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Federer: "Wir werden feiern wie die Rock-Stars"

Federer nach Melbourne-Triumph über Party, "Injury-Time"-Kritik und Rücktritts-Gedanken.

Federer:

"Ich bin einfach nur glücklich", strahlte Roger Federer nach dem Triumph bei den Australian Open und seinem insgesamt 18. Grand-Slam-Titel. "Wir werden heute feiern wie die Rockstars!"

Weniger "amused" war der 35-jährige Schweizer über die Vorwürfe mancher Experten wie Pat Cash, die im "legale Schummelei" vorwarfen.

Was Federer dazu zu sagen hat, wie viel ihm der Erfolg über seinen ewigen Rivalen Nadal bedeutet und wieso er seinen Coach beruhigen musste, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen:

Frage: Wie sind Sie mit dem Rückstand im fünften Satz umgegangen? (Anm.: Federer lag mit Break 1:3 zurück)

Federer: Ich habe mir gesagt, dass ich einfach locker spielen muss. Das habe ich vorher schon mit Ivan (Ljubicic) und Severin (Lüthi) besprochen. Du spielst den Ball, nicht den Gegner. Du musst frei im Kopf sein, um den Ball frei schlagen zu können. Der Mut ist belohnt worden. Ich habe die richtige Entscheidung zur richtigen Zeit getroffen. Ich habe trotz meiner vergebenen Möglichkeiten nie aufgehört zu kämpfen und an den Sieg zu glauben. Deshalb konnte ich am Ende der Partie mein bestes Tennis zeigen. Das hat mich eigentlich selbst ein bisschen überrascht. Vor allem weil ich im vierten Satz und Anfang des fünften Satzes nicht sonderlich gut gespielt habe.



Frage: Stört es Sie, dass Sie nach einer Challenge das Match gewonnen haben?

Federer: So gehen Matches eben manchmal zu Ende. Das ist heute ja nicht zum ersten Mal passiert. Es ist natürlich etwas komisch, so zu gewinnen. Trotzdem sind die Emotionen aus mir rausgesprudelt. Ich war einfach nur unglaublich glücklich. Dann habe ich zu meiner Box geschaut und gesehen, wie dort alle völlig verrückt spielen. Erst dann habe ich realisiert, dass ich hier wirklich den Titel geholt habe. Ein großartiges Gefühl!

Frage: Einige Experten wie Pat Cash haben Ihre Verletzungspause im fünften Satz als "erlaubtes Schummeln" bezeichnet. Was ist Ihre Meinung dazu?

Federer: Schon im Halbfinale gegen Stan (Wawrinka) hat mir mein Bein wehgetan und ich habe mich - nachdem auch Stan eine Pause genommen hat - behandeln lassen. Vielleicht hat es mir da schon ein bisschen geholfen. Auch heute habe ich wieder diese Schmerzen gespürt. Im Laufe des dritten Satzes hat es begonnen. Da es die Regeln erlauben, habe ich diese Möglichkeit genutzt. Ich glaube aber nicht, dass wir diese Regeln missbrauchen sollten. In den letzten 20 Jahren habe ich meiner Meinung nach gezeigt, dass ich so etwas nicht mache. Wenn mich jemand wegen dieser Pause kritisiert, dann halte ich das für extrem übertrieben.

Frage: Rafael Nadal ist wahrscheinlich Ihr härtester Rivale aller Zeiten. Wie viel bedeutet Ihnen dieser Sieg?

