Dominic Thiem war nach seinem Erstrunden-Erfolg bei den French Open über den Spanier Cervantes durchaus zufrieden mit seiner Leistung.
"Sorge, dass ich es wirklich verliere, habe ich nicht gehabt. Ich habe schon gemerkt, dass er ein bisserl müde wird. Trotzdem wäre ich auch zuversichtlich gewesen, wenn ich den dritten verloren hätte", sagte Thiem, der nun auf den Spanier Guillermo Garcia-Lopez trifft.
"Es gibt sicher einfachere Gegner in einer zweiten Grand-Slam-Runde. Ich bin aber zuversichtlich."
Thiem braucht Anlaufzeit
Zu Beginn seiner Erstrunden-Partie hatte Thiem etwas Probleme, sich auf den ihm unbekannten Cervantes einzustellen. "Ich habe mich von Anfang an sehr gut gefühlt, aber am Anfang ein bisschen falsch gespielt. Es war zu viel auf seine Rückhand, was sein besserer Schlag ist. Er hat echt drei Sätze lang sehr gut gespielt. Das war eine sehr gute erste Runde für mich", konstatierte der Lichtenwörther.
Die medizinische Auszeit nach dem dritten Game zur Behandlung des linken Daumens sei kein Problem. "Den habe ich mir beim Einspielen aufgerissen, es hat nicht zum Bluten aufgehört."
Mit Leistung hochzufrieden
Thiem war mit seinem Auftritt aber hochzufrieden. "Von den Schlägen her war es sicher das beste Match seit einigen Wochen. Ich habe viel trainiert in Nizza, und jetzt fühle ich mich spielerisch wieder sehr wohl."
Thiem war wie mehrere Spitzenspieler erstmals im "Zebra-Look" der Firma adidas eingelaufen. "Es gefällt mir echt gut, auch wenn es da sehr geteilte Meinungen gibt."
Schmunzeln über "Krone-Brief"
Geteilte Meinungen hat auch Thiems Absage für Olympia hervorgerufen. Zuletzt hatte sogar der Sportchef der "Kronen Zeitung" einen offenen Brief an ihn geschrieben und Thiem zum Überdenken dieser Entscheidung aufgefordert.
"Er hat gesagt, was das für ein unfassbares Gefühl ist, dabei zu sein. Ich weiß nicht, dass er als Sportler dabei war", sagte Thiem und sorgte für Gelächter. "Ich habe den Brief gelesen, aber nur deshalb werde ich jetzt meine Meinung nicht ändern."
Die Begründung ist keine neue: "Bei Olympia kann ich keine Punkte machen. Ich finde nach wie vor, dass Schwimmen und Leichtathletik die wirklichen olympischen Sportarten sind." Zudem könne er in den nächsten Jahren seine Meinung auch ändern.
"Dann habe ich immer noch zwei Olympiaden. Der olympische Geist, alle sagen, dass das so besonders ist, aber vielleicht spreche ich nicht so drauf an. Ich habe nicht wirklich das Verlangen, dass ich da jetzt nur wegen der Eröffnungszeremonie hinfahre."
Garcia-Lopez ein "unangenehmer Gegner"
Noch keine Entscheidung hat Thiem übrigens in Sachen Davis Cup Mitte Juli in der Ukraine getroffen, der Termin liegt ja wieder denkbar ungünstig. "Das ist nach wie vor offen", sagte Thiem kurz.
Der Fokus des Niederösterreichers liegt jetzt freilich ganz auf den French Open. Nach seinem ersten Auftritt geht er mit einem guten Gefühl in die nächste Runde.
Gegen den bald 33-jährigen Guillermo Garcia-Lopez (ATP-51.) hat Thiem ebenfalls noch nicht gespielt, er ist aber Favorit. "Das ist auch ein unangenehmes Los. Er ist für die zweite Runde sicher einer der Stärkeren, den man haben kann - ein super Sandplatzspieler." Dennoch gehe er "zuversichtlich" in die zweite Runde.