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Hamilton sieht Ferrari aktuell (noch) vorn

Der dreifache Weltmeister schanzt Vettel und Co. die Favoritenrolle zu.

Hamilton sieht Ferrari aktuell (noch) vorn

Für Lewis Hamilton ist Ferrari in der Formel 1 aktuell noch WM-Favorit.

"Ihr Auto scheint überall gut zu sein. Bei uns ging es bisher zu viel auf und ab", sagt der dreifache Weltmeister vor dem Grand Prix von Aserbaidschan. Das soll sich aber ändern.

"Mercedes hat Potenzial. Im August, spätestens September wollen wir die Favoriten sein", meint der Brite. Nach dem Sieg in Kanada liegt Hamilton nur noch zwölf Punkte hinter WM-Leader Sebastian Vettel.

Der Zweikampf gefällt

Dass Ferrari seit diesem Jahr so stark ist, taugt selbst Hamilton. "Erstmals seit langem kämpfen wieder zwei Teams gegeneinander", verweist der Brite darauf, dass der Titelkampf in den vergangenen Jahren fast nur ein stallinternes Silber-Duell gewesen ist.

"Jetzt wissen selbst die Menschen in unserer Fabrik, dass sie den Unterschied ausmachen, ob wir gegen Ferrari gewinnen oder verlieren. Das erzeugt besonders viel Energie", beschreibt Hamilton die Stimmung bei Mercedes.


Der Kurs in Baku noch einmal vorgestellt:


Hamilton hat wie Vettel drei der bisher sieben Saisonrennen für sich entschieden. Baku ist der einzige Grand Prix, den der Brite noch nicht gewonnen hat. Im Vorjahr wurde er bei der Premiere am Kaspischen Meer Fünfter.

Vettel will Kanada vergessen

Vettel kam 2016 als Zweiter ins Ziel und peilt nun bei der zweiten Baku-Auflage am kommenden Sonntag (15:00 Uhr MESZ, der ganze Zeitplan HIER) über 51 Runden ebenfalls seinen ersten Triumph an.

Seine Probleme in Kanada sollten hoffentlich nur ein Ausreißer gewesen sein. "Das hoffe ich zumindest. Aber ohne hätten wir sicher mitziehen können", sagt der Deutsche, der als Vierter vom letzten Platz noch fast auf das Podest gefahren wäre.

Insgesamt hat die Tatsache, dass Ferrari 2017 plötzlich auf Augenhöhe fährt, der Formel 1 viel Sympathie zurückgebracht.

"Mercedes hat in den letzten drei Jahren alle verblasen. Also ist es ein Riesenerfolg und wir sind stolz darauf, dass wir uns so sehr verbessert haben und die WM nun ein richtiges Match geworden ist", freut sich auch Vettel.

Die Pole ist kein Muss

Um den ersten Ferrari-Fahrertitel seit 2007 zu holen, sei aber vor allem eines wichtig: "Entscheidend ist, dass wir das Entwicklungstempo hoch halten."

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Wegen der spannenden Situation sehe er auch keinen Grund, über seinen Ferrari-Vertrag nachzudenken. "Ich fühle mich hier wohl und gut aufgehoben. Die aktuellen Ergebnisse sind spitze. Ich hoffe trotzdem, es ist erst der Anfang."

Um auf dem gegen den Uhrzeigersinn befahrenen Baku City Circuit mit seiner 2,2 Kilometer langen Monster-Geraden und den engen Altstadt-Passagen zu gewinnen, braucht es nicht zwingend eine Pole Position. Im Qualifying mit seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen Windschattenhilfe abzutauschen, müsse aber kein Vorteil sein, so Vettel: "Das kann auch in die Hose gehen."

Der "Ex" aus dem Weg gehen

Räikkönen liegt nach sieben Rennen als WM-Vierter schon 48 Punkte zurück, würde Vettel aber im Titelrennen helfen. Zwar noch nicht jetzt, aber in der entscheidenden Phase. "Natürlich helfe ich Seb, wenn ich selbst die WM nicht mehr gewinnen kann", erklärt der Finne in Baku.

Vettel dazu: "Es ist doch normal, füreinander einzuspringen und Rückendeckung statt Störfeuer zu geben. Ausschlaggebend ist der gegenseitige Respekt."

WM-Rivale Hamilton ist förmlich aufgeblüht, seit er teamintern Ruhe hat und sich auf einen Gegner von außen konzentrieren kann. Jede Frage beantwortet der sonst so oft mürrische Engländer derzeit mit einem Lächeln.

Nur ein Mal wird der extrovertierte Hamilton in Baku etwas schmallippig. Nämlich nach der Frage, ob er sich Samstagabend das Grand-Prix-Konzert ansehen werde. Da singt vor den Black Eyed Peas und als Prolog für den Sonntags-Auftritt von Mariah Carey nämlich seine "Ex" Nicole Scherzinger.

"Jedes Rennwochenende sind Konzerte. Ich konzentriere mich darauf, das Rennen zu gewinnen", knurrt Hamilton ausweichend.

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