Dominic Thiem hadert nach dem Zweitrunden-Aus gegen Jiri Vesely in Wimbledon mit seiner eigenen Leistung.
"Sicher bin ich jetzt sehr enttäuscht. Ich habe entweder zu viel gemacht oder zu wenig. Das ist ein bisschen mein Problem auf Rasen, aber was soll ich machen", sagt der Niederösterreicher nach der 6:7(4), 6:7(5), 6:7(3)-Niederlage. Dreimal im Tiebreak zu verlieren sei "unglücklich" und "bitter".
Die Pleite nimmt er dennoch sportlich: "Es war ein Match, das man verlieren kann, es ist kein Riesenmalheur".
Thiem hatte schon vor der Partie gegen die Nummer 64 der Weltrangliste angekündigt, auf Rasen gegen jeden Gegner der "Underdog" zu sein. Mitentscheidend für die Niederlage war die Aufschlag-Leistung: "Ich habe um einiges schwächer serviert als gegen Mayer".
"Ein richtig dummes Break"
Für Vesely hat Österreichs Nummer eins lobende Worte parat: "Man muss sagen, dass er echt sehr gut gespielt und sehr gut serviert hat - das ganze Match über. Er war gesamtgesehen der bessere Spieler", gibt Thiem zu. "Er ist fast zwei Meter groß und ein Linkshänder, es ist klar, dass man den nicht oft breakt auf Rasen."
Den vergebenen Chancen trauert er dennoch nach. "Im ersten Satz habe ich ein richtig dummes Break kassiert, das war der einzig schwere Fehler. Bei ein paar Breakbällen und im Tiebreak habe ich auch ein paar Fehler gemacht, dann ist so eine Niederlage schnell passiert", so Thiem.
Duell unter Freunden
Vesely bezeichnet das Kräftemessen mit Thiem als "ein sehr enges, hartes Match". "Es war unglaublich schwierig, weil Dominic in so guter Form ist und eine unglaubliche Saison spielt. Ich bin einfach rausgegangen und wollte das Spiel genießen und mein bestes Tennis zeigen. In den entscheidenden Punkten war ich ein bisschen relaxter", sagte der Tscheche, der bei den Assen mit 14:9 die Nase vorne hatte und einen Doppelfehler (5:4) mehr servierte.
Mit Thiem verbindet den 22-Jährigen eine langjährige Freundschaft. "Wir sind sehr gute Freunde, haben das erste Mal mit neun Jahren gegeneinander gespielt, da ist es ist immer auch eine Kopfsache. Ich war diesmal der Glücklichere", so Vesely.