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"Spielen bestes Eishockey, wenn's darauf ankommt"

Thomas Hundertpfund war vor vier Jahren beim Final-Sweep über die Caps dabei.

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Obwohl die Vienna Capitals nach einer längeren Ruhepause ins erste EBEL-Finalspiel gegen den KAC (Fr., 20:15 Uhr im LAOLA1-LIVE-Ticker) gehen, haben die Rotjacken auch einen Vorteil auf ihrer Seite: Titelerfahrung.

Während bei den Wienern nur Philippe Lakos beim Erfolg 2005 dabei war, stehen in Klagenfurt acht Mann der letzten Meistermannschaft immer noch am Eis.

Einer davon ist Thomas Hundertpfund, der 2013 beim Final-Sweep über die Caps insgesamt zwei Treffer und einen Assist beisteuerte.

"Wir hatten damals eine sehr ausgeglichene Mannschaft", erinnert sich der Stürmer bei LAOLA1 an die Auflage des Final-Duells vor vier Jahren zurück.

Viele ähnliche Vorzeichen

Zwischen dem Finale 2012/13 und jenem von 2016/17 lassen sich, nebst den beteiligten Mannschaften, jede Menge Parallelen ausmachen.


VIDEO: Eishockey-Fight - und das halbe Team ist dabei!

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Die Vienna Capitals gingen nach Siegen in Grunddurchgang und Pick-Round in den Kampf um den Pokal, der KAC musste nach den Graz99ers die besser gereihten Black Wings Linz aus dem Weg räumen. Der Heimvorteil lag also ebenfalls in Wien.

"Wir sind damals nicht so gut in die Playoffs gestartet, haben uns aber immer steigern können. Auch heuer war es, gesamt gesehen, nicht unser bestes Jahr", ist sich Hundertpfund bewusst.

Schlecht begonnen, aber nicht nachgelassen

Tatsächlich schien es noch Anfang Dezember völlig undenkbar, den KAC unbedingt am Zettel haben zu müssen.

Nach einem schwachen Start dümpelten die Klagenfurter auf den Hinterbänken der EBEL herum, ehe der Knoten platzte und eine elf Spiele andauernde Siegesserie die Playoff-Hoffnungen nährte. In die Pick-Round zog man trotzdem nur knapp ein.

"Es wurde im Sommer einfach viel geändert. Neuer Trainer, neuer Staff – es hat seine Zeit gebraucht, bis alles rund gelaufen ist. Ab Dezember ist 'das Radl gelaufen'. Keine Ahnung, was da plötzlich passiert ist! Wir haben aber am Anfang nicht so schlecht gespielt, wie es die Resultate widergespiegelt haben", will der 27-Jährige festgehalten haben.

Der Nachbrenner aktiviert

In der Zwischenrunde kippte das Momentum endgültig auf die Seite der Kärntner. Von den letzten 20 Spielen vor dem Finale wurden nur vier verloren, davon drei gegen RB Salzburg.

"Es war zuletzt oft so, dass wir unser bestes Eishockey erst gezeigt haben, als es darauf angekommen ist. Der KAC ist eben so eine Mannschaft", sagt Hundertpfund, der sich selbst auch als Playoff-Spieler sieht.

"Mir taugt es schon, wenn mehr Druck da ist. Da kann man sich leichter steigern."



Speziell für die Vienna Capitals ist der KAC zum Kryptonit geworden, beide Zwischenrunden-Duelle gingen verloren, jenes in der Albert-Schultz-Halle sogar mit einem 0:5.

Gleich und Gleich duelliert sich ungern

Warum gerade die Klagenfurter so unangenehm für die Saison-Dominatoren sind?

"Die Systeme sind ähnlich. Beide Mannschaften fahren einen harten Forecheck, wollen den Gegner früh stören und aggressiv spielen. Die meisten Mannschaften agieren gegen den Erstplatzierten doch defensiver, wir tun das genaue Gegenteil", so Hundertpfunds Einschätzung.

"Aber das kennt man jetzt, es gibt kein Abtasten mehr."

Die Favoritenrolle schanzt er lieber der Gegenseite zu: "Sie hatten das ganze Jahr über eine unglaubliche Konstanz und nehmen nach den beiden Sweeps viel Selbstvertrauen mit. Außerdem sind sie vor uns gewarnt."

Klein-Klagenfurt in der Donaustadt

Und wenn man denn nun konkrete Vorteile für die Rotjacken suchen wolle? "Ich glaube, wir haben über alle vier Linien gesehen eine ausgeglichenere Mannschaft."

Außerdem sei der Heimvorteil trotz der ausverkauften Hallen ein relativer.

"Für uns ist es in Wien besonders, weil es hier viele Kärntner gibt. Und weil die eigenen Fans direkt hinter unserer Bank stehen, ist es meistens wie ein Heimspiel", hat Hundertpfund keinen Bammel vor Spiel 1, das er nach einem Pucktreffer im Gesicht noch mit Vollvisier bestreiten muss.

"Hin und wieder stört es bei der Sicht, aber sonst habe ich keine Probleme. Es ist zum Aushalten."

Das metaphorische Visier wird ohnehin gleich in Kagran voll nach oben geklappt sein.



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