1685 1997/1998
5. Bode Miller Vereinigte Staaten 1648 2004/2005
6. Hermann Maier Österreich 1618 2000/2001
7. Marcel Hirscher Österreich 1535 2012/2013
8. Lasse Kjus Norwegen 1465 1998/1999
9. Marcel Hirscher Österreich 1448 2014/2015
10. Benjamin Raich Österreich 1410 2005/2006

Mit 1.702 Punkten würde Hirscher die zweiterfolgreichste Saison bei den Herren aller Zeiten hinlegen. Nur Hermann Maiers Weltcup-Saison 1999/2000 wird für ihn auch in diesem Jahr unerreichbar bleiben.

Hier ist die Ausgangslage vor dem Weltcup-Finale kurz zusammengefasst:

HERREN

Gesamtweltcup (entschieden)

Marcel Hirscher hat zum fünften Mal in Folge den Gesamtweltcup für sich entschieden. Der Salzburger kann beim Finale in St. Moritz von der Konkurrenz nicht mehr eingeholt werden, weil niemand seiner Verfolger mehr das gesamte Restprogramm von vier Rennen bestreitet. Henrik Kristoffersen (NOR/1.272), Alexis Pinturault (FRA/1.080) und Kjetil Jansrud (NOR/1.013) kämpfen noch um die weiteren zwei Podestränge der Gesamtabrechnung.

Abfahrt (offen)

Der Abfahrts-Weltcup der Herren bekommt ein äußerst heißes Finalrennen: Der verletzte Norweger Aksel Lund Svindal und der Südtiroler Peter Fill liegen mit 436 Zählern ex aequo in Führung, Svindal hat aber mehr Saisonrennen gewonnen und wäre laut aktuellem Stand Kugelgewinner. Fills Landsmann Dominik Paris hat nur vier Zähler Rückstand, der Norweger Kjetil Jansrud 54 und der Franzose Adrien Theaux 66. Bester Österreicher ist Hannes Reichelt als Zehnter.

Super-G (offen)

Spannung pur auch im Super-G: der Norweger Aleksander Aamodt Kilde liegt 25 Punkte vor seinem verletzten Landsmann Aksel Lund Svindal, 37 vor dem Oberösterreicher Vincent Kriechmayr und 40 vor seinem Landsmann Kjetil Jansrud. Nur noch rechnerische Chancen haben der US-Amerikaner Andrew Weibrecht (91 zurück) und der Schweizer Carlo Janka (92). Norwegen hat zuletzt viermal in Folge die Super-G-Kugel geholt - von 2012 bis 2014 durch Svindal, vergangenes Jahr durch Jansrud. Österreich wartet seit Hannes Reichelt 2008.

Riesentorlauf (entschieden)

Marcel Hirscher hat zum dritten Mal in seiner Karriere die Riesentorlaufwertung für sich entschieden, zum zweiten Mal in Folge. Der Kugelgewinn stand nach dem vierten Saisonsieg des Salzburgers Anfang März in Kranjska Gora fest. Der Franzose Alexis Pinturault ist bereits fix Zweiter. Wohl nur noch rechnerisch ist der drittplatzierte Norweger Henrik Kristoffersen (461) von den Franzosen Victor Muffat-Jeandet (373) und Mathieu Faivre (363) einzuholen.

Slalom (entschieden)

Nach drei Kugeln in Folge für Marcel Hirscher heißt der neue Slalomkönig Henrik Kristoffersen. Der Norweger ist nach sechs Saisonsiegen allerdings ein verdienter Trophäen-Empfänger. Hinter dem Duo klafft eine große Lücke, Chancen auf Position drei haben theoretisch noch Felix Neureuther (GER/363), Stefano Gross (ITA/345), Fritz Dopfer (GER/339), Alexander Choroschilow (RUS/326) und Andre Myhrer (SWE/267).

