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"Schmid-Zwerg" hat Potenzial zur Kultfigur

Weltmeisterin Nicole Schmidhofer könnte der "weibliche Felix Neureuther" werden:

Unverhofft kommt oft. So auch im Fall von Nicole Schmidhofer.

Bereits im ersten Rennen der Ski-WM 2017 hat die 27-Jährige mit ihrer Goldmedaille im Super-G wohl für die größte Sensation dieser Großveranstaltung gesorgt.

Danach sind mir zwei Sachen aufgefallen: Zum einen gab und gibt es in St. Moritz keine einzige Person, die der Steirerin den Triumph nicht vergönnt (zumindest habe ich niemanden gefunden). Zum anderen hat „Gold“-Schmidi“ das Potenzial zur Kultfigur. Ersteres ist wohl durch zweiteres bedingt.

Schmidhofer ist erfrischend anders

Denn irgendwie ist die Weltmeisterin anders. Nicht negativ anders, viel mehr erfrischend anders. Dazu trägt einerseits ihre Körpergröße von 1,57 Metern bei, noch mehr aber ihr Auftreten: Schmidhofer ist die Stimmungskanone im Team, ist nicht auf den Mund gefallen, wirkt ehrlich und versucht nicht krampfhaft, 0815-Sprüche abzuspulen. Sie will auch nicht um jeden Preis auffallen, ist einfach wie sie ist.

„Ich habe noch 60 unbeantwortete Nachrichten auf meinem Handy“, erzählte der selbsternannte „Schmid-Zwerg“ bei der Medaillenfeier im Österreicher-Haus „TirolBerg“ uns Journalisten und fuhr fort: „Tut mir leid, die muss ich löschen.“

Ratlose Blicke waren die Folge. Also erklärte Schmidhofer: „Es hat mich gewundert, wie viele Leute meine Handynummer haben. Aber als ich keinen Erfolg hatte, waren sie auch nicht da. Also brauche ich sie jetzt nicht.“

Eine ehrliche und verständliche Ansage. Aber wie viele andere LäuferInnen würden so ehrlich darüber berichten? Nicht viele. Auch andere Sprüche wie jener über ihre Startnummer 8 („Conny Hütter hat mir erzählt, dass das immer die Nummer von Hermann Maier war. Da habe ich gedacht, er war der Super-G-Gott, das wird schon passen.“) besitzen im Ski-Zirkus eher Seltenheitswert und sorgen bei Medienvertretern und Lesern für Schmunzeln.

Der „weibliche Felix Neureuther“

Auch Schmidhofers Werdegang trägt zu diesem „Gesamtpaket“ bei. Dieser ähnelt nämlich einem kitschigen Hollywood-Film. Vor zehn Jahren Doppel-Junioren-Weltmeisterin, den endgültigen Durchbruch dennoch nicht geschafft, aus dem ÖSV-Kader gefallen, zurückgekämpft, schwere Knieverletzung im Jänner 2016 und nun das erneute Comeback samt WM-Gold.

Lange Zeit flog sie unter dem Radar der Öffentlichkeit, das ändert sich nun schlagartig. Als Weltmeisterin steht man in Österreich automatisch im Fokus der Öffentlichkeit.

Und das ist gut so. Denn Nicole Schmidhofer hat das Potenzial, der „weibliche Felix Neureuther“ zu werden – eine Art Kultfigur eben.

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