Hot or not. Top oder Flop.
Oder im Falle von Rio de Janeiro eben "Zuckerhut und Peitsche".
Die LAOLA1-Rubrik zu den Olympischen Spielen, die erklärt, was richtig olympisch und was zum Vergessen ist.
Zuckerhut: Iron Husband
Kennst du Shane Tusup? Das tun wohl nur die wenigsten. Viel bekannter ist da schon seine Frau: Katinka Hosszu. Ganz genau, Shane Tusup ist das kleine Hampelmännchen, dass wie aufgezogen auf der Tribüne auf und ab springt, während Hosszu bei den Schwimm-Bewerben eine Goldene nach der anderen holt. Dass der gute Tusup ein klein wenig durchgeknallt ist, mag sein. Doch das ist genau das Tolle an ihm, denn so etwas braucht es.
Zumal das Schicksal solche Menschen bevorzugt. Bester Beweis am Dienstag: Hosszu holt mit den 200m Lagen ihre bereits dritte Goldene in Rio, in 2:06,58 Minuten verfehlt sie jedoch ihren eigenen Weltrekord. Warum das Glück ist? Tusup hatte sich die Bestmarke von 2:06,12 damals auf den Arm tätowieren lassen.
Peitsche: Dieser Abstand
Tag vier ist vorbei und bei Österreich steht die Null. Was im Fußball schon die halbe Miete wäre, ist im Medaillenspiegel alles andere als vorteilhaft. Dass in Rio die Lorbeeren hochhängen, war jedem bewusst. Dass Edelmetall in den ersten vier Tagen schwer wird, schien wahrscheinlich. Jedoch verdutzt der bisherige Abstand auf die honorigen Plätze dann doch. Kein Viertelfinale im Tischtennis, kein Medaillen-Kampf im Judo, keine Medaillen-Entscheidung im Schießen wurde erreicht, nicht einmal ein Vorlauf im Schwimmen überstanden.
Da ist das Viertelfinal-Aus und der letztendliche fünfte Platz des Tennis-Doppels Marach/Peya schon das höchste der Gefühle. Es stimmt schon, dass Ruderer, Kanuten und Beachvolleyballer soweit im Plansoll liegen und Hoffnungen wie die Segler noch gar nicht gestartet sind, dennoch stimmt der Abstand zur internationalen Spitze dann doch nachdenklich.