Für Dominic Thiem ist beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon in der zweiten Runde Endstation.
Der an acht gereihte Niederösterreicher muss sich Jiri Vesely in drei Sätzen geschlagen geben. In einer engen und hart umkämpften Partie hat Thiem vor allem mit den starken Aufschlägen des Tschechen zu kämpfen.
Österreichs Nummer eins hat in allen drei Sätzen jeweils im Tiebreak das Nachsehen, der 22-Jährige unterliegt 6:7(4), 6:7(5), 6:7(3).
Für Thiem war es die erste Niederlage gegen Vesely auf höchster Ebene im dritten Duell. 2012 hatte er aber auch schon einmal bei einem Future in Tschechien gegen den ebenfalls 22-Jährigen verloren gehabt.
Nach dem Turniererfolg in Stuttgart und dem Halbfinaleinzug in Halle kam für den ÖTV-Star ausgerechnet bei den prestigeträchtigen All England Championships, dem wichtigsten seiner drei bisherigen Rasen-Saisonturniere, vorzeitig das Aus. Und das in Tiebreaks, in denen er zuvor noch so erfolgreich agiert hatte.
Wenige Breakchancen nicht genützt
Die Partie gegen den Ranglisten-64. hätte ausgeglichener nicht sein können. Das zeigt auch die Punktebilanz, in der Vesely nach 2:45 Stunden mit 126:123 knapp die Nase vorne hatte. Die Ausgeglichenheit wird auch bei anderen Statistiken deutlich: Thiem gelangen zwar etwas mehr Winner (45:37), dafür unterliefen ihm aber auch mehr unerzwungene Fehler (29:25).
Die Partie begann für Thiem nicht nach Wunsch, er kassierte bereits zum 1:3 ein Break. Da er gleich darauf seinem Gegner aber den Aufschlag abnahm, war alles wieder offen. Bei 5:5 ließ der Lichtenwörther dann die Chance auf die Vorentscheidung aus, ließ drei Breakchancen ungenützt. Das rächte sich im Tiebreak. Vesely nutzte gleich seinen ersten Satzball zum 7:4.
Auch im zweiten Durchgang fehlte Thiem in den entscheidenden Momenten die Effizienz, eine Breakmöglichkeit auf die 2:0-Führung konnte er nicht verwerten. Bei 5:5 wehrte er dafür eine Breakchance des Tschechen ab. Der zog im Tiebreak schnell auf 3:0 voran. Thiem konnte zwar kontern und ging mit 5:4 in Front, machte in der Folge aber keinen Punkt mehr.
Aufschlag-Ass Vesely
Im dritten Durchgang fand Thiem gleich im ersten Game seine einzige Breakchance vor. Vesely wehrte sie aber ab und neuerlich musste die Entscheidung in der "Verlängerung " fallen. Vesely zeigte wieder keine Nerven, zog auf 5:2 davon und verwertete schließlich gleich seinen ersten Matchball zum 7:3.
Mitentscheidend für Thiems Niederlage war sicher, dass er nur 55 Prozent der ersten Aufschläge ins Feld brachte. Vesely kam demgegenüber auf 65 Prozent. Bei einer dermaßen engen Entscheidung natürlich ein großer Vorteil.
Der an zwei gereihte Andy Murray steht ebenso wie Vesely in Runde drei. Der Schotte schlägt Lu Yen-hsun (TPE) 6:3, 6:2, 6:1.
Joao Sousa (POR-31) ringt Dennis Novikov (USA) 6:4, 6:4, 3:6, 6:4 nieder und trifft nun auf Thiem-Bezwinger Vesely.