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Touchdown Tuesday: Winston is coming!

Irres Play der Ravens. Quiz-Frage nach Brady-Rekord. Und macht es Cleveland den Bucs nach?

Touchdown Tuesday: Winston is coming!

Und da sind wir schon wieder!

Die Ergebnisse sind euch allen freilich bekannt, doch die größte und teuerste Profiliga der Welt hat viele Stories zu erzählen.

Wie gewohnt widmet sich LAOLA1 den Auffälligkeiten des Spieltages.

Wer ist Winner? Wer ist Loser? Wer oder was war awesome? Wer oder was war awful? Wer sorgte noch für Aufsehen?

Das ist der Touchdown Tuesday - die Endzone von LAOLA1 - Episode 12 der Saison 2016:

Unser Bucs-Fan-User "oliverrodwell" macht uns langsam im Alleingang unsere Kategorie der "Bold Predictions" kaputt, denn seine Ansagen bezüglich seiner Tampa Bay Buccaneers sind nicht nur bold, sondern sie stimmen im Gegensatz zu unseren auch noch. Erst den Sieg in Kansas City vorhergesagt, jetzt jenen gegen Seattle. Wohin soll das alles noch führen? Nein, Spaß beiseite, denn dieser Sieg war mit allem Ernst großartig! So wenig Fun hatte Russell Wilson schon seit langer Zeit nicht mehr. Zwei Interceptions, sechs Sacks, läppische 151 Passing-Yards - ohne seine 80 Rushing-Yards wäre das ein Bewerbungsschreiben für die Cleveland Browns geworden. Zwei schnelle TD-Passes auf den fantastischen Mike Evans und dann das Spiel mit einer Seahawks-gleichen Abwehr-Leistung nach Hause spielen. 14:5! Alle Achtung! Oder wie Kollege Kastler gerne sagt: "Winston is coming!" Im heißen Playoff-Rennen der NFC sind die noch heißeren Bucs dank ihrer jüngsten Siege ohnehin längst angekommen.

Pfloink! Doink! Blong! Leder trifft Metall und segelt doch noch zwischen den Pfosten hindurch. In allerletzter Sekunde der Overtime sicherte sich Kansas City den so wichtigen Auswärtssieg bei den Denver Broncos und stürzte den Champion damit ins Tal der Tränen. Ein bisschen zumindest. Ein kleiner Taschentuch-Alarm. Sagen wir so: Es gibt Divisions, in denen es sich mit einer 7-4-Bilanz besser leben lässt als in der AFC West. Dort sind die Broncos mit dieser Ausbeute nämlich nur Dritter. Besonders ärgerlich: Innerhalb der Division hält man nur bei einer 1-3-Bilanz, gegen jeden direkten Rivalen hat man nun schon jeweils ein Mal verloren. Aufgrund der Stärke der Konkurrenz aus Oakland und Kansas City wird das Playoff-Race nun zu einem Zitterspiel, in dem man sich nicht mehr viele Aussetzer erlauben darf. Umso bitterer diese Pleite in einer Partie, in der man durchaus gewinnen hätte können, vom Spielverlauf sogar gewinnen hätte müssen. Kein Vorwurf unsererseits übrigens für die Entscheidung von Head Coach Gary Kubiak, in der Overtime das 62-Yard-Field-Goal zu probieren anstatt zu punten und auf das Unentschieden zu gehen. Oberstes Ziel muss immer der Sieg sein und in der Höhenluft von Colorado kann man das schon einmal versuchen.

