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Schießbude: Ole, die Legende und Doros Durchbruch

Eine Po-Massage und feige Diebe bestimmen die Schießbude aus Östersund:

Schießbude: Ole, die Legende und Doros Durchbruch

Der Puls am Limit, das Laktat schießt ein, die Beine sind erschöpft.

Doch genau jetzt ist Ruhe gefragt: Nur mit äußerster Konzentration und der nötigen Lockerheit in den Beinen fallen die winzigen, in 50 Meter Entfernung stehenden, Scheiben.

Natürlich - die Rede ist von Biathlon!

Der hat in den letzten Tagen seine 38. Weltcup-Saison eingeläutet und uns damit wieder auf den Plan gerufen. Nicht nur Dominik Landertinger, Lisa Hauser und Co. flimmern wieder über den Bildschirm, auch die Schießbude ist zurück.

Zwar haben wir die eine oder andere neue Kategorie für euch parat, am Wesentlichen ändert sich aber nichts: Wir liefern euch Kurioses und Überraschendes, berichten über die Gewinner und Verlierer und haben klarerweise wieder ein besonderes Auge auf die rot-weiß-roten Loipenjäger. Vorhang auf für die LAOLA1-Schießbude aus Östersund:

Da wir Ole Einar Björndalen in dieser Schießbude ohnehin noch ausreichen würdigen, halte ich es kurz: LE-GEN-DE! Mein Nummer-1-Spot geht in dieser Woche aber an Dorothea Wierer. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ihr der große Wurf gelingt. Die fünffache Junioren-Weltmeisterin verdient aber nicht alleine ihres Sieges wegen alle Hochachtung, sondern vor allem für die Art und Weise. Wie Teamkollege Lukas Hofer erkrankte auch sie in den Tagen vor dem Auftakt und musste die Mixed-Staffel auslassen. Ihr Einsatz im Einzel stand auf der Kippe, doch sie biss sich durch in einer Art und Weise, wie es nur absolute Champions können. Null Fehler und eine mehr als beachtliche Laufleistung verhalfen ihr zum verdienten Sieg und zu Platz eins in meinem Ranking.

  Waren eigentlich die tschechischen Herren am Start? Angesichts ihrer geringen TV-Präsenz wegen mäßiger Leistungen muss man fast die Frage stellen. Die vielgelobte Mannschaft unserer Nachbarn wurde auf den Boden der Tatsachen geholt. Drei Rennen, kein Top-Ten-Platz. Eine miserable Ausbeute für die erfolgsverwöhnten Tschechen. Stellvertretend dafür sei Teamleader Ondrej Moravec erwähnt, der einen 19. Rang in der Verfolgung als Highlight vorweisen kann. Gabriela Soukalova hat mit ihrem Sieg im Sprint klar gezeigt, welches Geschlecht derzeit den Ton angibt.

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Ganz großes Lob an Lisa Hauser für ihre Darbietungen in Östersund. Die Tirolerin hat gezeigt, dass ihr der nächste Schritt gelungen ist und der Abstand zur absoluten Weltspitze immer geringer wird. "Ich habe mich gut gefühlt, trotzdem war es eine Überraschung", erklärte sie uns, nachdem sie die zwei besten Weltcup-Ergebnisse ihrer Karriere (Achte im Einzel, Elfte im Sprint) unter Dach und Fach gebracht hatte. Im Verfolger (Platz 29) hat sie dann die Strapazen der Vortage "ein bisschen gespürt". Hut ab und weiter so!

Amtierender Weltmeister zu sein, heißt noch lange nicht, auch weltmeisterliche Leistungen zu erbringen. Erik Lesser gehört zu den großen Geschlagenen des Saisonstarts. Der Verfolgungs-Goldmedaillen-Gewinner von Kontiolahti rätselte nach einer verkorksten Woche über die Ursachen. Mehr als die Plätze 39, 30 und 27 waren am Ende nicht drin. Schwacher Trost: Es ging stetig ein kleines Stückchen bergauf.

