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Walkner-Crash: Konkurrent als Ersthelfer

Für Walkner ist Dakar nach Oberschenkelbruch beendet. Konkurrent zeigte Verantwortung.

Walkner-Crash: Konkurrent als Ersthelfer

Auch die zweite Teilnahme von Motorrad-Pilot Matthias Walkner an der Rallye Dakar hat vorzeitig geendet.

Nach seiner im Vorjahr auf der zehnten Etappe des Südamerika-Abenteuers durch eine Lebensmittelvergiftung notwendig gewordene Aufgabe, kam diesmal das Out am Samstag zu Beginn der siebenten Etappe nach einem Sturz mit seiner KTM. Walkner zog sich dabei einen Oberschenkelbruch zu.

Sein Potenzial gezeigt

Im Gegensatz zu 2015 gewann der Salzburger beim Motorsport-Klassiker keine Etappe, die Aussichten auf eine Top-Platzierung oder sogar den Gesamtsieg waren aber bis zuletzt größer.

Der 29-Jährige hatte aus seinem Debüt gelernt und war in der ersten Bewerbwoche mehrheitlich taktisch und Material schonend gefahren, erst in der zweiten Hälfte nach dem für Sonntag angesetzten Ruhetag sollte der Angriff auf die Spitze kommen.

Doch auch schon mit dieser mehr taktischen Ausrichtung war Walkner am Samstag als Gesamt-Dritter mit lediglich 2:50 Minuten Rückstand auf den portugiesischen Honda-Piloten Paulo Goncalves in das Rennen gegangen. Mit den Etappenplätzen drei und zwei hatte der Werkspilot an den beiden Tagen zuvor sein Potenzial bereits angedeutet.

Die Tücken der Dakar

Inklusive einer Topvorbereitung samt Höhenzelt und Ernährungsoptimierung sowie stark verbesserten Navigationsfähigkeiten ergab die für ihn sehr guten Aussichten. Walkner galt als aktueller Cross-Country-Weltmeister auch international als einer der Sieganwärter.

Doch die Tücken der Dakar machten ihm nun doch einen Strich durch die Rechnung.

Schon am Sonntag davor war er bei einem Sturz auf einem Verbindungsteilstück noch relativ glimpflich davongekommen.

Eine durch einen entgegenkommenden LKW aufgepeitschte Wasserfontäne hatte Walkner die Sicht genommen und zu Boden gezwungen. Am Dreikönigstag konnte Österreichs Motorsportler des Jahres eine Kollision mit zwei Lamas gerade noch vermeiden.

Goncalves als Ersthelfer

Am Samstag erwischte es ihn schon rund 15 km nach dem Start der von Uyuni in Bolivien nach Salta in Argentinien führenden Etappe.

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Der kurz danach an der Unfallstelle vorbeikommende Goncalves stoppte und meldete den Unfall per Leuchtrakete. Der Iberer blieb einige Minuten bei Walkner, fasste dadurch einen Malus von rund elf Minuten aus. Später wurden Goncalves aber 10:53 Minuten wieder gutgeschrieben.

Nach der Bergung wurde Walkner mit einem Hubschrauber in das Krankenhaus von Uyuni gebracht. "Dort wird er gerade durchgecheckt und geröntgt. Matthias ist bei Bewusstsein", vermeldete seine Schwester Eva Walkner, Freeride-Weltmeisterin und für die Medienarbeit ihres Bruders mitverantwortlich, nach einem Gespräch mit KTM-Team-Manager Alex Doringer.

Baldige Überstellung nach Österreich

Nach dessen Auskunft klagte Matthias Walkner über Schmerzen außer im Oberschenkel auch im Knie, es sei aber kein offener Bruch.

Eva Walkner über ihren Bruder: "Sobald er transportfähig ist, wird er nach Österreich geflogen."

Matthias Walkners britischer Teamkollege Sam Sunderland hatte im Oktober in Marokko einen Oberschenkelbruch erlitten. Es ist anzunehmen, dass 2017 beide die Dakar wieder in Angriff nehmen werden.

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