Frechheit siegt, heißt es so schön. Und die Baltimore Ravens waren am Sonntag frech, oder sagen wir doch lieber genial. Im AFC-North-Duell führten die Gastgeber gegen Cincinnati elf Sekunden vor Schluss mit 19:12 und hatten bei 4th Down den Ball an der eigenen 23-Yard-Marke. Head Coach John Harbaugh, früher Special-Teams-Coach und damit ein alter Fuchs in dieser Hinsicht, ließ beim Punt alle Bengals-Spieler tackeln, halten oder kurzum: nicht zum Punter gelangen. Sam Koch wartete in der Endzone ab, bis die Uhr auslief und trat dann aus der Endzone. Das bedeutete folglich Safety und zwei Punkte für die Bengals, das Spiel war allerdings beendet. Denn die Partie wird bei 00:00 Minuten nur dann fortgesetzt, wenn die Defense bestraft wird. Nicht aber die Offense. Frechheit siegt? Nein, wir mögen es, wenn das Regelbuch geschickt ausgenutzt wird. Zwar alles schon mal dagewesen (so ähnlich auch von Harbaugh gegen sein Bruderherz Jim in Super Bowl XLVII), trotzdem sieht man es nicht so oft. In diesen Sinne: Bravo, John!

Am Sonntag war Zeit für die "Bountygate Bowl"! Die New Orleans Saints trafen auf die Los Angeles Rams - oder anders formuliert: Sean Payton traf auf seinen früheren Defensive Coordinator Gregg Williams, der aktuell die Rams-Defensive coacht. Die Herren haben sich bekanntlich nicht mehr allzu viel zu sagen - doch die Sprache am Feld war nicht zu überlesen. Die eigentlich ziemlich solide Rams-Defensive hatte bis ins vierte Viertel schon 42 Punkte von New Orleans kassiert - doch Payton hatte offensichtlich nicht genug. Es folgte ein Trick-Play: Willi Snead mit dem Pass zu Tim Hightower und der ab für 50 Yards in die Endzone der Rams. Williams schaute nur noch verdutzt. Beide waren sie damals für die 2012er Saison gesperrt, dieses Aufeinandertreffen hatte es nun in sich. Und zur Verteidigung der Rams kann man an diesem Sonntag nur sagen: Oh Boy!

1:0 Dez.

Coole Reaktion, "Dallas Cowboy"! Wer austeilt, muss auch einstecken können. In diesem Sinne herzliche Gratulation zum Thanksgiving-Sieg gegen Washington, ich nehme an, der Truthahn hat gemundet! Kollege Kastler wiederum hat vergangene Woche seinen Sieg gegen mich in der - ich zitiere - "Firmen-internen Fantasy League" so zelebriert, wie nur er seine Fantasy-"Erfolgs"erlebnisse zelebrieren kann. Das ist auch okay so. Mir ist nur neu, dass ihm diese Liga so wichtig ist, denn beim Draft war er noch nie zugegen *grins*. Aber gut, ich bin mal gespannt, was er zu dieser Fantasy-Woche zu sagen hat. "The Luky" hat die Frage rund um Colin Kaepernick aufgeworfen und zwar bezüglich potenzieller neuer Arbeitgeber. Hier bleibe ich bei meiner Meinung, dass eine (durch den abgeänderten Kontrakt noch leichtere) Scheidung von den San Francisco 49ers womöglich für beide Seiten das Beste wäre und er gerade vernünftige Eigenwerbung betreibt. Ein Team mit gehobener Defense aber für 2017 unsicherer QB-Situation wäre die ideale Wahl - ich denke hierbei vor allem an die New York Jets und Chicago Bears. Vielleicht auch Arizona, was meinst "mundafinga"? David Johnson und "Kap" wären für gegnerische Laufverteidigungen ungut zu bändigen. Andererseits ist man bei den Cardinals einen Pocket-Passer gewohnt, der wesentlich mehr Wurfgenauigkeit mitbringt. Aber gut, das ist alles Zukunftsmusik. Kommen wir zur Gegenwart und hier gilt es den Kansas City Chiefs zu diesem außerordentlich wichtigen Sieg zu gratulieren. Genau so reagiert man nämlich auf eine Niederlage wie jene zu Hause gegen Tampa Bay. Und wie geil ist bitteschön Tyreek Hill?! Auch wenn ich seine Performance diesmal mit einem wehmütigen Auge verfolgt habe. In unserer LAOLA1-Liga habe ich ihn zwar aufgestellt, in der parallelen Traditions-Liga, in der es für mich noch um den Sieg geht, jedoch verkauft. Schön dumm! Wie dem auch sei: Im echten Football-Leben ist Hill eine Art Schweizer Taschenmesser - ein Alleskönner, der dieser Offense noch gefehlt hat. Meine Skepsis bezüglich Alex Smith und Postseason ist bekannt, aber ein Spieler wie Hill könnte ihm auch dort das Leben leichter machen.

