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Wer kann Bolt gefährlich werden?

Sehen wir einen neuen Weltrekord? LAOLA1 beantwortet alle wichtige Fragen zu den 100 Metern:

Wer kann Bolt gefährlich werden?

Usain Bolt kämpft in der Nacht von Sonntag auf Montag, um 3:25 Uhr, im 100-Meter-Finale um sein erstes Gold bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro.

Sollte der Jamaikaner die Königsdisziplin abermals gewinnen, wäre er der erste Sprinter in der Geschichte der modernen Olympischen Spiele, der drei Mal in Folge über die 100 Meter triumphiert.

"Ich fühle mich gut. Jetzt geht es darum, es durchzuziehen und es richtig zu machen, wenn das Finale ansteht", sagt der 31-Jährige.

LAOLA1 beantwortet alle wichtigen Fragen vor dem Finale über die 100 Meter:

Wann muss ich vorm Fernseher sitzen?

Das große Finale steigt in der Nacht von Sonntag auf Montag, um 3:25 Uhr, wenn die acht schnellsten Männer der Welt an den Start gehen. Wer das sein wird, entscheidet sich keine eineinhalb Stunden davor. 24 Athleten sind nach der Vorrunde und der ersten Runde noch dabei, es gibt also drei Halbfinal-Läufe - um 2:00 Uhr, um 2:07 Uhr und um 2:14 Uhr.

Halbfinale 1 Halbfinale 2 Halbfinale 3
Hassan Taftian (Iran) Cejhae Greene (Antigua und Barbuda) James Dasaolu (Großbritannien)
Jimmy Vicaut (Frankreich) Kim Collins (St. Kitts and Nevis) Su Bingtian (China)
Nickel Ashmeade (Jamaika) Andrew Fisher (Bahrain) Yohan Blake (Jamaika)
Akani Simbine (Südafrika) Andre De Grasse (Kanada) Kemarley Brown (Bahrain)
Xie Zhenye (China) Usain Bolt (Jamaika) Justin Gatlin (USA)
Ben Meite (Elfenbeinküste) Chijindu Ujah (Großbritannien) Asuka Cambridge (Japan)
Marvin Bracy (USA) Ryota Yamagata (Japan) Daniel Bailey (Antigua und Barbuda)
Jak Ali Harvey (Türkei) Trayvon Bromell (USA) Christophe Lemaitre (Frankreich)

Wie viele Jamaikaner sind noch dabei?

Mit Nickel Ashmeade, Yohan Blake und natürlich Usain Bolt haben noch alle drei jamaikanischen Starter Chancen, in den Endlauf zu kommen. Doch damit nicht genug. Jak Ali Harvey, der für die Türkei startet, ist ebenso gebürtiger Jamaikaner wie Andrew Fisher und Kemarley Brown, die beide unter der Flagge von Bahrain laufen. Und dann wäre da noch der Japaner Asuka Cambridge, dessen Vater Jamaikaner ist.

Was macht Christophe Lemaitre so besonders?

Der Franzose ist der einzige Weiße, der es unter die letzten 24 Läufer geschafft hat. Der 26-Jährige hat seine besten Tage aber schon hinter sich. Vor etwas mehr als sechs Jahren war er der erste Weiße, der die 10-Sekunden-Marke geknackt hat. 2011 lief er seine persönliche Bestleistung von 9,92 Sekunden. Seither hat er aber nachgelassen. Seine schnellste Zeit in diesem Jahr waren 10,09 Sekunden.

Wer waren die schnellsten Sprinter in diesem Jahr?

Justin Gatlin hat sich bisher in guter Form präsentiert - wenn auch nicht in so guter wie im Vorjahr. Mit 9,80 Sekunden ist der US-Amerikaner bei den Trials in Eugene die schnellste Zeit des Jahres gelaufen.

Die 10 schnellsten Läufe 2016:

Rang Sprinter Zeit
1. Justin Gatlin (USA) 9,80
2. Justin Gatlin (USA) 9,83
3. Trayvon Bromell (USA) 9,84
4. Jimmy Vicaut (FRA) 9,86
Trayvon Bromell (USA) 9,86
6. Usain Bolt (JAM) 9,88
Jimmy Vicaut (FRA) 9,88
8. Akani Simbine (RSA) 9,89
9. Femi Ogunde (QAT) 9,91
10. Jak Ali Harvey (TUR) 9,92
Asafa Powell (JAM) 9,92

Wer kann Usain Bolt gefährlich werden?

