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"Der wertvollste Erfolg meiner Karriere"

... aber alles perfekt aufgeht: Gerald Melzer erklärt seinen tollen Kitzbühel-Lauf.

„Das war der wertvollste Erfolg in meiner bisherigen Karriere!“

Nach dem hochverdienten 6:4, 6:1-Erfolg über Daniel Gimeno-Traver im Achtelfinale des Generali Open von Kitzbühel war Gerald Melzer „einfach nur super happy.“

Und der 26-jährige Deutsch-Wagramer hatte allen Grund dazu: Schließlich schaffte er damit nicht nur zum zweiten Mal den Einzug in ein ATP-Viertelfinale sondern auch – viel wichtiger – den erstmaligen Sprung in die Top 100. Ab Montag gehört er dieser elitären Gruppe an.

Trimmel: "Den Flow super mitgenommen"

„Und die hat er sich mehr als verdient“, war nicht nur TV-Experte Clemens Trimmel dieser Meinung. „Er hat den Flow von gestern super mitgenommen. Vom Spielerischen war es sogar zwei Klassen besser als gegen Montanes.“

Dabei konnte man angesichts der Vorgeschichte eine derartige Leistungssteigerung nicht unbedingt erwarten. Nach den Davis-Cup-Strapazen und dem anstrengenden Drei-Satz-Fight in Runde 1 drohte die Batterie in den rotblinkenden Bereich zu rutschen.

Widrigen Umständen getrotzt

Dank Eisbad und Regenerationseinheiten mit Kondi-Trainer Philipp Wessely gelang trotzdem der schnelle Recharge. Und bei den Big Points kam Melzer die anstrengende Vorgeschichte zu Gute: „Ich war relativ müde, aber deshalb habe ich mich extra konzentriert.“

„Früher bin ich immer schon einige Tage vorher angereist und habe viel trainiert. Dadurch habe ich mir sehr viel Druck auferlegt und war dann in den Spielen sehr nervös. So gesehen war es diesmal sicher ein Vorteil.“

Ausverkauftes Stadion gibt Extra-Push

Den Extra-Push gab das prall gefüllte Kitzbüheler Tennis-Stadion. Erstmals seit Muster-Zeiten durften die Veranstalter rund um Turnierdirektor Alex Antonitsch das „Ausverkauft“-Schild an die Ticket-Kassa hängen.

„So etwas habe ich noch nie erlebt, deshalb freut es mich umso mehr. Ich wollte vor dem Heimpublikum einfach nur meinen Spaß haben. Das ist mir perfekt gelungen“

Coach Eschauer: "Wir sind bereit!"

Dies sah auch Coach Werner Eschauer so: „Dank den Zuschauern hat er sehr viel über die Emotionen gemacht. Normalerweise spielen wir kleine Turniere mit wenig Fans, schlechtem Essen und schwierigen Bedingungen. Dementsprechend bereit sind wir hier in Kitzbühel!“

Im Kampf um sein zweites ATP-Halbfinale nach München 2015 wird es Melzer mit dem Gewinner des Generationen-Duells zwischen Bruder Jürgen und dem topgesetzten Dominic Thiem zu tun bekommen.

Laut Head-to-Head müsste sich Gerald zwar die Nummer neun der Welt wünschen (2:1 statt 0:1), „natürlich würde ich aber lieber gegen meinen Bruder spielen. Alleine schon deshalb, weil ich Jürgen einen Sieg sehr vergönnen würde.“

Dominic Thiem vs. Jürgen Melzer - LIVE im LAOLA1-Ticker!!

Aus Kitzbühel berichtet Christian Frühwald

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