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US-Experte: "Pöltl kann All-Star werden"

Jakob Pöltl steht in allen wichtigen NBA-Mock-Drafts in den Top-Ten. LAOLA1 sprach mit US-Journalisten.

US-Experte:

Jakob Pöltl zählt aktuell in allen wichtigen Mock-Drafts für den Ende Juni stattfindenden NBA-Draft dieses Jahres zu den Top-Ten.

Sofern nichts völlig Unerwartetes passiert, wird der 2,13 Meter große Wiener noch heuer Österreichs erster Basketballer in der besten Liga der Welt sein.

Der Draft ist noch fünf Monate entfernt, die Saison mit den Utah Utes dauert für den 20-Jährigen noch mehrere Wochen.

Was kann noch passieren, welche Positionen sind realistisch, welche Teams würden gut zu Pöltl passen? Es ist noch früh, aber nicht zu früh, um sich mit diesen brennenden Fragen zu beschäftigen.

LAOLA1 holte Meinungen von US-Journalisten über die rot-weiß-rote NBA-Hoffnung ein - auch, was sein Potenzial als Power Forward und seine langfristige Zukunft betrifft.

Aran Smith ist absoluter Draft-Experte bei der renommierten Website nbadraft.net. Kyle Goon schreibt für die Salt Lake Tribune und hat damit praktisch täglich mit Pöltl zu tun. Seth Berkman ist für die New York Times tätig und besuchte Wien, um einen Artikel über Pöltls Wurzeln bei den Vienna D.C. Timberwolves zu verfassen.

1. Wie hoch kann Jakob Pöltl im kommenden Draft steigen, wie tief fallen?

1. Wie hoch kann Jakob Pöltl im kommenden Draft steigen, wie tief fallen?

Aran Smith (nbadraft.net): Es ist noch etwas früh, aber im Moment scheint er für den heurigen Draft im Bereich der Plätze 5 bis 15 zu liegen.

Kyle Goon (Salt Lake Tribune): Nach oben hin wird es schwer, Spieler wie Ben Simmons zu überholen, aber ein NBA-Scout hat mir gesagt, dass Jakob definitiv ein Lottery-Pick (Top 14, Anm.) sein wird, sofern er gesund bleibt.

Seth Berkman (New York Times): Wenn der Draft heute stattfinden würde, wäre er meiner Meinung nach am Ende der Lottery-Picks. Aus der ersten Runde würde sicher nicht fallen - Größe, Fähigkeiten, Gefühl und Fußarbeit sind zu gut, um ihn nicht spätestens am Ende der ersten Runde zu nehmen. Man hat schon öfter Top-5-Picks gesehen, die weit weniger Feinschliff hatten. Das Duke-Spiel hat ihm in seinem Standing wirklich sehr geholfen.

MOCK DRAFTS / BIG BOARDS:

Medium Position Pöltl
nba.com 6.
ESPN.com 8./7.
nbadraft.net 8./8.
DraftExpress 8./8.
FOX Sports 7.
CBS Sports 8.
bleacher report 9.

2. Was kann seine Draft-Aktien im Rest der Saison verbessern oder verschlechtern? Sind die schwankenden Leistungen des Teams ein Problem?

2. Was kann seine Draft-Aktien im Rest der Saison verbessern oder verschlechtern? Sind die schwankenden Leistungen des Teams ein Problem?

Aran Smith (nbadraft.net): Einige starke Leistungen gegen Top-Gegner könnten ihn nach oben befördern. Eine schwere Verletzung oder ein signifikanter Abfall seiner Effizienz könnten ihm schaden. Ich denke, das Fehlen eines Spitzen-Vorbereiters im Team und die dadurch gegenüber letzter Saison geringer gewordenen einfachen Punkte werden von den Scouts genügend erkannt. Er ist gezwungen, sich selbst Körbe zu erarbeiten, und er macht das auch.

Kyle Goon (Salt Lake Tribune): Ich glaube nicht, dass die Scouts die Teamleistung allzu sehr bewerten. Wenn überhaupt, ist die aktuelle Situation im Team eher ein Vorteil für Jakob, da die Scouts sehen, wie sehr das Team von ihm abhängig ist. Er ist offensichtlich tougher als letztes Jahr und schließt sehr gut ab. Er hat sich sehr gut entwickelt und seine Skills verfeinert.

Seth Berkman (New York Times): Natürlich wären Verletzungen der größte Faktor. Experten und Fans kritisieren seine Mitspieler oft dafür, dass sie Jakob nicht oft genug den Ball geben. Utah hat zwar Talent auf den Guard-Positionen, aber kein NBA-Talent. Trotzdem kann ihm Ähnliches auch auf NBA-Level passieren, da es nur noch wenige echte Point Guards gibt und gerade in der NBA viele Guards zuerst auf ihren eigenen Abschluss schauen. Ich denke, die Scouts sind smart genug, um zu erkennen, wie gut Jakob ist und ob er derzeit richtig eingesetzt wird.