Ich will die Chance nutzen, hier regelmäßig eine Art "Exoten-Watch" zu betreiben und auf Nationen, die nicht zu den klassischen Biathlon-Großmächten gehören, einzugehen. Dieses Mal stechen die Kanadier positiv hervor. Gut, Schnee sollten sie in den Rocky Mountains mehr als genug haben, aber im Biathlon ... nun ja, ich sag's mal ganz vorsichtig: Da bestand lange Zeit Aufholbedarf. Aktuell läuft's dafür richtig gut. Rosanna Crawford/Nathan Smith schrieben mit Rang zwei im Single-Mixed Geschichte (mehr dazu später), Smith (9.) und der 22-jährige Macx Davies (10.) gaben im Sprint ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Perfekte Werbung für den Weltcup in Canmore Anfang Februar.

Das weibliche Pendant zu Lesser war Ekaterina Yurlova. Vor wenigen Monaten noch mit WM-Gold dekoriert, ist sie aktuell nur ein Schatten ihrer selbst. Die frisch verheiratete Russin blieb als Einzel-48., ihrer Gold-Disziplin, ohne Punkte und wurde für Sprint und Verfolgung erst gar nicht berücksichtigt. Hoffentlich läuft es im Heimatland ihres Ehemanns Josef besser.

Da hat sich das mobile Fitness-Studio (siehe Sommer-Schießbude) mehr als ausgezahlt: Ole Einar Björndalen (41) ließ die Konkurrenz alt aussehen und feierte neun Jahre nach seinem letzten Einzel-Triumph in Östersund seinen 94. Weltcup-Sieg. Vor "Mr. Biathlon" kann man einfach nur den Hut ziehen, nicht umsonst ist er für viele DAS große Vorbild - so auch für Simon Schempp, der den Norweger als Grund, überhaupt mit dem Biathlon angefangen zu haben, nennt. "Nichts ist unmöglich", kommentierte indes Darya Domracheva (setzt diese Saison aufgrund einer Mononukleose-Erkrankung aus, wird aber in Hochfilzen vor Ort sein) den Sieg ihres Lebensgefährten und empfahl: "Lasst euch davon inspirieren!".

Für den Dritten des Gesamtweltcups 2014/15, Jakov Fak, war der Auftakt der neuen Saison eine herbe Enttäuschung. Ganze 21 Fehler (sieben im Einzel, fünf im Sprint, neun in der Verfolgung) leistete sich der Slowene in den individuellen Bewerben, hinzu kamen vier weitere in der Mixed-Staffel. Dementsprechend lautete seine Punkteausbeute: 0 Zähler gab es für die Plätze 78, 43 und 54, damit fehlen ihm auf Leader Martin Fourcade bereits nach der ersten Weltcup-Station deren 140 ...

  Bei ihr saßen alle zwanzig Schüsse, zudem war sie die Schnellste am Schießstand: Dorothea Wierer feierte im Einzel von Östersund ihren ersten Weltcup-Erfolg und ist damit die erste siegreiche Italienerin seit Nathalie Santer 2000. Bis dato landete die frisch vermählte 25-Jährige sieben Podestplätze (ohne Staffel), viermal wurde sie Zweite, dreimal Dritte. Nun reichte es gleich zu Saison-Beginn für ganz oben, verständlicherweise muss sie das erst einmal verarbeiten: "Ich werde wohl noch eine Woche brauchen, ehe ich wirklich begreife, was mir gelungen ist".

Noch gar nicht in Form ist, auch aufgrund einer Erkältung, Valj Semerenko. Falls ihr sie ebenfalls vermisst haben solltet: Immerhin einmal ist sie angetreten. Die Massenstart-Weltmeisterin und Dritte des Gesamt-Weltcups hat lediglich einen 69. Rang im Sprint (zwei Fehler) "herausgefahren". Mit diesem Ergebnis verpasste die Ukrainerin die Verfolgung, im Einzel war sie gar nicht angetreten.

