Geht es nach den meisten US-Experten, wird Jakob Pöltl im NBA-Draft am 23. Juni an zehnter Stelle von den Milwaukee Bucks ausgewählt.
Nach der Draft-Combine und der Draft-Lottery, die in der Nacht auf Mittwoch erstmals in der Geschichte keine Verschiebungen in der wahrscheinlichsten Reihenfolge brachte, werden die Einschätzungen immer weniger spekulativ.
Espn.com, Yahoo!Sports, DraftExpress und CBS reihen den Wiener in ihren aktualisierten "Mock Drafts" einhellig auf Position zehn ein.
Für Milwaukee spricht, dass Center Greg Monroe die Erwartungen nicht erfüllte und vor allem defensiv schwächer eingeschätzt wird als der Österreicher.
Workouts als große Chance
Die Chancen, dass Pöltl an einer einstelligen Position gedraftet wird, sind aber weiterhin durchaus intakt. SB Nation und nba.com erwarten jetzt schon, dass der 20-Jährige von den New Orleans Pelicans als Sechster ausgewählt wird.
Bis zum Draft-Tag werden vor allem die - für ihn in der nächsten Woche beginnenden - Workouts bei den Teams über Steigen und Fallen der "Draft-Aktien" entscheiden. Der Wiener, der im Moment in Los Angeles trainiert, wird nach eigenen Angaben fünf bis acht dieser Probetrainings absolvieren.
Kann er bei diesen überzeugen und auch Wurf-Qualitäten beweisen, ist ein Sprung nach vorne realistisch. Ein Szenario des Hinausrutschens aus den Top-Zwölf sieht im Moment kaum jemand.
"Trade down" als Option
Nicht auszuschließen ist auch ein "Trade down": Die drittgereihten Boston Celtics beispielsweise könnten einen Innenspieler wie Pöltl durchaus gebrauchen.
Daher könnte ein allgemein höher eingeschätzter Außen- oder Flügelspieler zwar von Boston gedraftet, in der Folge aber theoretisch gegen den später von einem anderen Team gewählten Pöltl und einen weiteren Spieler bzw. Draft-Pick eingetauscht werden.
Hubert Schmidt