Federer: Wir spielen schon sehr lange gegeneinander und Duelle gegen Rafa sind immer etwas Besonderes. Er hat aus mir einen besseren Spieler gemacht. Sein Spiel ist für mich immer schon sehr schwierig zu spielen gewesen. Gegen ihn zu spielen, ist für mich die ultimative Herausforderung. Deshalb ist dieser Sieg natürlich etwas Besonderes für mich. Vor allem deshalb, weil ich ihn schon so lange nicht mehr in einem Grand-Slam-Finale geschlagen habe. Das letzte Mal habe ich das im Jahr 2007 in Wimbledon geschafft. Zudem haben wir beide erst nach einer langen Verletzungspause wieder angefangen Tennis zu spielen. Er sollte mit seiner Leistung glücklich sein. Ich wäre auch bei einer Niederlage glücklich gewesen. Wenn ich zuhause in der Schweiz bin, wird das alles erst langsam einsickern und ich werde mir denken: "Wow!"


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Frage: Wie wichtig ist es Ihnen, mit ihrem 18. Grand-Slam-Titel ihren Vorsprung auf Rafael Nadal (14) wieder vergrößert zu haben?

Federer: Ehrlich gesagt, ist mir das am wenigsten wichtig. Mir ging es vor allem um mein Comeback und das epische Duell gegen Rafa. Es war für mich wichtig zu sehen, dass ich in meinem Alter noch einen Grand Slam gewinnen kann. Und das nach fast fünf Jahren ohne Titel.

Frage: Ist es für Sie etwas Besonderes, den 18. Grand-Slam-Titel ausgerechnet in Australien geholt zu haben?

Federer: Der 18. Titel wäre immer etwas Besonderes gewesen, ganz egal, wo ich ihn gewonnen hätte. Ich habe die Australian Open nie verpasst und eigentlich immer in Melbourne gespielt. 1998 habe ich hier bei den Junioren gespielt, 1999 in der Qualifikation. Im Jahr 2000 habe ich hier sogar mein erstes Match gegen Michael Chang gewonnen. Deshalb bin ich auch immer gerne hier hergekommen. Wenn man hier gewinnt, ist die Heimreise kein Problem. Wenn man verliert, wird sie leider brutal lang. Zum Glück habe ich heute gewonnen.

Frage: Bei der Sieger-Ansprache haben Sie gesagt: "Bis zum nächsten Jahr, wenn ich denn wieder komme." Was kann man in diese Aussage rein interpretieren?

Federer: Irgendwann kann auch ich nicht mehr Tennis spielen. Ich weiß ja nicht, ob ich es heuer ohne Verletzungen durch die Saison schaffe. Man weiß nie, wann man sein nächstes Grand-Slam-Turnier spielen kann. Man weiß nie, ob man eine Gelegenheit zum Abschied nehmen bekommt. Das letzte Jahr war für mich sehr schwierig. Ich plane deshalb aber nicht meinen Abschied nach dieser Saison. Ich hoffe, dass ich wieder hier spielen kann.

Frage: Es war das erste Grand-Slam-Turnier, bei dem Sie Ivan Ljubicic als Coach begleitet hat. Welche Bedeutung hat er für Sie?

Federer: Für ihn war es sowohl als Spieler als auch als Trainer das erste Grand-Slam-Finale. Dementsprechend nervös war er den ganzen Tag. Ich habe versucht, ihn zu beruhigen (lächelt). Für das ganze Team ist es wunderschön. Für mich sind diese Menschen mehr als nur ein Coach oder ein Physio. Sie sind meine Freunde. Wir verbringen soviel Zeit miteinander. Wir werden heute feiern wie die Rockstars. Das kann ich euch versprechen!

Frage: Wie werden Sie feiern?

Federer: Mittlerweile habe ich diesbezüglich ja schon einige Erfahrungen sammeln können. Wir werden nicht spontan irgendwo reinkrachen. Wir haben eine Party organisiert. Ich habe hier im Laufe der Zeit viele Freunde gemacht. Es ist lustiger als große Gruppe zu feiern, als alleine mit einem Champagner-Glas in der Hand. Ich bin mir sicher, dass es lustig wird. Leider ist es nicht mehr so wie im Jahr 2004, als noch am Nachmittag gespielt worden ist. Jetzt habe ich schon einen ziemlichen Stress.

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