Die Tampa Bay Buccaneers sind unser Winner des Spieltags und das völlig zurecht. Ganz ehrlich: So hilflos habe ich die Seahawks schon längere Zeit nicht mehr gesehen. Das 3:9 in Los Angeles etwa war natürlich auch keine Glanzleistung, aber ich finde die 5:14-Pleite in Florida hatte eine andere Qualität. Hier ging weniger als gar nichts. Im Prinzip wurde Seattle mit den eigenen Waffen geschlagen - viel mehr als ein bisschen Lauferei von Russell Wilson ließen die Bucs nicht zu. Zufall ist das keiner. Buccaneers-GM Jason Licht gibt ganz offen zu, dass er sich in seiner Arbeit an jener von Seahawks-GM John Schneider orientiert. Kein Wunder, die beiden sind schon lange Zeit befreundet und waren auch schon gemeinsam auf Surf-Urlaub. Peter King hat unlängst herausgearbeitet, wie sehr sich der Stil der beiden ähnelt. Schneiders Erfolgsgeheimnis in Seattle war und ist, dass er keinen Stein auf dem anderen lässt und auf diversen Positionen so lange aggressiv nach Spielern sucht, bis sie funktionieren (sollte er möglichst bald in der O-Line, denn was Wilson derzeit durchmachen muss, ist ungesund), oder wie Licht es ausdrückt: "Sie machen aus unbekannten Typen wie Thomas Rawls Stars, versuchen ihr Glück mit Spielern wie Russell Wilson, werfen ihre Angel aber trotzdem noch nach Spielern wie Jimmy Graham aus." Gut zu draften ist das eine. Es ist kein Geheimnis, dass ich persönlich es für erfolgsversprechender halte, wenn man auf diesem Gebiet geschickt agiert als wenn man auf dem Free-Agency-Markt sündteuer zuschlägt. Aber vielleicht ist es genau das, was zum Beispiel eine Franchise wie Green Bay und ihr großartiger GM Ted Thompson, wo Schneider einst gelernt hat, zuletzt verabsäumt hat, bisweilen auch den einen oder anderen fertigen Star zur rechten Zeit dazuzunehmen. Wenn man dann auch noch über das Talent verfügt, ungedraftete Akteure zu wertvollen Kadermitgliedern zu machen, ist man auf einem sehr guten Weg. Licht hat sein Handwerk in Philadelphia, New England und Arizona gelernt und ergänzt es um das Rezept der Seahawks. Vor ungewöhnlichen Entscheidungen, etwa Kicker Roberto Aguayo in Runde 2 zu draften, scheut er definitiv nicht zurück. Alleine in der Bucs-Offense finden sich neben den beiden hoch gedrafteten Stars Jameis Winston und dem fantastischen Mike Evans ungedraftete No-Names wie Cameron Brate, Russell Shepard oder Adam Humphries, die durchaus ihren Beitrag leisten und die man erst einmal finden muss. Auch der Entschluss, Dirk Koetter vom OC zum Head Coach zu befördern, war bislang kein Fehler. Dieses Bucs-Team ist ein sehr junges. Junge Teams brauchen Signature-Wins, um den nächsten Schritt zu machen und in Fahrt kommen. Ich schließe nicht aus, dass Tampa Bay mit diesen Siegen in Kansas City und gegen Seattle der Durchbruch gelungen ist.