Kombination (entschieden)

Erstmals seit 2012 werden wieder Kristallkugeln für die Kombination vergeben. Mit zwei Siegen in den drei Bewerben holte sich der Franzose Alexis Pinturault mit 220 Zählern den Wertungsgewinn vor Landsmann Thomas Mermillod Blondin (170) und dem Norweger Kjetil Jansrud (165). Bester Österreicher wurde Romed Baumann als Achter (88). Beim Finale wird keine Kombination mehr ausgetragen.

 

 

DAMEN

Gesamtweltcup (entschieden)

Zum ersten Mal seit 21 Jahren und Vreni Schneider ging der Gesamtweltcup wieder an eine Schweizerin. Lara Gut ist vier Rennen vor Schluss mit 355 Punkten Vorsprung zwar rechnerisch noch von Viktoria Rebensburg einzuholen, die Deutsche verzichtet aber in St. Moritz auf das Antreten im Slalom. Rebensburg ist hinter Lindsey Vonn Dritte, auf die verletzte US-Amerikanerin fehlen ihr auch noch 228 Punkte. Beste Österreicherin ist Cornelia Hütter als Siebente, der eine oder andere Platz ließe sich noch gutmachen. Weltcup-Titelverteidigerin Anna Fenninger fehlte die gesamte Saison verletzungsbedingt.

Abfahrt (entschieden)

Am 20. Februar in La Thuile sicherte sich Lindsey Vonn mit einem zweiten Tagesrang zum bereits achten Mal in ihrer Karriere den Abfahrts-Weltcup. Damit überflügelte die US-Amerikanerin Annemarie Moser-Pröll in dieser Disziplin, gesamt hält sie bei 20. Kristallkugeln. Auch der Gesamtweltcup schien abermals zum Greifen nahe, ehe eine Knieverletzung das Saison-Aus bedeutete. Um die Ehrenplätze rittern Larisa Yurkiw (CAN/407), Cornelia Hütter (AUT/387), Fabienne Suter (SUI/383) und Lara Gut (SUI/374).

Super-G (offen)

Das Trio Lara Gut (SUI/401), Cornelia Hütter (AUT/340) und Tina Weirather (LIE/336) jagt beim finalen Rennen in St. Moritz die mit 420 Zählern noch in Führung liegende verletzte Lindsey Vonn. Beste Aussichten hat freilich Gut, der unabhängig vom Abschneiden der Konkurrenz ein sechster Platz genügt, um das Kristall einzuheimsen.

Riesentorlauf (offen)

Mit Eva-Maria Brem lebt Österreichs Hoffnung auf eine kleine Kristallkugel bei den Damen bis zum letzten Renntag der Saison. Am Sonntag wird die Tirolerin mit 52 Punkten Vorsprung auf die Deutsche Viktoria Rebensburg in das finale Rennen gehen. Sie hat es damit selbst in der Hand, bei einem vierten Platz von Brem ist das Ergebnis von Rebensburg nicht entscheidend und die Kugel im rot-weiß-roten Lager. Vergangenes Jahr musste sich Brem beim Weltcup-Kugelfinale ihrer Landsfrau Anna Fenninger beugen.

Slalom (entschieden)

Die Schwedin Frida Hansdotter kürte sich vorzeitig zur Kugelgewinnerin und löste Mikaela Shiffrin ab, die US-Amerikanerin verpasste verletzungsbedingt aber zwei Rennmonate. Um Endrang zwei matchen sich beim Finale in St. Moritz die Slowakin Veronika Velez-Zuzulova (546) und die Schweizerin Wendy Holdener (511). Sarka Strachova (CZE/464) hat nur noch eine theoretische Chance auf einen Platz auf dem Podest der Endabrechnung. Die Österreicherinnen Michaela Kirchgasser und Carmen Thalmann liegen auf den Rängen elf und zwölf.

Kombination (entschieden)

Nach drei Saisonrennen geht die Kristallkugel an die Schweizerin Wendy Holdener, die mit 198 Punkten vor der Schweizerin Lara Gut (160) und der Salzburgerin Michaela Kirchgasser (153) das Konto am vollsten hatte. Für Holdener ist es das erste Kristall ihrer Karriere. Beim Finale wird keine Kombination mehr ausgetragen.

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