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Manning darf vierte Super Bowl bestreiten

Manning darf nach Herzschlag-Sieg über New England vierte Super Bowl bestreiten.

Manning darf vierte Super Bowl bestreiten

Die Denver Broncos fahren zur Super Bowl 50! Im AFC Championship Game schlagen sie die New England Patriots 20:18.

Peyton Manning (17/32, 176 Yards, 2 Touchdowns) reicht eine solide Leistung zu seiner vierten Super-Bowl-Teilnahme. Gegenüber Tom Brady (27/56, 310 Yards, 1 TD, 2 Interceptions) wird zu oft Opfer der konzentrierten Defensive Denvers, die hohen Druck auf ihn ausübt.

12 Sekunden vor Ende verhindert eine gescheiterte Two-Point-Conversion der Patriots eine Overtime.

Denver Broncos (1) vs. New England Patriots (2) 20:18

SCORING:

Q1:

7:0: Owen Daniels - 21-Yard-Pass von Peyton Manning (7:37 Minuten)

7:6: Steven Jackson - 1-Yard-Lauf, Extrapunkt-Versuch scheitert (1:53)

Q2:

14:6: Owen Daniels -12-Yard-Pass von Peyton Manning (13:51)

14:9: Stephen Gostkowski - 46-Yard-Field-Goal (07:07)

17:9: Brandon McManus - 52-Yard-Field-Goal (00:38)

Q3:

17:12: Stephen Gostkowski - 38-Yard-Field-Goal (10:31)

Q4:

20:12: Brandon McManus - 31-Yard-Field-Goal (10:06)

20:18: Rob Gronkowski - 4-Yard-Pass, Two-Point-Conversion scheitert (00:12)

 

LAOLA1 im Epizentrum der Football-Welt!

Manning gegen Brady, Teil 17, war auch für uns keine Postseason-Partie wie jede andere. Erstmals in der Redaktions-Geschichte waren wir abseits einer Super Bowl bei einem Playoff-Spiel vor Ort – und bei was für einem!

Der Hype vor diesem – höchstwahrscheinlich letzten – Showdown zweier lebender Quarterback-Legenden war ein immenser. Der Clash der alternden Titanen um den Einzug in Super Bowl 50 ließ wirklich kaum jemanden kalt. Schon gar nicht im „Sports Authority Field at Mile High“.

Und das mit dem Epizentrum darf man durchaus wörtlich nehmen. Die Lautstärke der Fans der Denver Broncos war beeindruckend. Wenn sie richtig Gas gaben – bei Touchdowns oder Sacks sowieso, aber vor allem vor dritten Versuchen der Patriots – bebten sogar die Tische in der Pressebox.

Werte über 110 Dezibel waren in Situationen wie diesen die Regel und nicht die Ausnahme. Die bedingungslose Unterstützung des 12. Manns sollte sich auszahlen – und am Ende gab es Anlass zum größten aller Jubelstürme für die Fans in Orange: Die achte Super-Bowl-Teilnahme ihrer „Wildpferde“.

Brady unter Druck

Es waren aber nicht die Star-Quarterbacks, die der Partie ihren Stempel aufdrückten. Die 17. Begegnung der zukünftigen Hall of Famer wird nicht als Sternstunde der beiden Spielmacher in die Historie eingehen, obwohl Peyton Manning eine in dieser Saison selten gesehene solide Vorstellung ablieferte und seine diesjährige Touchdown-Anzahl im eigenen Stadion gar verdreifachte.

Vielmehr waren beiderseits die Defenses Schlüsselfaktor. Tom Bradys 310 Passing Yards konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass Denver-Defensive-Coordinator Wade Phillips das richtige Rezept gegen ihn fand.

Unter hohem Druck brachte der vierfache Super-Bowl-Sieger nur 27 von 56 Versuchen an und ließ sich zu zwei Interceptions drängen. Er hätte weit mehr als vier Sacks einstecken können, hätte er sich nicht oft in letzter Sekunde des Balles entledigt.

Das Laufspiel New Englands litt noch stärker: Nur 44 Yards blieben in der Endabrechnung stehen.

Unsere Sicht auf das Geschehen - wow!

