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Weiss beißt die Zähne zusammen

Nach blutigem Trainingssturz will Triathlet Weiss in den Rocky Mountains angreifen.

Weiss beißt die Zähne zusammen

Am Samstag schaltet Triathlon-Profi Michael Weiss einen Gang hoch. Der Niederösterreicher startet beim Ironman 70.3 Boulder.

Für den 35-Jährigen ist es der letzte Formtest für den Ironman Austria in 15 Tagen. Nach einem Radsturz im Training setzt Weiss auf seinen Kampfgeist und den „Heimvorteil“.

Eine starke Windböe, eine kleine Unachtsamkeit – und schon flog Michael Weiss bei einer Trainingsfahrt ungebremst in den Schotter neben der Straße. „Ich war am Aufleger unterwegs und das Tempo ziemlich hoch“, hatte selbst einer der besten Radfahrer im Triathlon-Zirkus keine Chance den High-Speed-Sturz zu verhindern.

Den Kampfgeist erst so richtig geweckt

Mit Müh‘ und Not schleppte sich der bislang einzige rot-weiß-rote Ironman-Sieger ins 15 Kilometer entfernte Krankenhaus, wo Knie und Ellbogen genäht werden mussten.

Das ist mittlerweile zwei Wochen her, die finale Phase der Vorbereitung für den Ironman 70.3 Boulder fand unter erschwerten Bedingungen statt. „Das Schwimmen war etwas kompliziert, Radfahren und Laufen waren aber eigentlich kein Problem“, ist das Malheur für Weiss keine Ausrede.

Im Gegenteil, der Sturz hat seinen Kampfgeist geweckt. „Ich werde die Zähne zusammenbeißen und voll angreifen, damit ich sehe, wo ich in der heißen Phase vor dem Ironman Austria in 15 Tagen stehe.“

Vor dem ersten großen Saison-Höhepunkt am Wörthersee ist die Halbdistanz in Boulder – neben San Diego DAS Triathlon-Mekka in den USA - ein „halbes“ Heimrennen für den Gumpoldskirchner. „Boulder liegt nicht einmal zwei Stunden nördlich von Colorado Springs, wo ich in den letzten Wochen trainiert habe.“

Eine Radstrecke nach seinem Geschmack

Die 1,9 Schwimm-Kilometer sind im Boulder Reservoir zu absolvieren – voraussichtlich mit Neoprenanzug. Auf der 90-km-Radstrecke am Fuße der Rocky Mountains warten zwei Anstiege, der Großteil ist hügelig – und dem „Über-Biker“ aus Österreich damit wie auf den Leib geschneidert.

„Die Landschaft ist wunderschön, aber ich hoffe, dass es richtig schnell wird und ich dafür kein Auge habe“, lacht Weiss.

Die Laufstrecke führt in zwei Runden um das Boulder Reservoir, ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportler. Die stärksten Gegner im Kampf um Sieg und Stockerlplätze kommen aus Australien und Neuseeland, allen voran Joe Gambles, Richie Cunningham oder Sam Appleton. „Die meisten flüchten vor dem Winter in ihrer Heimat nach Boulder und da nehmen sie das Rennen natürlich mit“, erklärt der ÖTRV-Profi, der auf einen heißen Tanz eingestellt ist.

Einerseits wegen der hochkarätigen Konkurrenz, andererseits wegen dem Wetterbericht, der am Race Day 35 Grad verspricht. „Das ist ein zusätzlicher Ansporn, um möglichst schnell ins Ziel zu kommen.“

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