Ich vermute, über den besten Kicker der NFL müssen wir derzeit nicht lange streiten, oder? Justin Tucker liefert bei den Baltimore Ravens seit Jahren einen guten Job ab. In Zeiten, in denen Kicker schwer in der Kritik stehen, sollte man somit auch dies einmal positiv hervorstreichen, denn die Arbeit auf dieser Position wird viel zu oft als viel zu selbstverständlich wahrgenommen, dabei sieht man Jahr für Jahr wie spielentscheidend Kicker sein können. Tucker fällt definitiv in diese Kategorie. Er hat in dieser Spielzeit noch nicht einen einzigen Kick versemmelt. Keinen. Nicht einen einzigen. Alle 27 Field-Goal-Versuche waren drinnen, alle 15 Extrapunkt-Versuche sowieso. Extrapunkt hat er in seinen fünfjährigen Karriere generell noch keinen verschossen. Bei Baltimores 19:14-Heimsieg gegen Cincinnati hat er sich wieder mal selbst übertroffen. TD haben die Ravens nur einen erzielt, den Rest erledigte der 27-Jährige - unter anderem mit drei Field-Goals aus über 50 Yards Entfernung. Wow! Was Tucker noch cooler macht und viele vielleicht nicht wissen: Der gute Herr hat es nicht nur in den Beinen, sondern ist auch ein Goldkehlchen. Hört euch das mal an in folgendem Video. Das kriegen nicht so viele so hin, würde ich mal meinen:

Ich habe schon länger keine Quizfrage gestellt, also mal schauen ob ihr bei der Red-Zone-Übertragung aufgepasst habt: Wer ist in der NFL-Geschichte der QB mit den meisten verschiedenen TD-Pass-Empängern (70 um genau zu sein). Wie immer gilt: Bitte nicht googeln. Kleiner Tipp: Es ist ein Spielmacher mit mehreren Karriere-Stationen, der schon ein Zeiterl nicht mehr in der Liga aktiv ist, aber allen über 30 ein Begriff sein sollte, haha. Tom Brady scheidet somit aus. Der Megastar der New England Patriots ist übrigens Zweiter in dieser Wertung. Brady führt sein diesem Spieltag die Wertung der meisten Siege inklusive Playoffs mit deren 200 gemeinsam mit Peyton Manning an und wird wohl schon in nicht allzu ferner Zukunft alleiniger Spitzenreiter sein. Warum genau diese Zeilen hier im roten Bereich stattfinden, weiß ich selbst nicht so genau. Vielleicht deshalb weil ich meinem Gefühl Ausdruck verleihen möchte, dass es mir nur bedingt gefällt, was die Patriots seit ihrer Bye-Week leisten. Die Niederlage gegen Seattle okay, aber gegen die Nachzügler San Francisco und New York Jets könnte (und müsste) man ein wenig souveräner agieren. Brady scheint seine Knieblessur zu stören und ohne "Gronk" geht augenscheinlich weniger. Keine Frage, wir alle kennen New England. Wenn es drauf ankommt, sind sie im Normalfall da, die 316. Winning Season in diesem Jahrtausend haben sie seit Sonntag auch fix eingefahren, aber trotzdem: Ich bin mir gerade nicht sicher, ob sie aktuell die Form haben, gegen - sagen wir - Oakland oder Kansas City zu gewinnen. Und alleine dieser Zweifel tut der NFL ja auch irgendwie gut, oder?

Die Saison der Chicago Bears ist längst gelaufen, aber ganz aus den Augen verlieren wollen wir jene Teams, für die es um nichts mehr geht, auch nicht. Diese letztlich knappe Heimniederlage gegen die Tennessee Titans war keine uninteressante, wenn man bedenkt, mit welchem Offense-Personal die Hausherren angetreten sind: Jay Cutler? Verletzt. Sein Backup Brian Hoyer? Verletzt. Star-Receiver Alshon Jeffery? Gesperrt. Erstrunden-Reveiver Kevin White? Verletzt. Tight End Zach Miller? Verletzt. Soll heißen: Rund um QB Nummer drei, Matt Barkley, versammelten sich die Stammkräfte der Ersatzbank, um es vornehm auszudrücken. So spielten sie auch. Denn zehn gedroppte Pässe sind erstens sehr viel und wenn solche Drops dann auch noch im letzten Drive in der Endzone mit absoluter Siegchance passieren, ist es schon ein wenig ärgerlich (außer man schaut auf die Draft-Position!). Barkley habe ich übrigens durchaus im Blick. Nur zur Erinnerung: Das ist jener Herr, der sich nicht für den Draft 2012 deklarierte, in dem er wohl ein Erstrunden-Pick geworden wäre (womöglich auch noch ein niedriger) und lieber zurück an die Party-Uni USC ging. Eine Entscheidung, die sich nicht ausgezahlt hat, denn im Draft 2013 rutschte er bis in die vierte Runde zu den Philadelphia Eagles. Bis jetzt hat er in seiner NFL-Karriere nichts, aber auch gar nichts, gezeigt, was den Verzicht vieler Teams als Fehler dastehen ließe. Insofern war es nicht uninteressant, ihn mal starten zu sehen. Wirklich gut war es nicht, aber soooooo schlecht wie erwartet war es auch wieder nicht. Von dem her darf man gespannt sein, was (mit ein wenig mehr Erfahrung) noch folgt.

