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Zuschauer-Schwund in Spielberg hält an

Toto Wolff kann die vielen leeren Ränge beim GP in Spielberg nachvollziehen.

Zuschauer-Schwund in Spielberg hält an

Viele Plätze sind leer, Tribünen mit Werbebannern überspannt oder wurden erst gar nicht aufgebaut - der Zuschauer-Schwund beim GP von Österreich setzt sich fort.

Beim Comeback-Wochenende platzte der Red Bull Ring noch mit insgesamt über 200.000 Fans aus allen Nähten, nach 115.000 im Vorjahr sind es heuer zwischen 60.000 und 70.000.

"Es liegt mit Sicherheit an den Preisen, dem Sound, in Österreich vielleicht auch daran, dass Red Bull nicht ganz vorne mitfährt", mutmaßt Mercedes-Boss Toto Wolff.

"Kleines Einzugsgebiet, viele Veranstaltungen"

Bei Kartenpreisen zwischen 275 und 445 Euro am Rennsonntag ist es kein Wunder, dass die Menschenmassen ausbleiben. Noch dazu, wenn das populärste Event in Spielberg in diesem Jahr mit der MotoGP (12.-14. August) erst bevorsteht.

Die deutlich billigeren Tickets der Motorrad-WM sind längst vergriffen. Die Königsklasse auf vier Rädern zieht hier klar den Kürzeren.



"Es ist ein kleines Einzugsgebiet mit vielen Veranstaltungen. Wenn ich in der Gegend lebe, würde ich in diesem Jahr zur MotoGP gehen", gibt Wolff zu.

Die Formel 1, ein TV-Event

Die mediale Anziehungskraft der Formel 1 dürfe man aber nicht unterschätzen: "Man muss immer zwischen einem Live- und einem Fernseh-Event unterscheiden. Die MotoGP ist ein Live-Event, die 24 Stunden von Le Mans genauso.  Die Reichweite im Fernsehen ist aber nichts im Vergleich zur Formel 1. Dort haben wir immer noch 60 bis 70 Millionen Live-Zuschauer."

Doch auch die Einschaltquoten sinken und leere Tribünen werden diesen Trend verstärken. Dabei ist kaum woanders das Angebot rund um die Rennaction so gut wie beim Grand Prix von Österreich. Die Attraktionen wurden jedes Jahr mehr, die Organisation ist perfekt.

Rahmenprogamm kann Hauptattraktion nicht retten

"Du musst den Leuten einfach mehr Entertainment bieten. Spielberg macht das gut, Silverstone macht das sehr gut", findet Wolff. Wie man sieht, ist es damit nicht getan. Weil die Hauptattraktion weiterhin zu kompliziert ist.

Treffend fasst die Situation der Journalist Michael Schmidt in seinem Blog auf "auto-motor-und-sport.de" zusammen:

"Warum soll ich 400 für ein Ticket zahlen, damit die Teams mit 800 Leuten Personal eine Technik darstellen, die ich nicht verstehe? Und wir wissen alle ganz genau, dass der Sport genauso gut wäre, wenn die Teams nur die Hälfte ausgeben und die Fans auch nur die Hälfte dafür bezahlen."

 

Aus Spielberg berichtet Andreas Terler


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