news

Bis zu 340.000 Euro im Wiener Tennis hinterzogen

Prüfbericht macht das Ausmaß der Malversationen rund um beschuldigten Ex-Präsidenten deutlich.

Bis zu 340.000 Euro im Wiener Tennis hinterzogen

Die Causa rund um die angeblichen Malversationen von Franz Sterba, dem mittlerweile zurückgetretenen Präsidenten des Wiener Tennis-Verbandes (WTV), nimmt Fahrt auf.

In einer Sitzung informierte der WTV seine Mitglieds-Vereine am Mittwoch in einer Zusammenfassung über den schwer belastenden Prüfbericht.

Laut diesem könnte sich der nicht für den Tennis-Sport ausgegebene Betrag sogar auf rund 340.000 Euro belaufen. Für Sterba, der sich gegen die Anschuldigungen wehrt, gilt die Unschuldsvermutung.

Eine "News"-Recherche hatte zunächst von mindestens 192.000 Euro berichtet. Der 57-Jährige hatte diese Summe als völlig aus der Luft gegriffen betitelt.

Der Landesverband wird von Ernst Wolner interimistisch geführt: "Ich hätte Direktentnahmen - und nichts Anderes ist das - nicht für möglich gehalten. Das ist nicht nur für mich unglaublich."

Auch Vize-Präsident im ÖTV gewesen

Der Österreichische Tennisverband (ÖTV), dessen Präsident Professor Wolner einst war, stellte am Donnerstag in einer Aussendung fest, dass zwischen WTV und ÖTV streng zu differenzieren sei. Der im Jänner von allen seinen Tennis-Funktionen und damit auch als ÖTV-Vizepräsident zurückgetretene Sterba sei für den ÖTV nie zeichnungsberechtigt gewesen und habe auch keine Abrechnungen mit dem ÖTV getätigt.

"Das ist natürlich ein Imageschaden für den Tennissport", meinte ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda in einer Bestätigung des Prüfberichts. ÖTV-Präsident Robert Groß: "Es ist wichtig, diese möglichen Unregelmäßigkeiten ins rechte Licht zu rücken. Der ÖTV hat keinerlei Kontrolle oder Einsicht in die Finanzen der Landesverbände, die laut Statuten völlig autonom sind."

Rücküberweisung angekündigt

Sterba habe sich am Mittwoch in der "News"-Redaktion gemeldet. Demnach habe er den Bericht selbst erst vor kurzem erhalten, könne daher noch nichts konkret sagen.

"Eines allerdings schon: Dass die darin enthaltenen Zahlen zum Teil auf nicht erklärten, völlig aus der Luft gegriffenen Annahmen der BDO beruhen", wurde Sterba zitiert. Selbstverständlich werde er den festgestellten Fehlbetrag in den nächsten Tagen an den WTV überweisen.


Sportminister Hans Peter Doskozil schlägt zu:

Kommentare