Justin Gatlin ist der größte Herausforderer des Superstars. Der 34-Jährige musste sich im Vorjahr bei der WM in Peking im Finale nur um eine Hundertstel Sekunde geschlagen geben. Wie bereits erwähnt, scheint er aber nicht in so bestechender Form zu sein wie damals. Zudem gilt der Mann, der schon mehrfach des Dopings überführt wurde, als eher nervenschwach. Durchaus Außenseiterchancen hat sein Landsmann Trayvon Bromell. Der 21-Jährige ist die neue Sprint-Hoffnung der USA. Sein außergewöhnliches Talent hat der Athlet aus Florida, der mit lediglich 1,75 Meter Körpergröße nicht gerade Gardemaß für einen Sprinter hat, schon mehrfach unter Beweis gestellt, 2015 in Peking holte er Bronze. Seine persönliche Bestmarke liegt bei 9,84 Sekunden, ihm ist eine Zeit unter 9,80 zuzutrauen. Ein Auge muss man auch auf Yohan Blake werfen. Als Bolt bei der WM 2011 in Daegu wegen eines Fehlstarts disqualifiziert wurde, holte sein Trainingspartner Gold. 2012 in London lief der nunmehr 26-Jährige zu Olympia-Silber. Die letzten Jahre waren aber von vielen Verletzungen geprägt. Langsam scheint Blake jedoch wieder zu alter Stärke zurückzufinden, heuer lief er erstmals seit 2012 wieder unter zehn Sekunden. Außerdem hat der Franzose Jimmy Vicaut in diesem Jahr mit starken Leistungen aufgezeigt, seine mäßige Vorstellung im Vorlauf hinterließ jedoch Zweifel. Grundsätzlich gilt aber: Usain Bolt ist der absolute Top-Favorit!

Sehen wir einen neuen Weltrekord?

Das ist praktisch auszuschließen. In 9,58 Sekunden trommelte Bolt 2009 in Berlin die 100 Meter auf die Bahn. Nur 2012 in London ist er mit 9,63 Sekunden annähernd an diese Fabelzeit herangekommen. Die vielen Verletzungen, mit denen der 29-Jährige in den vergangenen Jahren zu kämpfen hatte, ließen keine neuen Angriffe auf seine Bestmarke mehr zu. Eine Siegerzeit unter 9,70 Sekunden wäre schon eine Sensation.

Wäre ein drittes Olympia-Gold für Bolt einzigartig?

Ja! Noch nie hat es ein Mann geschafft, die Königsdisziplin bei drei aufeinanderfolgenden Olympischen Spielen zu gewinnen.

Alle Olympiasieger über 100 Meter:

Spiele Sieger Zeit
Athen 1896 Thomas Burke (USA) 12*
Paris 1900 Frank Jarvis (USA) 11*
St. Louis 1904 Archie Hahn (USA) 11*
London 1908 Reggie Walker (RSA) 10,8
Stockholm 1912 Ralph Craig (USA) 10,8
Antwerpen 1920 Charlie Paddock (USA) 10,8
Paris 1924 Harold Abrahams (GBR) 10,6
Amsterdam 1928 Percy Williams (CAN) 10,8
Los Angeles 1932 Eddie Tolan (USA) 10,38
Berlin 1936 Jesse Owens (USA) 10,3
London 1948 Harrison Dillard (USA) 10,3
Helsinki 1952 Lindy Remigino (USA) 10,4
Melbourne 1956 Bobby Morrow (USA) 10,5
Rom 1960 Armin Hary (BRD) 10,2
Tokio 1964 Bob Hayes (USA) 10,0
Mexiko City 1968 Jim Hines (USA) 9,95
München 1972 Valeriy Borzov (UdSSR) 10,14
Montreal 1976 Hasely Crawford (TRI) 10,6
Moskau 1980 Allan Wells (GBR) 10,25
Los Angeles 1984 Carl Lewis (USA) 9,99
Seoul 1988 Carl Lewis (USA) 9,92
Barcelona 1992 Linford Christie (GBR) 9,96
Atlanta 1996 Donovan Bailey (CAN) 9,84
Sydney 2000 Maurice Greene (USA) 9,87
Athen 2004 Justin Gatlin (USA) 9,85
Peking 2008 Usain Bolt (JAM) 9,69
London 2012 Usain Bolt (JAM) 9,63

*Zeitnehmung nur auf die Sekunde genau angegeben


Wie schnell ist Le Schladi auf die 100 Meter?


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