Manning mit Ups and Downs

Manning hingegen agierte nicht fehlerfrei, hatte aber zumeist doch eine brauchbare Lösung parat.

Schon in den Anfangsminuten kamen die Broncos so zum ersten Touchdown. Nach anfänglichen Fehlwürfen fand der bald 40-Jährige Owen Daniels für 22 Yards.

Eine etwas schwerwiegendere Unkonzentriertheit brachte aber fast den Ausgleich: An der eigenen 23 misslang Manning ein Screen-Pass auf Ronnie Hillman, der nach Challenge von Bill Belichick als Fumble gewertet wurde.

DENVER BRONCOS

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Peyton Manning 176 (2 TDs) 11
C.J.Anderson 72 18
Emmanuel Sanders 62
Owen Daniels 33 (2 TDs)
Ronnie Hillman 16 7
Jordan Norwood 16
Andre Caldwell 15
Cody Latimer 13
Demaryius Thomas 12

Perfekte Feldposition, aus der man sich nicht bitten ließ – Stephen Jackson besorgte sechs Zähler, aber Kicker Stephen Gostkowski vergab den Extrapunkt. Sein erster misslungener Versuch nach 523 Anläufen, wohl ein Rekord für die Ewigkeit.

Eine enge Angelegenheit

Nach dem ersten Seitenwechsel folgte das erste Big Play der Denver-Defense: Brady wurde an die 14 zurückgedrängt und fand tief in der eigenen Hälfte nur Linebacker Von Miller.

Manning blieb souverän und bescherte Daniels mit dessen zweiter Reception den zweiten Touchdown – es sollte für lange Zeit das letzte echte Offensiv-Highlight in diesem Spiel bleiben.

Denn fortan war beiderseits eifrig gesammeltes Yard-Kleinvieh bestimmend. Je ein Field Goal vor und nach der Pause waren die einzigen Einträge aufs Scoreboard, vor der Endzone – kam man überhaupt einmal soweit – verließ Manning und Brady die Präzision.

So spitzte sich alles auf eine dramatische Schlussphase zu.

NEW ENGLAND PATRIOTS

Name

Passing Yards Rushing Yards Receiving Yards
Tom Brady 310 (1 TD, 2 INT) 13
Rob Gronkowski 144 (1 TD)
James White 11 45
Julian Edelman 53
Danny Amendola 39
Brandon Bolden 29
Steven Jackson 8 (1 TD)

Und am Ende war die Chance doch da

Das progressive, aber erfolglose Playcalling der Patriots wurde von den Broncos nicht bestraft. Aus zwei Turnover on Downs, die den Vorsprung entscheidend vergrößern hätten können, machte Manning nichts. 1:52 Minuten vor Schluss übernahmen die Gäste an der Mittellinie.

Und auf einmal klappte, was vorher nicht klappen wollte. Einen vierten Versuch verwertete Brady mit einem Traumpass auf Rob Gronkowski, der trotz Double Coverage 40 Yards nach vorn und in die Red Zone stieß.

Und man ließ es auf weitere Dramatik ankommen: Wieder 4th and 10, Do or Die. Und wieder war es „Gronk“, der „Mile High“ 12 Sekunden vor dem Ende kurz verstummen ließ.

Doch die Two-Point-Conversion, einzige Chance auf den Ausgleich, scheiterte. Denver atmete durch. Denver jubelte.

Ein letztes Kapitel?

Damit könnte das kalifornische Santa Clara, Austragungsort der Super Bowl 50, in zwei Wochen einen sportromantischen Höhepunkt erleben: Den Abtritt Peyton Mannings mit seinem zweiten Super-Bowl-Triumph.

Es ist anzunehmen, dass der Gigant des Sports einen Schlussstrich unter seine zuletzt nicht reibungslos verlaufende Karriere setzt, sollte er am 7. Februar die Vince-Lombardi-Trophy in Händen halten dürfen.

Im Clinch mit seinem ewigen Widersacher Tom Brady hatte er an diesem Tag und vielleicht für immer das letzte Lachen. Für sich schon ein Triumph - doch der „alte Mann“ will mehr.

 

Aus Denver berichtet Peter Altmann

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