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So geht Medaillenfeier

Auf Segel-Bronze von Zajac/Frank folgt Feier-Marathon. LAOLA1 ist mittendrin, statt nur dabei:

So geht Medaillenfeier

Wer sooo lange auf eine Medaille wartet, der soll auch feiern wie ein Sieger. Seit dem Ende des Medal Race am Dienstagnachmittag, ist für Tanja Frank und Thomas Zajac nichts mehr so wie es früher war.

Das erfolgreiche Segel-Duo ist gefragt wie nie. Ein Termin jagt den anderen. Nach der Siegerehrung in der malerischen Guanabara-Bucht vor dem Zuckerhut, wo einst die Portugiesen an Land gingen und Südamerika entdeckten, ging es zur offiziellen Pressekonferenz.

Ab 20 Uhr stieg dann die Feier im Austria House. Hochrufe, Interviews und ein Selfie-Marathon. Die große Segel-Familie hatte im VIP-Bereich des Hauses Zeit gemeinsam zu essen und auf den Erfolg anzustoßen. Freunde und Eltern, Trainer und Kollegen lagen sich in den Armen, Tanja und Thommy genossen die Stimmung. Als das Duo auf die Party-Terrasse gebeten wurde, kannte der Jubel keine Grenzen. Die knapp 500 tanzenden Cariocas, ein berüchtigtes Party-Volk, ließen die Medaillengewinner hoch leben und feierten sie wie ihre Landsleute.

"So also geht Medaillenfeier"

„Überwältigend. Einfach nur schön, so geil. Das hätten wir nie erwartet. Das ist ein Traum. So also geht Medaillenfeier“, gaben die beiden immer wieder zu Protokoll und ließen ihren Gefühlen freien Lauf.

Die 23-jährige Tanja brach ihre Feier nach Mitternacht ab und zog sich ins Olympia-Quartier zurück. Die Medaille ruhte auf dem Nachtkasterl, der 30-jährige Thommy machte seinem Ruf als Feierbiest alle Ehre.

Zajac nutzte die Sperrstunde im Austria House, um mehrere Taxis zu ordern und mit einer größeren Gruppe in die Stadt aufzubrechen. Olympia-Schützen (auch aus anderen Nationen), unsere Badminton-Spieler - die ihre Bewerbe längst abgeschlossen haben - Physiotherapeuten und weitere Betreuer der Segler waren mit von der Partie. LAOLA1 war als einziges Medium eingeladen mitzufeiern und ließ sich nicht zwei Mal bitten.

Der Taxler war hocherfreut als sich ein überglücklicher Sportler mit der Medaille um den Hals in sein Auto zwängte. Er packte sein gesamtes Englisch aus um zu gratulieren und chauffierte uns stolz zur Escandaria Selaron. Eine steile Treppe mit 215 Stufen, die alle mit Mosaiken aus bunten Keramikfliesen verziert sind, führt hinauf nach Santa Teresa, einem absoluten Geheimtipp in Rio.

Die Suche nach dem Kroatien-Haus, wo die allererste Olympia-Medaille der kroatischen Segler gefeiert wurde, musste ergebnislos abgebrochen werden.

Medaille als Türöffner

Der Treppenlauf erwies sich als olympischer Nachtsport und erhöhte den Durst, der dann in Lapa gelöscht wurde. Thomas Zajac musste unterwegs immer wieder für Fotos mit Medaille gerade stehen. Straßenmusiker, Obdachlose, Würstelverkäufer, Barkeeper und Türlsteher ließen es sich nicht nehmen, mit dem „Austria-Boy“ aufs Bild zu kommen. Die Bronze-Medaille erwies sich auch als Türöffner für so manchen Klub, der uns an anderen Tagen die Tür gewiesen hätte.

Lapa ist der Inbegriff von Rios Nachtleben. Ein Club reiht sich an den nächsten, die Partywilligen stauen sich vor den Türen wie die Autos auf der Wiener Südost-Tangente zur Stoßzeit. Einfach unfassbar, was hier abgeht und umwerfend wie die Cariocas feiern können.

Der Medaillen-Gewinner machte die Nacht zum Tag und konnte am Tag danach bei einer offiziellen Pressekonferenz um 11 Uhr nicht wie seine Segel-Partnerin behaupten, fünf Stunden geschlafen zu haben. Fünf Minuten trifft's eher. Die Medaille übernachtete tief in der Olympia-Lederhose.

Nach einem Frühstück warteten Foto-Termine, weitere Interviews, ehe es wieder an die Stätte des Erfolges zurück ging, um im Segelrevier den Kollegen beim Meda Race in den 470er-Booten die Daumen zu drücken. Da die finalen Wettfahrten aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt werden mussten, blieb Zeit sich ein wenig zu erholen. Am Abend war dann wieder Austria House angesagt, wo sie als Star-Gäste des Oberösterreich-Abend neuerlich herumgereicht wurden und wohl endgültig mitbekommen haben, dass auch die Tage (und Nächte) nach dem Medaillengewinn ähnlich anstrengend sind, wie die Wettfahrten bei der Olympischen Regatta.

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