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Fegerl: "Wird sicher ein sehr emotionales Spiel"

Meister Weinviertel NÖ kämpft im letzten Spiel der Klub-Geschichte um den Sieg im ETTU-Cup.

Fegerl:

In Wolkersdorf geht am Freitagabend ein Stück österreichischer Tischtennis-Geschichte zu Ende.

Im Rückspiel des ETTU-Cup-Finales tritt Weinviertel Niederösterreich zur letzten Partie seiner Klubgeschichte an, mit Saisonende wird der Verein aufgelöst. Sportlich geht es um einen Abschluss mit einem perfekten Jahr, würde der Klub doch mit einem Finalsieg mit Cup und Meisterschaft das Triple holen.

Das Hinspiel konnten Stefan Fegerl und Co. in Bremen mit 3:1 gewinnen.

LAOLA1.tv überträgt ab 20:15 Uhr LIVE.

"Wird ein sehr emotionales Spiel"

"Es wird sicher ein sehr emotionales Spiel werden", meinte Stefan Fegerl gegenüber der APA vor seinem letzten Auftritt für Weinviertel NÖ, früher unter SVS NÖ bekannt. "Wenn man bedenkt, wie der Hans das Ganze aufgebaut hat und mich geholt hat zum Verein. Ich bin jetzt sechs, sieben Jahre bei ihm", rühmte der Waldviertler Clubobmann Hans Friedschröder. "Es ist schon ein Wahnsinn, dass er aufhört. Aber es hat alles ein Ablaufdatum."

Die Emotionen kamen im APA-Gespräch auch bei Friedschröder hoch. 40 Jahre lang war er als Funktionär aktiv, den Verein hat er meist allein geführt. Nun sei er in einem Alter, in dem es sich mit Familie und Beruf nicht mehr ausginge. Noch gut vier Jahre muss bzw. hat Friedschröder als Notar zu arbeiten. "Emotional geht es mir schlecht", erklärte der Niederösterreicher. "40 Jahre kann man nicht einfach wegstecken. Aber dieser Schritt musste gemacht werden."

"Gibt keinen Nachfolger"

Friedschröder hat in der ersten Saisonhälfte den Status Quo vor seiner Entscheidung einer nüchternen Analyse unterzogen, hat links die Pro- und rechts die Contra-Punkte für ein Weiterbestehen des Vereins aufgelistet. "Die Liste rechts war um einiges länger", musste er erkennen." Damit war das Ende besiegelt. "Es gibt leider keinen Nachfolger. Es ist ja nicht so, dass ich nie jemand herangelassen hätte - ganz im Gegenteil. Aber es hat sich niemand gefunden, der es machen will."

Seine Funktionärslaufbahn hatte er 1975 bei Union Wolkersdorf gestartet, anfangs war er da auch noch als Spieler aktiv. Später kamen die ersten Erfolge mit Spielern wie Ding Yi und Erich Amplatz, ehe die Zeit von Werner Schlager, der Wolkersdorfer Kooperation mit Schwechat und die großen internationalen Erfolge anbrach. Der Höhepunkt war der Champions-League-Titel 2007/08. Der ETTU-Cup-Titel wäre für den 14-fachen Superliga-Sieger und 16-fachen nationalen Meister eine Premiere.

"Haben gute Chancen"

Es schmerzt Friedschröder, dass die großen Erfolge in den Medien und der Öffentlichkeit seiner Meinung kaum mal so richtig anerkannt wurden. Auch in der aktuellen Saison ginge nicht mehr, als drei Titel zu gewinnen. Fegerl sieht das ähnlich. "Wenn wir das gewinnen, dann glaube ich, haben wir die perfekte Saison gehabt. Wir werden alles daran setzen, das zu erreichen." Der Waldviertler wird beim Abschiedsmatch von einem Bus voll Fans aus seinem Heimatort Großdietmanns unterstützt werden.

"Der Abgang wird natürlich sehr emotional und schmerzhaft", musste der künftige Düsseldorf-Legionär einräumen. Daniel Habesohn hat mit Post SV Mühlhausen ebenfalls einen neuen Arbeitgeber gefunden.

Gegner im ETTU-Cup-Finale ist Werder Bremen, im Hinspiel gewann Weinviertel NÖ 3:1. Fegerl: "Durch den Auswärtssieg glaube ich, dass wir gute Chancen haben." Beginn am Freitag ist um 20.15 Uhr in der Wolkersdorfer Schlossparkhalle.

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