3. Von den Teams, die aufgrund der Draft-Position infrage kommen: Wo würde er am besten hinpassen bzw. Teil der Rotation sein und wo würde er es schwer haben, Minuten zu bekommen?

Aran Smith (nbadraft.net):  Das ist eine schwierige Frage. Ich habe mich ehrlich gesagt noch nicht viel damit beschäftigt, aber es ist klar, dass er für einen Großen Beweglichkeit auf hohem Niveau besitzt, und das passt perfekt in die heutige NBA. Teams wie Milwaukee, New Orleans und Portland machen vom Personal-Standpunkt her Sinn.

Seth Berkman (New York Times): Philadelphia würde nicht gut passen, da sie eine Flut an Innenspielern haben und in den letzten Jahren erfolglos versucht haben, das Team neu aufzubauen. Er würde zum Beispiel gut nach Portland zu Damian Lillard und C.J. McCollum passen, vielleicht auch nach Minnesota (wenn Garnett noch ein Jahr weitermacht, könnte er von ihm lernen) oder nach Boston. Im oberen Mittelfeld der ersten Runde könnten aus meiner Sicht praktisch alle Teams einen Seven-Footer (2,13 m oder größer, Anm.) als Center gut gebrauchen - mit Ausnahme von vielleicht New Orleans, das derzeit über eine große Inside-Rotation verfügt und jemanden traden müsste.

4. Mit dem österreichischen Nationalteam scorte Jakob als reiner Power Forward gegen Litauen 27 Punkte, versenkte auch einen Dreier. In Utah ist seine Rolle fast ausschließlich unter dem Korb. Wie sehen Sie sein Potenzial auf dieser Position?

4. Mit dem österreichischen Nationalteam scorte Jakob als reiner Power Forward gegen Litauen 27 Punkte, versenkte auch einen Dreier. In Utah ist seine Rolle fast ausschließlich unter dem Korb. Wie sehen Sie sein Potenzial auf dieser Position?

Aran Smith (nbadraft.net): Ich denke, er hat ein weiches Händchen und Potenzial, ein guter Werfer von außen zu werden. Ich denke, dass er aufgrund seiner Größe besser auf die Center-Position passt, aber er könnte aufgrund seiner Schnelligkeit in größeren Aufstellungen auch Zeit auf der Vier bekommen. Wenn er seinen Wurf auch von außen anbringen kann, wäre er sehr viel schwerer zu verteidigen.

Seth Berkman (New York Times): Das ist für mich schwer einzuschätzen, da ich Jakob noch nicht viel außerhalb des Posts spielen gesehen habe. Sein Touch in Korbnähe ist so gut, daher ist es verständlich, dass Utah ihn dort sehen will. Wenn er es drauf hat, von außen zu spielen, werden es die NBA-Teams in den Workouts sehen. Das würde seine Chancen auf einen hohen Platz im Draft natürlich erhöhen. Die meisten Leute sprechen von ihm nur als Inside-Spieler, ich bin also auch selbst sehr neugierig, ob er das Feld auch weit machen kann.

5. Was für eine NBA-Karriere erwarten Sie von Pöltl?

5. Was für eine NBA-Karriere erwarten Sie von Pöltl?

Aran Smith (nbadraft.net): Ich denke, dass er ein Starting-Center in der NBA sein wird. Er hat die Chance, an ein paar All-Star-Games teilzunehmen, wenn er hungrig bleibt und sich weiterhin entwickelt. Ich glaube nicht, dass er das Talent eines "Franchise-Players" hat, aber Center benötigen am längsten um sich zu entwickeln und er ist offensichtlich noch nicht an seinen Limits angelangt. Es wird Spaß machen zu sehen, welche NBA-Karriere er haben wird!

Kyle Goon (Salt Lake Tribune): Ich weiß nicht, ob Jakob ein All-Star in der NBA werden wird, aber ich denke, dass er sich lange in der Liga halten kann. Er ist sehr intelligent, sehr groß, ein fantastischer Verteidiger und solider Finisher. Er wird auf dem nächsten Level auf wirklich gute Athleten treffen, aber ich glaube, wenn er ein bisschen Masse hinzugewinnt und gesund bleibt, dass er weit in die 2020er Jahre hinein in der NBA spielen könnte.

Seth Berkman (New York Times): Das ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr schwer zu beantworten, aber ich denke, dass er gute Voraussetzungen hat, lange in der NBA zu spielen. Größe, Fähigkeiten und IQ auf dem Feld hat er bereits und andere Sachen wird er im Laufe der Jahre lernen. Viel wird davon abhängen, in welches System er gelangt und wie sehr er sein Repertoire erweitern kann. Perfekt wäre, wenn er in eine gute Mannschaft kommt, wo er langsam an das NBA-Spiel herangeführt werden kann. Auf der anderen Seite wäre es natürlich schlecht, wenn er zwei oder drei Jahre am Ende der Bank verbringt.


Hubert Schmidt

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