Wie war euer Thanksgiving? Meines war sehr gemütlich/köstlich und an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an die Gastgeber! Weniger ein Fest war das wohl als Highlight-Shootout gedachte Match Indianapolis gegen Pittsburgh, aber mit Scott Tolzien statt Andrew Luck funktioniert das halt eher nicht. Die anderen beiden Spiele hielten dafür, was sie versprachen. Gratulation an "mundafinga" für seinen richtigen 16:13-Tipp bei Detroit gegen Minnesota (ich habe den Lions leider einen Punkt zu viel zugetraut) und bei Dallas gegen Washington war er zumindest beim Score (nicht beim Sieger) auch verdammt nah dran. So grandios ich den Lauf der Cowboys halte, so sehr hätte ich um der Spannung im NFC-Playoff-Rennen Willen den Redskins den Sieg vergönnt. Kollege Kastler hat in der Vorwoche bereits die Arbeit von Kirk Cousins gelobt und auch ich möchte kurz auf die Entwicklung des Washington-QBs eingehen (roter Bereich wirklich nur wegen der Niederlage). Denn je konstanter der 28-Jährige solche Leistungen abliefert, desto größer wird das Redskins-Problem, so blöd es klingt. Übersetzt ausgedrückt: Billiger wird er derzeit von Woche zu Woche nicht. Sein "How you like me now?" in Richtung GM Scot McCloughan aus der Vorwoche könnte noch zum geflügelten NFL-Wort werden. Die Rechnung ist eine relativ einfache: Der Markt ist ein QB-freundlicher, in dem selbst vergleichsweise ungeprüfte Spielmacher wie Brock Osweiler maßlos überbezahlt werden, und das alles in der Hoffnung den großen Wurf zu landen. Nun halte ich es ganz und gar nicht für hinverbrannt, dieses Spielchen nicht bedingungslos mitzuspielen. Es ist zum Beispiel gut für die Zukunft der New York Jets, dass sie Ryan Fitzpatrick nicht jeden Gehaltswunsch von den Augen abgelesen haben, auch wenn sie durch diese Hängepartie am Verhandlungstisch womöglich diese Saison geopfert haben. Washington wiederum weigerte sich, Cousins trotz Playoff-Qualifikation einen langfristigen Vertrag zu geben und entschied sich für die Franchise Tag - ein Jahr für 20 Millionen Dollar. Jetzt wird man um einen langfristigen Vertrag nicht mehr herumkommen und er wird definitiv teurer ausfallen als vor einem Jahr, was wiederum den Handlungsspielraum auf anderen Positionen einschränken wird. Nicht falsch verstehen: Das ist kein Vorwurf, denn im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich weiß auch nicht, ob ich mich vor 12 Monaten getraut hätte, den früheren RGIII-Backup teuer zu bezahlen. Dies soll nur einmal mehr symbolisieren, wie spannend der Poker im Business NFL ist.

