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Werbung in eigener Sache gemacht

U20-WM-Sieg über Deutschland passt perfekt in das Umdenken der EBEL-Klubs.

Werbung in eigener Sache gemacht

Am Mittwoch hat die Generalversammlung der Erste Bank Eishockey Liga einen ersten Schritt zur Eindämmung der Legionärsflut fixiert und ein Fördersystem für heimische Talente angekündigt.

Am Abend lieferte das österreichischen U20-Nationalteam bei der Heim-WM der Division 1A (B-WM) mit einem historischen Sieg gegen Deutschland die besten Argumente für eine Intensivierung der Nachwuchsförderung.

Die U20-Auswahl feierte vor über 2.200 Zuschauern in Wien-Kagran mit einen 3:1 gegen Deutschland erstmals bei einer U20-WM einen Sieg gegen die deutschen Alterskollegen.

Damit stehen die Chancen gut, dass die Mannschaft von Roger Bader erstmals seit sechs Jahren wieder unter die Top 12 der Welt kommt. Selbst der Aufstieg war vor dem Schlager am Donnerstagnachmittag zwischen Lettland und Deutschland noch möglich.

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Partien, die in Erinnerung bleiben

"Das sind Spiele, die man nicht vergisst, an die man sich auch in einigen Jahren noch zurückerinnert. Vor allem, weil es ein Derby war", erklärte Bader.

Tore der Einser-Linie mit Dominic Zwerger (17., 60./empty net), Kapitän Florian Baltram (41./SH, dazu zwei Assists) und Mario Huber (zwei Assists) sowie ein überragender KAC-Torhüter Thomas Stroj haben die Mannschaft auch über das Mitteldrittel gebracht, in dem seine Spieler "gewankt" hatten.

Nachdem der Klassenerhalt so gut wie geschafft war, gab Bader das neue Ziel Medaille aus. Dass die österreichischen Talente die heimische Bühne nützten und mit tollen Leistungen aufzeigen, war dem Schweizer eine besondere Freude.

"Wir haben die ganze Woche Werbung gemacht, dass wir junge Spieler haben. Wir spielen auch einen Spielstil, der attraktiv ist. Wir versuchen schnell zu spielen, das EBEL-Eishockey ist ein bisschen langsamer und kontrollierter. Das war vielleicht angenehm zu sehen", stellte der Ausbildungschef des österreichischen Verbands und U20-Teamchef fest.

Ein Wink für die Klubs

In seiner Funktion "will ich natürlich, dass meine Spieler in der EBEL zum Zug kommen, und zwar regelmäßig und in guten Rollen, wie es in anderen Ländern der Fall ist. Wenn das Turnier dazu beiträgt, dass ein Coach denkt: 'Ich wusste gar nicht, dass mein Spieler so gut ist', dann war es gut", erklärte Bader.

Torhüter Thomas Stroj, der sein Team gegen Deutschland mit einigen tollen Paraden im Spiel gehalten hat und zum besten Spieler der ÖEHV-Auswahl gewählt wurde, äußerte eine ähnliche Hoffnung.

"Wir haben hoffentlich gezeigt, dass die jungen Österreicher gut sind und dass man mit ihnen spielen kann. Wir hoffen alle, dass wir viel Eiszeit in der Liga bekommen", sagte der KAC-Schlussmann.

Die Fußball-Bundesliga als Vorbild

Der Sieg war die richtige Botschaft nur wenige Stunden nachdem die Liga ein Ende der Tryout-Phase beschlossen und sich die Schaffung eines Bonussystems ähnlich dem Österreicher-Topf der Fußball-Bundesliga zum Ziel gesetzt hatte. Sobald die Technik lückenlos eine "Time-on-Ice"-Statistik ermöglicht, sollen die Einsatzminuten von heimischen U24-Spielern finanziell belohnt werden.

In der Tryout-Phase konnten Clubs heuer bis 12. November Spieler unbegrenzt auf Probe engagieren, solange sie die Punkteregelung (Kategorisierung der Spieler, max. 60 Punkte pro Spiel erlaubt) eingehalten haben.

Das Ergebnis: die acht heimischen EBEL-Vereine haben in dieser Saison schon 95 Legionäre eingesetzt. Bei sieben der acht Clubs waren im Herbst schon zumindest elf Legionäre im Einsatz. Spitzenreiter sind die Graz 99ers mit 17, lediglich der KAC liegt mit acht eingesetzten Legionären im einstelligen Bereich.

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TABELLE Spiele Siege Niederlagen Torverhältnis Punkte
  1. Lettland
3 3 0 13:6 8
  1. Österreich
3 2 1 9:10 6
  1. Deutschland
3 2 1 6:6 6
  1. Norwegen
3 1 2 14:7 4
  1. Kasachstan
3 1 2 12:8 3
  1. Italien
3 0 3 2:19 0

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