"5:0 für den Video-Schiri", titelt die "Bild" in ihren gewohnten Riesenlettern, um den Lesern im Untertitel mitzuteilen, dass vier Dinge den deutschen "Boulevard" dennoch nerven.

In der "Krone" schreibt Österreichs Jahrhundert-Kicker Herbert Prohaska in dessen Kolumne: "Der Fußball braucht das nicht"! Und damit meint der "Schneckerl" nicht den ungeliebten Confed Cup, sondern die Video-Entscheidungen, die aktuell in Russland beim FIFA-Konföderationen-Pokal für viel Aufregung und Diskussionsstoff sorgen.

Es schaut ganz danach aus, als ob jene, die sich früher über Fehlpfiffe der Schiedsrichter am meisten empört haben, jetzt die geringste Geduld mit dem Video-Schiri zeigen. Tatsache ist, dass manche Situationen auch bei der Betrachtung aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln ungelöst bleiben.

Ein Manko ist aktuell definitiv die Information darüber, dass die Schiedsrichter mit ihrem Pfiff bzw. ihrer Geste in den nächsten Minuten eine umstrittene Szene per Video analysiert möchten oder müssen. Helfen akustisches Signal per Stadion-Lautsprecher? Da muss sich der Fußball schleunigst eine Anleihe beim Tennis nehmen, wo von den Spielern so genannte "Challenges" angefordert werden können. Die anschließende Überprüfung via Vidi-Wall sorgt auch bei den Fans im Stadion für Unterhaltung und Spannung.

Beim Confed Cup sorgen die bisherigen Unterbrechungen im Stadion aktuell nur für Verwirrung und Unverständnis, da die Besucher die Bilder via Anzeigetafel nicht eingespielt bekommen bzw. sie bei einer Abseits-Entscheidung ohne die grafischen Hilfslinien zu sehen bekommen.

Alles in allem ist die Unterstützung durch den Video-Schiri ein Schritt in die richtige Richtung. Eine klare Symbolik (grüne Karte für Video-Schauen-Unterbrechung?) ist gefordert. Gerechtigkeit braucht Zeit, die totale Transparenz – auch für die Stadionbesucher - ist notwendig! Die Tests müssen kritisch analysiert werden.

Gut Ding braucht Weile. Eine derart sensible Angelegenheit kann nicht von heute auf morgen gelöst werden. Dass die Spielleitung aber per Video überwacht und bei krassen Fehlentscheidungen (auch bei Handspiel, Foul und Abseits) notfalls auch korrigiert werden muss, ist jedoch unbestritten.

Kommentare