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Hamilton: "Es fühlt sich nicht gerecht an"

Wut, Verzweiflung und Verschwörung nach Hamiltons Malaysia-Ausfall. Lauda entschuldigt sich:

Hamilton:

Lewis Hamilton rang nach seinem Ausfall beim GP von Malaysia mit der Fassung.

15 Runden vor Schluss ging der Mercedes-Motor des in Führung liegenden Briten in Flammen auf. Für Hamilton war es nicht der erste Motorschaden in dieser Saison.

"Es war ein brandneuer Motor, mit dem ich erst ein Rennen absolviert habe", suchte er nach einem Grund für den Motorplatzer.

"43 Motoren! Acht Mercedes-Autos! Und nur meiner versagt. Es fühlt sich nicht gerecht an", sagte Hamilton.

"Offenbar will irgendwas oder irgendwer nicht, dass ich heuer Weltmeister werde.“

Der 31-Jährige ging sogar noch weiter: "Irgendetwas kann da nicht stimmen. Offenbar will irgendwas oder irgendwer nicht, dass ich heuer Weltmeister werde.“

Später erklärte Hamilton, dass es sich bei seinen Äußerungen keineswegs um Kritik am Team gehandelt hat. "Der Mann da oben oder höhere Gewalt spielen hier mit rein. Wenn die höhere Macht nicht will, dass ich Weltmeister werde, muss ich es akzeptieren."

Vorentscheidung in der WM?

Nichtsdestotrotz ist der Ausfall ein enormer Rückschlag im Kampf um seinen insgesamt vierten WM-Titel, den dritten in Folge. Der Rückstand auf Teamkollege Nico Rosberg ("Es ist schon ganz gut im Moment.“) ist nach dem Rennen in Malaysia auf 23 Punkte angewachsen.

Direkt nach dem Rennen zweifelte Hamilton sogar daran, überhaupt noch eine Chance im Titel-Kampf zu haben. "Ich habe keine Ahnung, ob ich es mit meinem Auto schaffen werde. Ich weiß, dass wir es schaffen können, aber wer weiß, was mit den nächsten Motoren passiert."

Technik-Direktor Paddy Lowe, der keine Vorzeichen für den Defekt bei Hamilton sah, rechtfertigte sich: "Der Sport ist manchmal hart, aber uns unterläuft kein Fehler mit Absicht. Im Gegenteil: Wir arbeiten hart an unserer Zuverlässigkeit. Wir haben es analysiert. Es gibt kein Muster, warum es immer Lewis trifft. So laufen die Dinge eben."

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Lauda: "Es ist mein Fehler"

Auch Niki Lauda sah sich bei „RTL“ fast zu einer Entschuldigung gezwungen. "Ich würde auch heulen. Er hat das ganze Wochenende dominiert und dann geht etwas schief. Es ist eigentlich sogar mit mein Fehler, weil ich mehr mit der Motorenseite zu tun habe. Ich bin verärgert über mich und Mercedes."

Der Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzende wollte Hamilton in seinem Flugzeug mit zur nächsten Station nach Japan nehmen: „Ich werde versuchen, ihn aufzumuntern.“

Aufmunternde Worte gab es für Hamilton auch von Toto Wolff, auch wenn dieser im ersten Moment ebenso sprachlos wie sein Schützling war. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Es ist aus dem Nichts gekommen, es tut mir Leid für ihn.“

Dem Teamchef ist bewusst, dass der neuerliche Defekt an Hamiltons Mercedes WM-entscheidend sein könnte. „In der Meisterschaft geht es eng zu. Wir wollen den Fahrern gleiche Bedingungen geben, damit sie um die WM fahren können. Jedes Mal, wenn wir uns viel vornehmen, gelingt es nicht. Wir wollten hier im Land unseres Sponsors unbedingt gewinnen. Vielleicht müssen wir wieder tiefstapeln und uns auf das nächste Rennen konzentrieren.“

Tränen bei den Mechanikern

Das steht bereits in einer Woche in Suzuka in Japan auf dem Programm. Ein wenig nach vorne blicken konnte auch Hamilton trotz der Enttäuschung bereits.

„Die Dinge sind eben so, wie sie sind. Ich habe das Gefühl, dass ich als Person auf die Probe gestellt werde. Das geht aber nicht nur mir so. Ich habe Tränen in den Augen meiner Mechaniker gesehen. Jetzt geht es darum, wie wir uns wieder zusammenraffen. Ich weiß, dass das Team alles versucht, ich habe hundertprozentiges Vertrauen in die Jungs. Wir müssen uns vor Augen führen, was wir bereits erreicht haben und genauso weitermachen“, fordert Hamilton.

Am Ende versprüht der Weltmeister sogar so etwas wie Optimismus: „Es findet sich immer noch etwas Positives, wir haben noch fünf Rennen. Wenn meine Motoren halten und ich so performen kann, wie ich es an diesem Wochenende getan habe, dann ist noch alles offen."

Oder um es mit Niki Laudas Worten zu sagen: „Die WM ist er nach dem letzten Rennen zu Ende."


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