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Olympia-Debüt mit einem Schuss Harakiri

Youngster Felix Auböck geht gegen große Namen auf das Ganze. Das rächt sich jedoch.

Olympia-Debüt mit einem Schuss Harakiri

"Mein Trainer ist auf der Tribüne bestimmt verzweifelt, als er gesehen hat, wie ich die ersten 100m angegangen bin, aber da war ich dann ein Sturkopf."

Felix Auböck kommt die Analyse des ersten Olympia-Rennens seiner noch jungen Karriere mit einem verschmitzten Lachen über die Lippen.

Der 19-Jährige hat über die 400m Freistil eben den 25. Endrang belegt. Mit 3:49,35 Minuten fehlten dem Youngster knapp vier Sekunden auf das Finale der besten Acht und rund zweieinhalb auf seine eigene Bestzeit.



Doch Taktieren schien für Auböck bei seiner Premiere keine lohnende Option. "Wenn ich ein normales Rennen geschwommen wäre, wäre ich vermutlich an meine Bestzeit rangekommen. So hätte aber vielleicht die große Überraschung aufgehen können", erklärt er die "Alles-oder-Nichts"-Strategie.

Vor den ganz Großen, zumindest kurz

Auböck durfte im vorletzten von sieben Heats ran. Auf den Nebenbahnen tummelten sich mit Sun Yang oder Park Taewhan große Namen. "Mit denen wollte ich mitschwimmen", begründet die OSV-Hoffnung, die nach 100m mit einem Split von 54,32 Sekunden den Vorlauf sogar anführte.

Eine Portion jugendlichen Übermuts wollte Auböck danach danach gar nicht bestreiten, wenngleich er betonte, dass ihm auf diesem Level auch noch die nötige Erfahrung fehle. "Neben solchen Leuten zu schwimmen, ist etwas anderes. Das muss ich erst lernen. Das heute war eine tolle Erfahrung."


Felix Auböck vor den Spielen:

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Für Auböck sind die 400m erst der Auftakt seines Kraul-Triplepacks bei den Sommerspielen in Rio de Janeiro. Bereits am Sonntag folgen die 200m, über die er sich Halbfinal-Chancen ausrechnet. "Die ersten 100 Meter kann ich gleich schnell, wenn nicht sogar noch etwas schneller angehen. Für den 200er sollte das ganz gut passen." Die abschließenden 1.500 Meter folgen erst am Freitag.

Nicht zu vorschnell

Für einen Hoppala-Moment sorgte zwei Heats vor Auböck der Spanier Miguel Duran Navia, der zu früh vom Block sprang und somit einen Fehlstart produzierte. Er wurde jedoch zurückgeholt, da der Referee eine Verfehlung des Start-Verantwortlichen registriert hatte. Ganz zum Jubel der Zuschauer.

Auböck sah die Situation aus dem Vorbereitungs-Raum via TV. "Ich dachte mir nur: Gottseidank macht er das jetzt, damit ich weiß, dass ich da aufpasse. Mich hat es irrsinnig gefreut, dass er doch noch schwimmen durfte", so der Österreicher.

Für den gebürtigen Wiener gab sein erstes Olympia-Rennen die Gelegenheit zu einem Duell mit einem künftigen Trainingskollegen. Der US-Amerikaner Connor Jaeger, der sich in 3:45,37 Minuten als Gesamt-Siebter für die Entscheidung qualifizierte, studiert an der University of Michigan. Also jenem College, an welches Auböck direkt nach den Spielen wechselt.

 

Aus Rio berichtet Reinhold Pühringer

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