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Komarek und Haudum als ÖEHV-Offensivtrümpfe

Ersatz für NHL-Cracks: Komarek, Haudum als ÖEHV-Schlüsselspieler?

Komarek und Haudum als ÖEHV-Offensivtrümpfe

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Nur fünf aus 23.

Obwohl die Kritik an der EBEL-Punkteregelung – wie zuletzt von Rafael Rotter im LAOLA1-Interview erneuert – und die hohen Legionärsanteile der heimischen Vereine dauerhafte Themen sind, verdient der Großteil des ÖEHV-Kaders für die B-WM in Kiew (22.-28.4., LIVE im LAOLA1-Ticker) sein Geld in Österreich.

Mit Martin und Stefan Ulmer, Patrick Obrist (Schweiz), Konstantin Komarek und Lukas Haudum (Schweden) finden sich in Abwesenheit der NHL-Stars fünf "Auswärtige" im Aufgebot.

Zum Vergleich: Vizemeister KAC stellt sechs, RB Salzburg fünf Cracks, die beiden Vereine zusammen also die halbe Mannschaft.

Bis zuletzt Kollegen in Malmö

Speziell Konstantin Komarek und Lukas Haudum stechen mit ihrem Hintergrund der schwedischen Schule und den (ersten) Erfahrungen in der SHL, einer der stärksten Ligen weltweit, hervor.

Bis vor kurzem waren die beiden Offensivmänner Vereinskollegen bei den Malmö Redhawks, die weiterhin mit Haudum planen. Komarek hat einen Zweijahresvertrag bei einem anderen schwedischen Klub unterschrieben, wie er LAOLA1 verriet.

Das Miteinander im Verein hatte noch Luft nach oben, wie Haudum beschreibt: "Ich bin nicht immer in der SHL dabei gewesen, habe nicht so viel mit Konstantin zu tun gehabt und ihn nicht wirklich gekannt. Wir haben eigentlich nur im Team Zeit miteinander verbracht, wie man es halt mit jedem macht."

Der bald 20-Jährige schaffte erst im Laufe der Saison den Sprung in den SHL-Kader der Südschweden, wo er auf 29 Spiele, vier Tore und sieben Assists kam. Zudem war er zwischenzeitlich zum IK Pantern in die zweitklassige Allsvenskan ausgeliehen.

Haudum: Jung, aber verantwortungsbereit

Obwohl der Linzer jüngster Spieler im ÖEHV-Kader ist, bekommt er von Roger Bader viel Vertrauen aufgetragen.

Bei der Euro Ice Hockey Challenge mimte Haudum den Linksflügel der ersten Linie, bei den abschließenden Tests gegen Italien führte er die zweite bzw. dritte Linie als Center an und fiel mit einem schönen Gamewinner (VIDEO) auf.


Haudums wunderschöner Gamewinner im VIDEO:

(Text wird unterhalb fortgesetzt)


"Ich bin jemand, der gerne Verantwortung übernimmt – aber geben muss sie dir der Trainer. Es ist schwer, weil ich der Jüngste bin, aber ich glaube, dass ich einen Unterschied bewirken kann", sagt der Youngster über sich selbst.

Ein ähnlicher Karrierestart

Auch ohne große persönliche Bindung – die Werdegänge von Konstantin Komarek und Lukas Haudum haben ihre Parallelen.

Ersterer zog mit 16 Jahren von Wien in den Nachwuchs von Lulea und streckte bereits einen Fuß in die SHL, bevor er zwischenzeitlich zu RB Salzburg ging. Sein "Nachfolger" fand sich vor drei Jahren in der U18 von Södertälje ein.

Wichtige Lehrjahre ihrer jungen Karrieren verbrachten sie also im Lande der "Tre Kronor".

Auch mit Defensiv-Schulung zu mehr Toren

"Eishockey ist dort viel größer. Außerdem mag ich das Land, meine Freundin ist auch von dort", hat Komarek naheliegende Gründe für seine Schweden-Affinität.

Das Geschehen am Eis verbessert sich seiner Ansicht nach in einem zentralen Punkt: "Die Schweden sind im defensiven Spiel sehr, sehr genau. Da kann man als Spieler schnell Fortschritte machen. Und als Offensiver lernt man, gegen defensiv gute Teams Tore zu schießen."

Genau das wird bei der B-WM notwendig sein. 2016 kam man nur auf elf Tore in fünf Spielen. Komarek könnte – wie auch Haudum – ein Schlüsselfaktor bei diesem Vorhaben werden, im vorletzten Test vor dem Turnier führte er die Top-Linie als Center an.


Alle Stimmen zur Mission Wiederaufstieg:


"Letztes Jahr war Toreschießen unser größtes Problem. Meine Rolle wird darin bestehen, mit Fabio (Hofer, Anm.) und Thomas (Raffl, Anm.) eine der führenden Linien zu sein. Wir sollen Tore schießen, das ist unsere Aufgabe. Aber wir müssen das trotzdem auf vier Linien verteilen."

Die körperliche Verfassung aller, die das ermögliche, sei der größte Vorteil gegenüber der Konkurrenz: "Wir sind körperlich vielleicht kleiner, aber besser trainiert, spritziger, haben mehr Kondition, können länger ein höheres Tempo halten."

Ein paar wichtige Prozent

Von Komareks Qualitäten kann sich Roger Bader erst seit kurzem persönlich überzeugen. Verletzungen kosteten die Teilnahme an der Euro Ice Hockey Challenge im November und den Tests im Februar, das Schweden-Doppel fiel wegen der SHL-Playoffs ins Wasser.

Ein unglücklicher Verlauf der Saison, in der Komarek dadurch auch nur auf sechs Treffer und zehn Assists in 41 Spielen kam. "Wenn man alles in Betracht zieht, war es aber eine gute Saison von mir."

Trotz seiner Abwesenheit merkt der 38-fache ÖEHV-Spieler den Unterschied zu der Situation vor einem halben Jahr: "Wir haben immer eine super Zeit beim Training, aber auch in der Kabine und im Hotel. Das Team ist zusammengewachsen, wir haben nur mehr Leute dabei, die wirklich hundertprozentig spielen wollen."

Und dieser vermeintlich kleine Unterschied abseits des Eises kann einen großen auf selbigem machen. "Es geht immer nur um ein paar Prozent, und wenn man 'off ice' Spaß hat, kann man die bringen."

Vielleicht sind es die Prozent, die diesmal den Aufstieg bescheren.


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