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Happel-Stadion ist keine Wohlfühloase mehr

Happel-Stadion längst nicht mehr zeitgemäß. Dazu vertreibt auch Koller die Fans.

Happel-Stadion ist keine Wohlfühloase mehr

Stell dir vor, das Nationalteam spielt und das Ernst Happel-Stadion bleibt halb leer!

Vor einem Jahr und der Vorfreude auf die EURO war das noch völlig undenkbar, heute ist es bittere Realität. Das aktuelle Desinteresse nur auf die österreichische Sport-Seele und die Volks-Mentalität - Himmelhoch jauchzend, zu Tode betrübt – zurückzuführen, greift zu kurz.

Klar haben das kollektive Versagen des ÖFB bei der EM-Endrunde in Frankreich und der Stolper-Start der Marcel-Koller-Truppe in die WM-Qualifikation (mickrige vier Pünktchen aus vier Spielen) den Vorverkauf nicht gerade befeuert. Hauptgrund für den mauen Besucherandrang ist aber wohl auch die spartanische Betonschüssel im Prater.

Der Ruf nach einem neuen National-Stadion kommt nicht von ungefähr. Das Happel-Oval ist längst nicht mehr zeitgemäß. Selbst die VIPs rümpfen inzwischen mit der Nase, da sich ihr für nobel verkauftes Rückzugsgebiet im Bauch der Ruine eher wie der Gang in ein heruntergekommes Wirtshaus anfühlt.

Zahlungskräftige Gäste machen längst einen Bogen um das am 11. Juli 1931 eröffnete Stadion-Denkmal. Die echten Fans beklagen zudem die Ticket-Preise – auch, weil neben sportlicher Schonkost, die Verpflegung und das Wohlfühlgefühl in der Bruchbude mit Laufbahn nicht mehr passen.

So viele Millionen kann die Stadt Wien gar nicht in die Hand nehmen, um aus dem einstigen "Fünf-Sterne-Stadion" (Copyright ÖFB-Pensionist Gigi Ludwig) einen zeitgemäßen Fußball-Tempel zu machen.

Dazu kommt ein Teamchef, der sich immer mehr von seinen acht Millionen Kollegen im Land entfernt. Wenn man sieht, wie Marcel Koller in der Frage nach seinem Kapitän gegen Moldawien oder in der Tormann-Frage rumeiert, dann ist es nachvollziehbar, dass viele Möchtegern-Teamchefs die Wohnzimmer-Couch inzwischen wieder einem Stadionbesuch vorziehen.

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