Ex-Formel-1-Boss Bernie Ecclestone übt erneut harsche Kritik an seinen Nachfolgern.
Der Brite stellt die Geschäftspraktiken des US-Medienkonzerns Liberty Media infrage. "Die Formel 1 wird geführt wie eine Filiale von Starbucks. Es ist immer jemand da, der noch mal Milch in den Kaffee kippt. Bei jeder Angelegenheit ist immer jemand ansprechbar, obwohl die Abläufe schon immer so funktioniert haben", sagt Ecclestone der "Welt am Sonntag".
"Im Moment machen die Sachen, die ich nie tun würde oder getan hätte", so der Brite. Damit spielt er vor allem auf das deutlich stärkere Engagement der Formel 1 in den Sozialen Netzwerken an.
Warnung von Ecclestone
"Ich war und bin nie von dieser Art Kommunikation überzeugt gewesen, weil ich nie überzeugt war, dass dieses Medium einen guten Beitrag zum Thema Formel 1 leisten kann", sagt Ecclestone. Er warnt davor, dass die Lockerung der entsprechenden Richtlinien die Fernsehsender verunsichern würde, die sich die Rechte an den Rennen für viel Geld gesichert haben und nun um ihre Exklusivität fürchten würden.
Teams und Fahrer dürfen in diesem Jahr erstmals kurze Video-Sequenzen aus dem Fahrerlager und der Boxengasse über ihre eigenen Internet-Kanäle ausspielen. Dies hatte Ecclestone stets untersagt.
Der langjährige Chefvermarkter war zu Beginn des Jahres vom neuen Formel-1-Besitzer Liberty Media entmachtet worden und hat als Ehrenpräsident keinen Einfluss mehr auf das Tagesgeschäft. Zuletzt hatte Ecclestone mehrfach Kritik an der neuen Richtung der Formel 1 geübt. Im Gegenzug bezeichnete der neue Geschäftsführer Chase Carey die Politik Ecclestones als nicht mehr zeitgemäß.