How about them Lions? "Neo", vielleicht ist Detroit heuer der Auserwählte? Wer weiß? Klar ist: Zu einem guten Thanksgiving-Wochenende gehören Familie, Freunde, Football und hier insbesondere die Lions, die am vierten Donnerstag im November immer als Erstes ran dürfen. Und in dieser Saison fast immer zuletzt lachen. Sagen wir es so: Den Lions gehört das vierte Viertel. In allen sieben Spielen, die sie gewonnen haben, lagen sie im vierten Viertel zurück und gewann dann noch. User "Neo" nennt das zurecht "clutch". Weil Matthew Stafford wie mehrmals hier schon angedeutet wohl seinen besten Football zeigt. Aber auch weil das gesamte Team mitzieht und etwa Darius Slay für den wichtigen Play - die Interception nach Pass von Sam Bradford legte das Field Goal von Matt Prater auf - zu Thanksgiving sorgte. So lange am Ende alles gut geht, sind die Fans sicher zufrieden. Aber reicht das auch für den großen Wurf? Ich glaube nicht. Reicht es für die NFC North? Hm. Könnte auch noch eng werden. Sie haben drei unangenehme Auswärtsspiele (Saints, Giants, Cowboys), eine Pflichtübung (Bears) und vielleicht ein Finale (Packers). Haben sie nach der Regular Season 10+ Siege stehen, sind sie bereit für den ganz großen Wurf. Aber seien wir uns ehrlich: Wer hätte schon mit Platz 1 in der NFC im Dezember gerechnet? Einfach weiterspielen und wie viele andere ähnliche Teams in der Saison nicht zu weit vorausschauen, sondern Spiel für Spiel nehmen. In einer weitestgehend ausgelichenen NFC ist in dieser Saison dann vieles möglich.

Weiters möchte ich zwei Teams gratulieren, die man vor der Saison nur bedingt am Radar hatte: den Miami Dolphins und den New York Giants. Beide halten bei acht bzw. sieben Siegen und das, nach dem man bei 1-4 bzw. 2-3 stand. Folglich wurde in den vergangenen Wochen vieles richtig gemacht. Sechs Siege in Folge gelingen wahrlich nicht jedem Team in dieser Liga, deswegen Respekt. Blöd für beide, dass sie sich in ihrer jeweiligen East-Division hinten anstellen müssen. Die Dolphins ohnehin, die hinter den Dauer-Division-Gewinnern aus New England lauern. Und die Giants, die aktuell hinter den Super-Cowboys auf Platz zwei liegen. Zwei Rookie-Head-Coaches machen hier aber zweifellos gute Arbeit. Auf der einen Seite Adam Gase, der aus Ryan Tannehill scheinbar alles rausholt, was Joe Philbin nicht gelang. Auf der anderen Seite Ben McAdoo, der seine teilweise komplizierten Spieler (ja, ich meine dich, ODB) im Griff hat und seine Spieler bei der Stange hält, um im Playoff-Rennen zu bleiben. Beide Head Coaches bringen in jedem Fall frischen Wind in die Liga. Gefällt mir!

Auch ich möchte Tom Brady zu seinem 200. Sieg gratulieren. Noch mehr aber zu seiner Social-Media-Truppe, die er da am Start hat. Vergangene Woche war sie schon auf Zack mit den "Erinnerungen" an seine "Kindheit in Boston", doch dieses Mal übertraf sie sich. Nachdem Brady, der unter der Woche zwei Tage wegen seiner Knieprobleme pausierte, den Ball gegen die Jets an LaGarrette Blount übergab, dachte der 39-Jährige wohl nicht, dass er in diesem Play noch zu dessen Lead Blocker werden würde. LG kam zurück und Brady ging voran. Oder humpelte voran. Das Video ging alleine schon viral - aber Bradys Social-Media-Truppe setzte noch einen drauf. Seht selbst:

