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Vettel: "Es kam aus dem Nichts"

Hat sich die Scuderia bei den Reifen verpokert? Lauda stichelt:

Vettel: Foto: © getty

In der bisherigen Formel-1-Saison war es eher Mercedes, das mit Reifen-Problemen zu kämpfen hatte. In Silverstone erwischte es in den letzten beiden Runden gleich beide Ferrari.

Sowohl Kimi Räikkönen als auch Sebastian Vettel mussten im Finish wegen kaputter Reifen nochmal an die Box, Räikkönen rutschte von Rang zwei auf Rang drei zurück, Vettel fiel vom Podest.

Bei Ferrari sucht man nun die Gründe für das Reifen-Debakel. "Das wüsste ich auch gerne", sagte ein enttäuschter Vettel nach dem Rennen.

"Ich hatte das Gefühl, alles sei in Ordnung. Der Reifen hätte locker halten sollen. Ich weiß nicht, warum er es nicht getan hat", erklärte der Deutsche.

Zwar hätten die Reifen in der Schlussphase des Rennens abgebaut, dass der Pneu komplett den Geist aufgibt, ahnte bei Ferrari aber niemand. "Das ganze Wochenende hat er gehalten und die Vorhersage war, dass er sogar noch länger kann", sagte Vettel. "Dass der Reifen in die Luft fliegt, konnte man nicht wissen. Es kam aus dem Nichts, hat uns völlig überrascht!"

Kritik an Pirelli

Dass es gleich beide Ferraris erwischte, machte Vettel stutzig: "Kimi hatte ein ähnliches Problem, obwohl seine Reifen fünf oder sechs Runden frischer waren. Es ist schon das zweite Rennen, in dem wir Probleme haben."

Der WM-Leader wies auch darauf hin, dass nahezu das ganze Feld mit Blasen an den Reifen zu kämpfen hatte - eine versteckte Kritik an Hersteller Pirelli. "Keine Sternstunde für die Reifen!"

Auch Teamchef Maurizio Arrivabene erlaubte sich einen Seitenhieb in Richtung Pirelli: "Auch wenn die Gründe offensichtlich sind, ist es nicht die Art von Ferrari, sich über den Verlust eines zweiten und vierten Platzes zu beschweren."

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Räikkönen hielt sich mit Aussagen zu den Reifen zurück, haderte aber: "Aus irgendeinem Grund geraten wir immer wieder in solche unglückliche Situationen. Der linke Vorderreifen ist nicht direkt explodiert, aber die Lauffläche löste sich vom Reifen. Zum Glück ist dem Auto nichts passiert ..."

Lauda: "Das hätte man vorhersehen können"

Auch Mercedes kämpfte in Großbritannien mit den Reifen, ein Ferrari-Schicksal blieb den Silberpfeilen aber erspart. "Wir hatten bei Lewis rechts vorne auch ein Bläschen, aber nicht so dramatisch wie bei Ferrari. Es hat ein bisschen Glück dazugehört, dass es uns nicht so getroffen hat", meinte Toto Wolff.

Für Niki Lauda hatte das Ferrari-Drama nichts mit Pech zu tun. "Die Strategie von Mercedes war diesmal besser als die von Ferrari. Sie haben die Reifen bis zum bitteren Ende ausgefahren, haben sie dabei einfach überlastet. Das hätte man vorhersehen können und es hat Sebastian wichtige Punkte gekostet."

Ganz so einfach scheint die Erklärung allerdings nicht zu sein.

"Wir glauben, dass die beiden Reifen aus unterschiedlichen Gründen einen Defekt hatten - aber das muss noch bestätigt werden", erklärte Pirelli. "Wir können ausschließen, dass es bei Kimi einen Fehler an der Karkasse gab, denn der Reifen hatte keine Luft verloren." Bei Vettel habe es ein "anderes Problem" gegeben, denn sein Pneu hat sehr wohl Luft verloren. Sein Reifen dürfte nach 31 Runden schlicht und einfach am Ende seiner Lebensdauer angekommen gewesen sein.

"Aktuell schließen wir nichts aus", hieß es Sonntagabend von Pirelli. Der Hersteller will nun gemeinsam mit Ferrari "so schnell wie möglich" die Ursache für die Schäden finden.

Kein Vorwurf an Ferrari

Von Vettel gab es ob des offensichtlich zu langen Stints auf dem Reifensatz keinen Vorwurf an das Team. "Im Nachhinein lässt sich das immer leicht sagen. Wir haben es im Rennen am Funk diskutiert und ich hatte das Gefühl, es sei in Ordnung", sagte der Deutsche. Außerdem hätte es in der Vergangenheit schon mehrere Rennen gegeben, in denen die Reifen länger als 30 Runden gehalten haben.

"In welcher Runde bin ich an die Box? 18? Dann hätte der Reifen locker halten sollen. Ich weiß nicht, warum er es nicht getan hat", sagte Vettel.

Der WM-Leader, dessen Vorsprung auf Hamilton auf einen Punkte geschmolzen ist, nahm sein Schicksal hin. "Das Jahr ist lang. Es trifft einen halt manchmal. Es gibt keinen Grund zur Panik oder Sorge."

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