 

Zuletzt gab er noch ein Gastspiel im Langlauf-Weltcup, nun zeigte der vierfache Gewinner der großen Kugel, Martin Fourcade, dass auch in dieser Saison kaum ein Weg an ihm vorbeiführen wird. Zum Auftakt im Einzel gab er sich noch gewohnt zurückhaltend (im letzten Jahr 81., heuer immerhin 21.), doch im Sprint sowie in der Verfolgung schlug er jeweils zu und bewies einmal mehr, dass ihm in der Loipe so schnell keiner das Wasser reichen kann. Im Sprint war der Franzose nach reiner Laufzeit gar 28,7 Sekunden schneller als der Norweger Tarjei Boe, der die zweitbeste Zeit in den Schnee legte (und im Verfolger von 29 auf vier vorlief!). Die Verfolgung war dann eine klare Sache, trotz drei Fehlschüssen geriet sein Sieg nie in Gefahr und er durfte sich auch das Gelbe Trikot überstreifen.

Nach Rang zwei im Einzel erlebte Simon Schempp im Sprint ein Debakel am Schießstand, acht Fehler (77.) bedeuteten das Aus in der Verfolgung sowie das schlechteste Sprint-Ergebnis seiner Karriere. Eine große Enttäuschung für den Gesamt-Vierten des Vorjahres. Immerhin sprang mit Arnd Peiffer ein Teamkollege für ihn in die Bresche. Der Deutsche holte in Sprint und Verfolgung Rang zwei.

Beim Verfolgungsrennen schien es ziemlich glatt zu sein: Nicht nur Fanny Horn Birkeland kam in einer Kurve zu Fall und strauchelte zudem ein weiteres Mal, auch Evgeniy Garanichev und Benedikt Doll kamen sich in einer Kurve zu nahe, sodass der Russe zu Boden ging.

Pionierin: Die Spanierin Viktoria Padial Hernandez hat mit ganz anderen Problemen zu kämpfen als die meisten ihrer Konkurrentinnen: Sie lebt in Granada und damit im Süden des Landes, wo es lediglich in der Sierra Nevada Schnee gibt. Erschwerd hinzu kommt, dass sie keinerlei Anhaltspunkte besitzt, denn außer ihr gibt es in Spanien keine international konkurrenzfähigen Biathleten.. Sie muss sich selbst "vermarkten", verkauft etwa Fotokalender (siehe Bild), und muss darauf hoffen, dass ihre kleinen Sponsoren nicht abspringen, wie sie gegenüber "biathlon-online.de" berichtete. Im ganzen Land gibt es nur ein einziges Biathlon-Stadion und das ist meist geschlossen. Die 27-Jährige, die nebenbei auch ein Studium in Sport und Gesundheit abgeschlossen hat, gründete nun die erste spanische Biathlon-Gemeinschaft und will weitere Landsleute zum Ausüben ihrer geliebten Sportart bewegen.

Der Herren-Sprint kam einer Lotterie gleich: Garanichev etwa stand im Stehend-Anschlag beinahe zwei Minuten am Schießstand, ehe er sich traute, auch abzudrücken. Angesichts der schwierigen Witterungsbedingungen war es umso wichtiger, sich gewissenhaft auf die Wettkämpfe vorzubereiten. Die Ukrainer setzen beispielsweise auf die Po-Massage, wie folgendes Video bildlich untermalt:

 Diebe machten sich in Östersund zu schaffen. Opfer: Die Teams aus Frankreich und Österreich. Während im ÖSV-Team zwei Paar Rennschuhe (im Wert von rund 1.400 Euro) von Sven Grossegger und Julian Eberhard abhanden kamen, traf es die "Grande Nation" noch einen Tick schlimmer. Neben Schuhen wurden auch Stöcke und Ski gestohlen. Die Polizei leitete eine Fahnung ein und informierte alle Hotel-Gäste über den Vorfall. Siehe da, das entwendete Equipment tauchte - laut LAOLA1-Informationen in einer Toilette des Stadions (!) - plötzlich wieder auf. Die Identität der Banditen bleibt indes ungeklärt.