Die Karriere von Darrelle Revis ist zweifelos eine besondere. Der Cornerback gilt als einer der besten seine Zunft. 2007 an 14 von den New York Jets gerdaftet, dominierte der heute 31-Jährige die Liga von seiner Position aus, ehe 2012 ein Kreuzbandriss seine Karriere ins Stocken brachte. Es wurde nach 2013 nach Tampa getradet, wo es überhaupt nicht für ihn lief. Er wurde nach einer Saison zum Free Agent und die Patriots schlugen zu. Revis und das Klasse-Team profitierten voneinander, was im Super-Bowl-Triumph von 2015 gipfelte. Die Game-Winning-Interception gegen Seattle hatte damals allerdings Malcolm Butler gefangen. Die Patriots verzichteten folglich auch darauf, die Option für 20 Millionen Dollar zu ziehen und ließen dadurch die Jets mit einem 70-Millionen-Dollar-Offer (39 davon garantiert) walten. In seiner zweiten Ära bei den Jets sieht man auch, warum die Patriots den Star-Corner ziehen ließen. Kurzum: Revis Island macht einem keine Angst mehr. Er ist schlagbar. Und das hat man auch beim Duell der Rivalen am Sonntag gesehen. Brady, der Revis vor dem Spiel explizit lobte (typisches PK-Geschwafel, aber trotzdem...), entschied sich bei seinem wichtigsten Wurf, der zum Game-Winning-TD wurde, Rookie Michael Mitchell anzuwerfen. Der schlug Revis zwei Mal an diesem Abend. Das hätte es früher nicht gegeben. Eine tolle Ära ist längst und mittlerweile "offiziell" vorbei, schade. Aber man muss auch sagen: Revis hat die Super Bowl gewonnen und danach noch einen Monster-Vertrag abestaubt. Geht schlimmer.

Ist Cleveland auf den Spuren von Tampa Bay? Ja. Aber nicht wie ihr jetzt vielleicht denkt. Wir wir alle wissen, warten die Cleveland Browns noch auf ihren ersten Sieg und die Tampa Bay Buccaneers haben bereits sechs davon - zwei Statement-Wins inklusive. Die Bucs haben auch schon einmal die Super Bowl gewonnen, nämlich 2003 in der ersten Saison unter Jon Gruden. Doch um das geht es auch nicht. Sondern um Saisonen ohne Siege. Die Browns sind auf dem besten Wege das zu schaffen, was den Bucs in ihrer Premieren-Saison gelungen ist: kein Sieg. Die Bilanz lautete damals 0-14. Es folgten übrigens weitere zwölf Niederlagen in der Folge-Saison ehe man zwei Mal hintereinander gewann. Diesbezüglich kann ich euch die Timeline-Episode "0 and 26" via Gamepass empfehlen. Wie auch "A Football Life: Jim Brown". Wo wir wieder bei den Browns sind, die nun Bye-Week haben und diese nützen sollten. Nicht nur, damit sich verletzte Spieler auskurieren, sondern auch einen Spirit für den Rest der Saison zu entfachen. Denn niemand will Teil eines 0-16-Teams sein, oder? Frage nach bei den Detroit Lions aus dem Jahre 2008. Die Bucs und die Lions sind die einzigen Teams, die es bislang schafften, in der NFL (seit 1966) nur Niederlagen in der Regular Season zu verbuchen. Nach der Bye-Week warten noch die Bengals (h), Bills (a), Chargers (h) und die Steelers (a) auf die Browns. Ich glaube, gegen die die Bengals haben sie die größte Chance, zu gewinnen.

Gut, vergangene Woche habe ich die Saison der Cincinnati Bengals beendet, dann muss ich das nun auch für die Carolina Panthers tun. Sorry, Carolina. Aber wer nach diesem Comeback in Oakland das Spiel noch vergeigt, kann einfach mental nun nicht mehr in der Lage sein, noch einmal zurückzuschlagen. Man liegt drei Siege zurück hinter der besten Offense der Liga, die Bucs sind im Aufwind und ich glaube nicht, dass 9-7 für eine Wildcard reichen wird. Aber hey, ihr habt gezeigt, dass ihr einen sehr wahrscheinlichen Playoff-Kandidaten nach 7:24 noch an den Rand einer Niederlage bringen könnt. Das 2015er-Carolina machte viel Spaß, das 2016er nur bedingt. Aber das gehört dazu, wie Fantasy-Niederlagen einzugestehen: Bravo Kollege Altmann, du hast mich in unserer Keeper-League geschlagen. Seeeeehr glücklich. *grins*

Wir picken jede Woche die Teilnehmer der Super Bowl LI, die am 5. Februar kommenden Jahres in Houston, Texas, stattfinden wird.

