Bei Mercedes jubelt man nach dem Qualifying zum GP von Österreich über die Pole Position von Lewis Hamilton und Platz zwei für Nico Rosberg, der allerdings um fünf Plätze strafversetzt wird.
Niki Lauda hätte angesichts der schwierigen Bedingungen mit diesem Ergebnis "überhaupt nicht" gerechnet. "Man plant ja immer alles, aber ein bisschen Glück braucht man schon. Durch den Regen war es nicht vorhersehbar. Gott sei Dank haben wir das hingekriegt, aber es war aufregend wie noch nie."
Rosberg dankt Hamilton-Team
Vor allem bei Nico Rosberg ist die Erleichterung nach seinem schweren Crash im dritten Training groß. "Das war ein echt spannendes Qualifying. Vielen Dank an alle meine Jungs, denn sogar die Mechaniker von Lewis sind rübergekommen zu meinem Auto, sonst wären wir nicht rechtzeitig fertiggeworden", erzählt der WM-Leader, der am Sonntag aufgrund seines Getriebewechsels von Startplatz sieben ins Rennen geht.
"Ich konnte richtig attackieren. Dann kam der Regen, und es war unglaublich, wie schnell es wieder trocken war. Ich habe nicht erwartet, dass es dann schon mit Trockenreifen geht, aber am Ende hat es ganz gut geklappt. Lewis hat eine Super-Runde hingelegt, ich war mit meiner auch zufrieden. Die fünf Plätze tun weh. Der Start von Platz sieben macht die Sache schon sehr viel schwieriger. Ich werde aber versuchen, so weit wie möglich nach vorne zu kommen", verspricht Rosberg.
"Randsteine sehr gefährlich"
Hamilton gilt nach seiner 54. Karriere-Pole indes als großer Favorit auf den Rennsieg in Spielberg. "Diese Session hat wirklich Spaß gemacht. Es ist unglaublich, wie schnell es hier abtrocknet - es ist wie Fahren im Nebel. Es war sehr, sehr rutschig, aber es trocknete Kurve für Kurve ab. Am Ende ging es nur darum, diese letzte Runde hinzubekommen. Ich bin sehr happy", sagt der Weltmeister.
Der Brite sieht jedoch auch Anlass für Kritik. Nach den Crashs von Rosberg, Verstappen, Perez und Kvyat bemängelt er die Curbs auf dem Red Bull Ring. "Ich kann nicht für die Fahrer sprechen, aber meiner Ansicht nach sind diese gelben Randsteine sehr gefährlich. Wir hatten jetzt schon einige Zwischenfälle. Ich frage mich, wie viel noch passieren muss, ehe ein Auto in der Mauer landet und sich jemand verletzt. Ich bin sicher, dass sich Charlie und die FIA die Sache anschauen, aber da kann man definitiv etwas verbessern. Die Idee ist gut, denn wir sollten auf der Strecke bleiben, aber vielleicht ist da eine andere Lösung notwendig", findet Hamilton.
Hamilton für Kurs-Verlängerung
Der Weltmeister zeigt sich in der Pressekonferenz nach dem Qualifying auch über eine mögliche Verlängerung des Red Bull Rings im nächsten Jahr sehr erfeut. Der Kurs könnte an den "alten" Österreichring angepasst werden.
"Das sind die besten Neuigkeiten, die ich in der Formel 1 seit Langem gehört habe. Der Kurs jetzt ist ok und ich kenne den alten nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass auf den Hügeln und im Wald zu fahren episch ist. Ich hoffe, dass es geändert wird", sagt Hamilton.