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Thiem: "Es hat einfach an Energie gefehlt"

Dominic Thiem will Rio-Aus nicht schönreden und blickt nächsten Aufgaben entgegen.

Thiem:

Nach acht Siegen in Folge musste Dominic Thiem am Samstag erstmals in seiner Karriere auf südamerikanischem Boden als Verlierer den Platz verlassen.

Der argentinische Nobody Guido Pella erwies sich in Rio de Janeiro bei schwierigen, weil extrem windigen und feuchten Bedingungen als der frischere und hungrigere Spieler.

„Meine Vorstellung heute war sehr weit weg von einem Sieg, es hat mir ganz einfach an Energie gefehlt“, gab Thiem nach der glatten 1:6, 4:6-Niederlage auf Facebook unumwunden zu.

1/6 4/6 gegen Guido Pella. Meine Vorstellung heute war sehr weit weg von einem Sieg, es hat mir ganz einfach an Energie...

Posted by Dominic Thiem on Samstag, 20. Februar 2016

 „Er war einfach der bessere Spieler“

„Heute war er einfach der bessere Spieler auf dem Platz. Er hatte dieselben Bedingungen wie ich, er ist aber besser damit umgegangen. Es ist alles um ein paar Prozent schlechter gegangen als in den vergangenen Tagen und Matches“, so erklärte der Niederösterreicher.

Inklusive Doppel absolvierte der 22-jährige Lichtenwörther 13 Matches in den vergangenen eineinhalb Wochen. Am Vorabend kam er wegen seines Doppel-Einsatzes an der Seite von Dusan Lajovic erst um 4 Uhr früh ins Bett.

„War dieser Belastung nicht gewachsen“

„Dieser Belastung war ich einfach nicht gewachsen. Deshalb bin ich gegen Pella auch sang- und klanglos eingegangen“, erklärte Thiem, dem diesmal auch nicht der zu Saisonbeginn neu verpflichtete Physiotherapeut Alex Stober weiterhelfen konnte.

„Die Enttäuschung über einen verpassten Finaleinzug, hier in Rio, ist natürlich sehr groß"

Thiem über Aus im Rio-Halbfinale

Der routinierte Deutsche, der zuvor schon Andre Agassi, Michael Stich oder Petra Kvitova betreute, brachte den Youngster in den vergangenen Tagen trotz kräfteraubender Drei-Satz-Partien immer wieder in eine gute Verfassung.

Am Samstag im Halbfinale von Rio musste Thiem aber die vorläufigen Grenzen seines Körpers anerkennen.

Verpasste Chance auf ersten 500er-Titel

Da es im Endspiel nicht zur Revanche mit Rafael Nadal gekommen wäre, sondern zum Duell mit Pablo Cuevas, wäre sogar die Chance auf den ersten ATP-500-Titel und damit der Sprung auf den 14. Weltranglisten-Platz größer als erwartet gewesen.

„Die Enttäuschung über einen verpassten Finaleinzug, hier in Rio, ist natürlich sehr groß“, ärgert sich Thiem über die verpasste Möglichkeit.

Mit dem erstmaligen Sprung auf Position 15 der Herren-Weltrangliste und einem Turniersieg sowieso einem Halbfinal-Einzug blickt er natürlich trotzdem „zufrieden auf die letzten zwei Wochen zurück".

Abflug nach Acapulco

Eine kurze Pause zum Durchatmen hat Thiem freilich nicht. Kurz nach dem Aus in Rio stand die Reise nach Acapulco und damit das nächste ATP-500-Event auf dem Programm. Sein Erstrunden-Gegner ist der Bosnier Damir Dzumhur (ATP-88.).

Im Falle eines Sieges bekommt es der 22-Jährige entweder mit dem Russen Dmitri Tursunov oder dem Australier Sam Groth zu tun. Im Viertelfinale könnte es zum Duell mit Grigor Dimitrov (BUL/7) kommen.

„Dort werde ich hoffentlich wieder frisch und fit aufschlagen“, blickt er dem Wechsel auf Hartplatz dank seines in den vergangenen Wochen aufgetankten Selbstvertrauens zuversichtlich entgegen.

Generalprobe für Davis Cup

Im Gegensatz zu den südamerikanischen Events konnte Thiem in Mexiko schon einmal Erfahrungen sammeln. Vor zwei Jahren verlor er als frischgebackener Top-100-Spieler in der zweiten Qualifikations-Runde gegen „Dauer-Gegner“ David Goffin.

Für Thiem ist es zugleich eine Generalprobe für das Davisup-Cup-Duell in Portugal (4. bis 6. März), das ebenfalls auf Hartplatz gespielt wird. Zudem stehen danach die wichtigen ATP-1000-Turniere in Indian Wells und Miami auf dem Programm.

Denn gerade dort wird ein gutes Abschneiden extrem wichtig sein, um im Ranking weiter Richtung Top 10 zu schnuppern.

Christian Frühwald


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