Das NRG Stadium war bereits einmal Schauplatz eines NFL-Endspiels - die New England Patriots bezwangen dort 2004 die Carolina Panthers mit 32:29.

Wir sind wie immer zuversichtlich, in irgendeiner Woche mit einem Pick richtig zu liegen - spätestens nach den Conference Finals...

BERNHARD KASTLER und sein Week-12-Pick:

Tampa Bay Buccaneers vs. Oakland Raiders

Es ist wieder einmal Zeit für einen Re-Bowl-Tipp. 13 Jahre danach gibt es die Wiederauflage!

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Arizona Cardinals Pittsburgh Steelers
02 Seattle Seahawks Denver Broncos
03 Philadelphia Eagles New England Patriots
04 Minnesota Vikings Denver Broncos
05 Dallas Cowboys New England Patriots
06 Atlanta Falcons New England Patriots
07 New York Giants San Diego Chargers
08 Green Bay Packers Kansas City Chiefs
09 Seattle Seahawks Buffalo Bills
10 Seattle Seahawks Kansas City Chiefs
11 New York Giants Oakland Raiders

PETER ALTMANN und sein Week-12-Pick:
New York Giants vs. New England Patriots
Ich habe gerade noch einmal nachgeschaut. In Week 12 habe ich in der Vorsaison unser Tippspiel gewonnen und das gelingt dieses Jahr bestimmt wieder. Giants vs. Patriots hatten wir inzwischen ja schon ungewöhnlich lange nicht mehr. Meine aktuellen Zweifel auf hohem Niveau bezüglich New England werden spätestens im Jänner unbegründet sein und die Giants machen es, wie sie es am liebsten machen: Sie gewinnen und niemand redet wirklich über sie, während Dallas oder Seattle alle Schlagzeilen auf sich ziehen. Nach sechs Siegen in Serie haben sie inzwischen allerdings die zweitbeste Bilanz der NFC. Außerdem sind sie immer noch das einzige Team, das die Cowboys in dieser Saison besiegen konnte - damals in Week 1...

Week

NFC-Team AFC-Team
01 Green Bay Packers New England Patriots
02 Carolina Panthers New England Patriots
03 Minnesota Vikings New England Patriots
04 Seattle Seahawks New England Patriots
05 Arizona Cardinals New England Patriots
06 Atlanta Falcons New England Patriots
07 Green Bay Packers Denver Broncos
08 Seattle Seahawks Oakland Raiders
09 Dallas Cowboys Oakland Raiders
10 Seattle Seahawks New England Patriots
11 Dallas Cowboys Kansas City Chiefs

In dieser Kategorie lassen sich die beiden NFL-Redakteure von LAOLA1 zu "Bold Predictions" für Woche 13 hinreißen - wie immer ohne Gewähr!

BERNHARD KASTLER über Week 13

  • Die Offense der Baltimore Ravens kitzelt die Defense der Miami Dolphins unter den Achseln - das ermöglicht Joe Flacco einen 80-Yards-TD-Run.
  • Kein einziger Pass zu Julio Jones. Die Falcons gewinnen dennoch gegen Kansas City.
  • Josh Norman und Larry Fitzgerald prügeln sich windelweich.
PETER ALTMANN über Week 13
  • Die Spieler der Oakland Raiders und Buffalo Bills tauschen vor dem direkten Duell ihre besten Playoff-Anekdoten des vergangenen Jahrzehnts aus. Hoppala!

  • Upset mit Ansage: Jacksonville besiegt Denver.

  • Russell Wilson und Cam Newton werden im direkten Duell zur Pause jeweils ein perfektes QB-Rating haben (Hintergrund: Diesmal hatte Wilson eines von mickrigen 6,2, Newton unterbot ihn sogar noch mit 4,9. Wahnsinn!)

  • Und außer Konkurrenz muss ich auch mal in die Fußstapfen der traditionellen Kastler-Bye-Week-Gags (ein schweres Erbe!) treten: Cleveland wird endlich mal nicht verlieren!!! (Und endlich sind die Bye-Weeks endgültig vorbei)

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