Ferrari erlebt am dritten Tag der Formel-1-Tests in Barcelona ein Auf und Ab.
Zwar kommt die Scuderia nicht an die von Valtteri Bottas gesetzte Bestzeit von 1:19,705 Min. (Erste Zeit unter 1:20 Min./Ultrasoft) heran, Sebastian Vettel fährt auf Soft-Reifen jedoch nur 0,274 Sek. langsamer.
Kurz vor Ende des Testtags rollt der Ferrari des Deutschen auf der Start- und Zielgeraden aus bisher noch ungeklärter Ursache aus und sorgt für eine Rote Flagge.
Daniel Ricciardo im Red Bull markiert in 1:21,153 Min. die drittschnellste Zeit. Aber auch die "Bullen" kämpfen mit Technikproblemen: Ein Defekt am Auspuff zwingt Ricciardo und Co. zu einem frühen Feierabend.
Bei Mercedes übernimmt am Nachmittag Lewis Hamilton das Steuer und legt eine Zeit von 1:22,090 Min. hin.
"Das sind richtige Monster"
"Es gibt sicher Schlimmeres als einen Kampf Mercedes gegen Ferrari an der Spitze. Das wäre gut für den Sport", sagte Weltmeister Nico Rosberg, der drei Monate nach seinem Rücktritt für einen Kurzbesuch an die Strecke gekommen war. Die Red Bulls dagegen "scheinen ein bisschen weiter weg zu sein", sagte Augenzeuge Rosberg.
Sein Nachfolger Bottas und der Brite Lewis Hamilton wechselten sich wie schon an den Vortagen im neuen Mercedes ab und spulten auch am dritten Tag gemeinsam die meisten Runden ab. Diesmal waren es 170. Aber auch Vettel, der am Mittwoch bei Ferrari allein Dienst im Cockpit verrichtete, bewies mit 139 Runden erneut Durchhaltevermögen.
Champion Rosberg lobte bei seiner Stippvisite in der Mercedes-Box die neuen Autos, die nach einer Regelreform breiter, flacher und schneller sind und schwerer beherrschbar sein sollen. "Das sind richtige Monster und so muss das auch sein", sagte Rosberg. Trotzdem spürt er nach seinem Abschied noch keine Entzugserscheinungen. "Es gab keinen Moment, in dem ich dachte, ich sollte in diesem Auto sitzen. Es war interessant, das zu realisieren. Und perfekt", sagte der 31-Jährige.
Zwei Abflüge von Stroll
Gar nicht nach Wunsch verläuft Tag drei in Barcelona für Williams. Lance Stroll erzielt in 1:22,351 Minuten eine durchaus respektable Zeit, fliegt jedoch zwei Mal von der Strecke.
In der letzten Runde vor der Mittagspause landet der 18-Jährige im Kiesbett, am Nachmittag schlägt er dann in die Reifenstapel ein. Die Folge sind Schäden am Frontflügel, der Nase und der Vorderachse. Für Williams ist es bereits der dritte Crash innerhalb von zwei Tagen.
Auch Carlos Sainz im Toro Rosso und Renault-Fahrer Jolyon Palmer sorgten mit Patzern für Unterbrechungen. Der Brite Palmer und sein neuer Teamgefährte Nico Hülkenberg ließen Renault mit den Plätzen vier und fünf aber auch auf einen Aufwärtstrend nach dem enttäuschenden Vorjahr hoffen.
Die zehn Formel-1-Teams testen noch bis Donnerstagabend in Barcelona. In der kommenden Woche folgen vier weitere Übungstage an gleicher Stelle, ehe sich die Königsklasse auf den Weg zum ersten Grand Prix nach Australien macht.
Platz | Fahrer | Team | Zeit | Rückstand | Runden |
---|---|---|---|---|---|
1. | Valtteri Bottas | Mercedes | 1:19,705 | 75 | |
2. | Sebastian Vettel | Ferrari | 1:19,952 | +0,247 | 139 |
3. | Daniel Ricciardo | Red Bull | 1:21,153 | +1,448 | 70 |
4. | Jolyon Palmer | Renault | 1:21,396 | +1,691 | 51 |
5. | Nico Hülkenberg | Renault | 1:21,791 | +2,086 | 42 |
6. | Marcus Ericsson | Sauber | 1:21,824 | +2,119 | 126 |
7. | Lewis Hamilton | Mercedes | 1:22,090 | +2,385 | 95 |
8. | Romain Grosjean | Haas | 1:22,118 | +2,413 | 56 |
9. | Lance Stroll | Williams | 1:22,351 | +2,646 | 95 |
10 | Fernando Alonso | McLaren | 1:22,598 | +2,893 | 72 |