 

 Der Diebstahl zwang Julian Eberhard vor dem Einzel zum Handeln. Neue Schuhe mussten kurzerhand her, Ausrüster Fischer half aus. Der neue Carbonschuh musste jedoch angepasst werden, was sich beim Sprunggelenk als nicht ganz einfach erwies. Pech hatte er zudem im Verfolger. Der Salzburger lag auf gutem Weg, als er ausrutschte. Dabei brach ihm das Verbindungsstück der Schulterkappe, was sich fortan als reichlich störend erwies. Diese Malheure erklären auch die durchwachsenen Leistungen des 29-Jährigen.

 Eieiei, wir können von Glück sprechen, dass Lisa Hauser die Ehre der rot-weiß-roten Damen im hohen Norden rettete. Der Rest vom Schützenfest konnte leider nicht überzeugen. Für Sorgenfalten sorgt vor allem der Umstand, dass Dunja Zdouc, Katharina Innerhofer und Fabienne Hartweger sowohl läuferisch, als auch am Schießstand weit unter ihren Möglickeiten blieben. "Ich mache mir keine Sorgen", glaubt Hauser weiter an ihre Kolleginnen und erinnert an deren Trainingsleistungen, die sich auf Augenhöhe mit ihren bewegten. "Sie brauchen ein gutes Ergebnis als Knackpunkt, dann klappt es wieder."

 

 Auf Simon Eder war und ist Verlass. Der Salzburger, in der vergangenen Saison beständigster ÖSV-Loipenjäger, erwies sich auch in Schweden als die Konstante im Team. Dreimal in den Top-20, im Einzel Siebenter: Summa summarum ergibt das Rang sechs im Gesamtweltcup. Die Form scheint gut zu sein und macht vor dem Heimweltcup in Hochfilzen Lust auf mehr.

 

 Sven Grossegger gilt in ÖSV-Kreisen als Geheimtipp für die neue Saison und bestätigte dies durchaus mit guten Resultaten. Nach verpatztem Einzel (Rang 43) gelang ihm mit Platz elf im Sprint die zweitbeste Platzierung seiner Karriere. Und das just an jenem Ort, an dem er vor nunmehr vier Jahren bereits einmal Zehnter wurde. Lässt hoffen auf Hochfilzen, wo er - ebenfalls vor vier Jahren - Rang zwölf zu Buche stehen hatte.

 

 Da es zuletzt immer wieder Userfragen zu diesem Thema gab, wollen wir noch kurz die Startplatz-Thematik im ÖSV erläutern. "spirit-walker" war verwundert, dass die Herren nur zu fünft in Schweden aufgeschlagen haben. Das ist dadurch begründet, dass der sechste Startplatz in der Vorsaison an die Tschechen verloren wurde. "Gimini" und "PietroNero" überraschte, dass nur vier ÖSV-Damen dabei waren, obwohl fünf Tickets zur Verfügung standen. Das liegt daran, dass der IBU-Cup, der als Basis dient, nicht vernachlässigt werden sollte. Angesichts der Östersund-Ergebnisse darf sich der ÖSV in seiner Entscheidung bestätigt fühlen. Allerdings ist es durchaus möglich, dass in dieser Woche beim Heimweltcup das volle Kontingent ausgeschöpft wird.

#1 - 105 Athleten nahmen den Herren-Sprint in Angriff, doch nur einem einzigen gelang es, die zehn abzugebenden Schüsse auch im Ziel zu platzieren. Wir gratulieren dem Kanadier Macx Davies zu diesem Kunststück, als Zehnter gelang ihm damit sein mit Abstand bestes Resultat.

