plus-diashow

Ein neuer Modus als "Griff ins Klo"

Sofortige Rückkehr zum alten Modus gefordert. Hohn und Spott im Netz.

Ein neuer Modus als

Der neue Quali-Modus in der Formel 1 ist schon am ersten Rennwochende in Australien gescheitert.

Nach dem Ausscheidungs-Rennen hinterfragen alle Beteiligten die Sinnhaftigkeit der Regeln, der zufolge nach 90 Sekunden der langsamste Fahrer ausscheidet.

Das führte in Q3 aber nicht zu mehr Action, sondern dazu, dass die Top-Piloten nach einer schnellen Runde in der Box blieben und die Zeit ablaufen ließen.

"Das neue Format ist Müll. Wir müssen darüber diskutieren", sagte Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Ein Problem für die Teams bestand auch darin, dass sie nicht die Zeit hatten, rechtzeitig die Reifen zu wechseln, um ihren Fahrern noch eine Chance auf eine schnelle Runde zu geben. 

"Totales Chaos"

Das führte auch dazu, dass Piloten während ihrer schnellen Runde eliminiert wurden.

Ein frühes Opfer des neuen Regulativs war Pascal Wehrlein, der am Ende auf Platz 22 landete. "Es war totales Chaos mit 22 Autos auf der Strecke. Jeder hat versucht, eine Lücke zu finden", so der Manor-Pilot im ORF-Interview.

Eine Möglichkeit, sich zu verbessern, hatte er nicht: "Wir wollten noch einmal eine schnelle Runde fahren, aber alle sind langsamer gefahren, dann kam ich in den Verkehr. Wenn man hinten um jedes Zehntel kämpft, wird das schwierig."

Auf das Chaos folgte die Langeweile. Die Pole Position von Lewis Hamilton stand letztlich fünf Minuten vor Ablauf der Uhr fest. Beide Ferrari-Piloten sahen keine Chance auf die Pole und blieben in der Box.

"Müssen uns entschuldigen"

Während die Uhr noch tickte, spazierten die Piloten gemütlich zum obligatorischen Wiegen. Auch das Pole-Foto der Top-drei platzte. Hamilton stand alleine da, wurde dann von FIA-Sprecher Matteo Bonciani weggezerrt. Als der schon umgezogene Sebastian Vettel auftauchte, war keiner mehr da.

"Wir sollten uns bei den Fans und Zusehern entschuldigen", gestand Red-Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber "Sky Sports F1".

Der Brite ist nicht der einzige, der eine sofortige Rückkehr zum alten Modus fordert: "Was wir heute gesehen haben, war nicht gut für die Formel 1. Das Qualfying sollte eigentlich bis zum Ende hin immer spannender werden, aber das ist nicht passiert."

So könne es jedenfalls nicht weitergehen: "Wir müssen schnell reagieren."

Allen war klar, dass es so kommen würde

Dass es so kommt, wie es gekommen ist, war aber keineswegs überraschend. Im Gegenteil.

"Alle Ingenieure haben mir gesagt, dass es so kommen wird und sie haben es auch der FIA gesagt. Aber offenbar haben sie nicht darauf gehört", meinte Pole-Setter Hamilton.

Vettel stimmte seinem Kollegen zu: "Wir haben doch alle gesagt, dass genau das passieren würde. Jetzt ist es passiert."

Kompromiss als "Griff ins Klo"

Wie konnte es dann überhaupt zu diesem Modus kommen?

Mercedes-Vorstandsvorsitzender Niki Lauda versucht zu erklären: "Bernie (Ecclestone, Anm.) hat in einem Meeting gesagt, dass wir mehr Spannung brauchen. Er wollte die ersten zehn des Qualifyings umdrehen. Wir haben alle gelacht, aber er meinte es ernst."

Um dieser Idee zu entgehen, brachte Renndirektor Charlie Whiting die sogenannte "Reise nach Jerusalem" als Kompromiss ins Spiel, dem schließlich zugestimmt wurde.

Alter Modus schon in Bahrain?

Für Lauda ist klar, dass man umgehend reagieren muss: "Das war ein Griff ins Klo. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe schon mit Christian Horner geredet, damit wir uns am Sonntag zusammensetzen und Bernie und die FIA bitten, die Quali gleich wieder zu ändern."

Für den Wiener ist klar: "Die Verantwortlichen dürfen keine Sekunde zögern und müssen im Bahrain wieder zum alten System."

Ecclestone dürfte einer sofortigen Änderung wohl zustimmen. Sein Kommentar zum Gesehenen in Melbourne: "Beschissen."

 

Andreas Terler

 

Weitere spöttische Reaktionen auf das Qualifying:

Bild 1 von 35
Bild 2 von 35
Bild 3 von 35
Bild 4 von 35
Bild 5 von 35
Bild 6 von 35
Bild 7 von 35
Bild 8 von 35
Bild 9 von 35
Bild 10 von 35
Bild 11 von 35
Bild 12 von 35
Bild 13 von 35
Bild 14 von 35
Bild 15 von 35
Bild 16 von 35
Bild 17 von 35
Bild 18 von 35
Bild 19 von 35
Bild 20 von 35
Bild 21 von 35
Bild 22 von 35
Bild 23 von 35
Bild 24 von 35
Bild 25 von 35
Bild 26 von 35
Bild 27 von 35
Bild 28 von 35
Bild 29 von 35
Bild 30 von 35
Bild 31 von 35
Bild 32 von 35
Bild 33 von 35
Bild 34 von 35
Bild 35 von 35

Kommentare