news

Silverstone-Betreiber kündigt F1-Vertrag auf

Veranstalter ziehen die Reißleine. Aber eine Hoffnung bleibt:

Silverstone-Betreiber kündigt F1-Vertrag auf Foto: © GEPA

Der British Racing Drivers' Club (BRDC), der die Rennstrecke in Silverstone betreibt, hat eine Ausstiegsklausel im bestehenden Vertrag mit der Formel 1 aktiviert.

Nach aktuellem Stand würde der Grand Prix von Großbritannien damit 2019 zum letzten Mal an diesem Ort ausgetragen werden. "Wir haben diese Entscheidung getroffen, weil es finanziell für uns nicht länger machbar ist, den britischen Grand Prix durchzuführen", sagt der Vorsitzende John Grant.

Allerdings ist eine neue Einigung noch möglich.

Der aktuelle Vertrag datiert aus dem Jahr 2009 und läuft eigentlich bis 2026. In diesem steigen die Gebühren für die Austragung jährlich an, 2017 werden schon 18 Millionen Euro an die Formel-1-Besitzer fällig - in neun Jahren wären es noch einmal zehn Millionen mehr gewesen.

Immer ein dickes Minus

Trotz stets ausverkaufter Rennen mit 350.000 Zuschauern bilanziert man beim BRDC aber stets mit Millionenverlusten, 2016 waren es 4,8 Mio. - in diesem Jahr wird mit einem ähnlichen Betrag gerechnet.

"Es ist der Punkt erreicht, an dem unser gesunder Menschenverstand wichtiger ist, als unsere Leidenschaft für den Sport", so Grant.

Allerdings ist die Aushandlung eines neuen Vertrages mit Liberty Media, die über das Vorgehen entsprechend unglücklich sind, immer noch möglich.

Ein Nachfolger wird schwierig

In Silverstone fand 1950 das erste Rennen der Formel-1-Geschichte statt. Der Kurs ist die derzeit einzige wirklich Formel-1-taugliche Strecke auf der Insel.

Andere Strecken müssten viel Geld in die Hand nehmen, um Silverstone nach 2019 als Gastgeber des britischen Grand Prix abzulösen.

Allerdings geistert auch die Idee eines Stadtrennens in London bereits herum. Einen ersten Vorgeschmack darauf gibt es am Mittwoch. Dann ist auf dem Trafalgar Square in London eine große Show mit allen zehn Teams geplant. Das gab es in der Motorsport-Königsklasse außerhalb eines Grand-Prix-Wochenendes noch nie.

"Wir meinen, dass es keinen besseren Weg gibt, die bisherige Saison zu feiern, als dieses bahnbrechende Ereignis in London vor dem britischen Grand Prix", sagt Formel-1-Managementdirektor Sean Bratches in einer Mitteilung am Dienstag.

Für die meisten Teams ist es zugleich ein Heimspiel, sie haben Fabriken nahe London. Neben den zehn Rennställen, aktuellen und ehemaligen Fahrern sollen auch nicht näher genannte Stars für Formel-1-Flair zwei Tage vor dem ersten Freien Training auf dem Silverstone Circuit sorgen. Der Event wird ab 19.00 Uhr MESZ unter anderem auf www.f1.com/F1live und bei Youtube übertragen.


Die Kursvorstellung mit Lewis Hamilton:


Kommentare