#8 - Sein persönliches Waterloo erlebte der hoch gehandelte Simon Schempp im Sprint. Bei widrigen Bedingungen wurde er zum Opfer des starken Windes und fing sich sowohl im Liegend-, als auch im Stehendanschlag vier Schießfehler ein. "Acht Fehler habe ich noch nie im Sprint geschossen. Da bleibt auf jeden Fall was hängen und ich muss das erstmal verdauen", erklärte er nach dem schlechtesten Sprint seiner Karriere.

#16 - Vor dem Sprint kündigte der schwedische Cheftrainer Wolfgang Pichler bereits an: "Das ist vielleicht der Typ, nachdem wir die ganze Zeit suchen". Die Rede ist von Jesper Nelin, der mit Rang 16 im Sprint ein eindrucksvolles Weltcup-Debüt gab. Der 23-Jährige begann seine Karriere als Langläufer, wo er aber nur an Schülerrennen teilnahm, seit 2012 betreibt er Biathlon.

Vorreiter: Die kanadische Single-Mixed-Staffel, bestehend aus Rosanna Crawford und Nathan Smith, sorgte mit Rang zwei hinter Norwegen (Nicolaisen/Birkeland) und vor Deutschland (Hammerschmidt/Böhm) für das erste Staffel-Stockerl der "Ahornblätter" überhaupt im Biathlon. "Es fühlt sich wundervoll an", schwärmte Crawford. Smith ergänzte: "Das ist eine großartige Leistung."

 

Apropos Single-Mixed: Bei der zweiten Austragung dieses Bewerbs im Weltcup hatte es eine Dame aus Japan doppelt schwer: Fuyuko Tachizaki trat als einzige in diesem Bewerb UND in der knapp zwei Stunden später ausgetragenen "herkömmlichen" Mixed-Staffel an. Rang zehn im Single-Format (0 Fehler) sowie Platz 20 (4) in der regulären Mixed-Staffel kamen dabei heraus.

 

Die Franzosen waren überhaupt stark an diesem Wochenende: Nicht nur Martin Fourcade, auch Marie Dorin Habert (2. im Einzel, 6. im Sprint und 4. in der Verfolgung), die in der Loipe die schnellste Dame war, und Quentin Fillon Maillet (4., 4., 3.) wussten zu überzeugen und lachten vom Treppchen.

 

Johannes Thingnes Boe schoss mit einer auffallend rosafarben Waffe, besonders treffsicher war der Norweger jedoch (noch) nicht damit. Wobei wir uns nicht ganz sicher sind, ob seine insgesamt zwölf Fehlschüsse (vier im Einzel, zwei im Sprint, sieben in der Verfolgung) in Östersund wirklich an der Farbe lagen...

 Die Letten stehen wieder einmal vor einem Finanzproblem. Nachdem im Vorjahr die "Novik Bank" als Sponsor für Aushängeschild Andrejs Rastorgujevs akquiriert werden konnte, will der Gelgeber nichts mehr von der vereinbarten Summe, kolportiert werden 40.000 Euro im Jahr, wissen. Zwar wolle man weiterhin finanzielle Hilfestellung leisten, aber in deutlich kleinerem Rahmen. Für die Letten ein schwerer Schock. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger, um den Verband zu subventionieren, läuft.

Tarjei Boe machte sich direkt nach dem ersten Einzel-Bewerb der Saison gleich mal Sorgen um seinen Bruder Johannes Thingnes: "Er hat bisher noch kein Rennen gewonnen!", ist der Norweger entsetzt.

 

 Der "kleine Boe" zweifelte auch direkt an sich selbst und erklärte: "Nach dem Einzel musste ich mich erst einmal eine Stunde hinlegen, weil ich so frustriert war."

 

Christoph Nister / Henriette Werner

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