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Distelberger zur Halbzeit auf Platz 20

Österreichs Zehnkämpfer kann nicht ganz an Götzis-Leistung anschließen.

Distelberger zur Halbzeit auf Platz 20

Dominik Distelberger liegt im Olympischen Zehnkampf in Rio de Janeiro nach 5 Disziplinen an 20. Stelle. Mit 48,61 Sek. über 400m schraubt er sein Punktekonto auf 4.067. Damit liegt er hinter dem Halbzeit-Score von Götzis (4.149), wo er am Ende persönliche Zehnkampfbestleistung markierte.

Weltrekordler Ashton Eaton (USA) liegt mit 4.621 klar vor dem zweitplatzierten Deutschen Kai Kazmirek (4.500) und dem an 3. Stelle liegenden Kanadier Damian Warner (4.489). Am Donnerstag folgt die Entscheidung.

Blackout im Hochsprung

Ein Blackout im Hochsprung hat den ersten Zehnkampf-Tag von Distelberger beeinträchtigt. Nur 1,89 m schrieb der Österreicher an und musste zusehen, wie seine Konkurrenten bis zu 30 Zentimeter höher sprangen. Mit seinen anderen vier Leistungen vom Mittwoch war Distelberger jedoch zufrieden, am Donnerstag will er von Rang 20 aus angreifen.

"Das ärgert mich schon extrem. Da habe ich sicher 70, 80 Punkte liegengelassen, das ist schon viel", begann der 26-Jährige die Bilanz von Teil eins seines Olympia-Debüts. Schon über 1,83 und 1,86 habe es sich nicht gut angefühlt, nachdem er beim Absprung ins Leere gestiegen war, es ihm im Knie einen Stich gegeben habe. Danach habe bei jedem Versuch die Patellasehne geschmerzt. Über 1,89 m wackelte die Latte, über 1,92 m fiel sie dreimal.

"Habe deutlich mehr drauf"

Theoretisch habe es der Mehrkämpfer durchaus drauf. "Herwig (Trainer Grünsteidl, Anm.) hat mir gesagt, was ich machen soll. Ich habe deutlich mehr drauf, aber ich habe es nicht umsetzen können. Es war ein Kampf, es ist einfach überhaupt nichts gegangen. Ich bin richtig verunsichert gewesen." Seine Sprungwerte seien besser als von einigen Leuten mit höheren Höhen. Leider habe er aber im Hochsprung ziemliche Schwankungen.

Distelberger hatte den zwölfstündigen Wettkampftag kurz vor 10.00 Uhr Ortszeit mit 10,84 Sekunden über 100 m begonnen. "Sehr guter Start!", postete er nur Minuten später auf Facebook. Ein wenig relativierte er das am Abend noch: "Am Start habe ich etwas liegengelassen, sonst wäre eine 70er-zeit möglich gewesen." Die nachfolgenden, im zweiten Versuch gelungenen 7,33 m im Weitsprung brachten ihn zwischenzeitlich sogar vom 14. auf den 12. Rang.

Mit 13,40 m mit der Kugel stieß der 26-Jährige seine zweitbeste Marke. Letztlich standen 48,61 Sekunden über 400 m. "Das war nur ein bisschen langsamer als in Götzis, da habe ich aber auch noch mehr Kraft gehabt. Das war schon sehr in Ordnung", schloss Distelberger einen Schlussstrich unter Tag eins. Mit 3.067 Punkten lag er 82 Zähler hinter seiner Durchgangsmarke im Mai in Götzis, als er letztlich mit 8.175 Zählern persönliche Bestleistung markierte.

Hitze als großes Problem

In der Schwüle des Stadioninneren habe er so viel getrunken wie noch nie. "Man überhitzt die ganze Zeit." Die fast fünfstündige Pause zwischen Kugelstoßen und Hochsprung hat er zu schlafen versucht. "Essen, ausmassieren und die Zeit totschlagen." Nach dem Bewerb ging es für ihn so schnell wie möglich ins Olympische Dorf, der Wecker war für 5.00 Uhr Früh eingestellt. Mehr als fünf Stunden Schlaf waren da kaum drinnen.

Für den Finaltag hatte Distelberger rasch wieder Motivation gefunden. "Ich hoffe, dass ich den zweiten Tag so ähnlich wie in Götzis hinbekomme, dann sind noch 8.000 Punkte möglich. Das würde mich sehr freuen, das ist auch das Ziel", erklärte der Niederösterreicher. Ursprünglich hatte er unter 32 Aktiven die Top 15 angestrebt, bei noch 27 im Bewerb befindlichen Athleten hoffte er nun auf eine leichte Verbesserung um zumindest einen Platz.

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