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Jetzt gilt's für Philipp Lienhart

Reals Transfersperre als Chance für Philipp Lienhart. Doch es gibt mehrere Haken:

Jetzt gilt's für Philipp Lienhart

Diese Nachricht schlug ein wie ein Paukenschlag: Transfersperre für Real und Atletico Madrid! Nach diesem Monat können die beiden Klubs erst wieder im Sommer 2017 neue Spieler verpflichten.

Ein 19-jähriger Nachwuchsnationalspieler wird das ganze Theater jedoch wohlwollend zur Kenntnis genommen haben: Philipp Lienhart. Der erste Österreicher, der jemals ein Pflichtspiel für Real Madrid bestritten hat, darf nun in den nächsten eineinhalb Jahren auf noch mehr Einsätze hoffen. Es scheint, als wäre er zur richtigen Zeit am richtigen Ort.

Aktuell nimmt der Ex-Rapidler in der Hierarchie der Real-Innenverteidiger Platz fünf ein. Sollten sich seine Konkurrenten längerfristige Verletzungen zuziehen, kann der Klub nicht mehr am Transfermarkt reagieren. Cheftrainer Zinedine Zidane wäre also gezwungen, auf Lienhart als Ersatz für die verletzten Abwehrspieler zurückzugreifen. Zumal der U21-Nationalspieler ohnehin auf einen Bonus beim ehemaligen Weltfußballer bauen kann, arbeiteten die beiden doch schon bei der zweiten Mannschaft zusammen.

Nicht alles spricht für Lienhart

Es gibt jedoch auch mehrere Haken an dieser Geschichte. Erstens weiß niemand, ob Real in den verbleibenden zwei Wochen des aktuellen Transferfensters nicht doch noch einen Innenverteidiger holt. Schließlich wird Pepe im Februar 33 Jahre alt. Vielleicht will man vor der Sperre noch einen Ersatz für ihn holen. Das wär eine schallende Ohrfeige für Lienharts Ambitionen bei den „Königlichen“. Es würde bedeuten, dass man ihm den Sprung nach ganz oben nicht zutraut.

Zweitens ist der Jung-Profi auch nicht das einzige Defensiv-Talent, das Real auf der zentralen Abwehr-Position in der Hinterhand hat. Mit Diego Llorente (22, Rayo Vallecano) und Jesus Vallejo (19, Real Saragossa) befinden sich gerade zwei zukünftige Lienhart-Konkurrenten auf Leihe bei anderen Klubs. Vor allem Vallejo wird eine große Karriere zugetraut. Er führte die spanische U19 im letzten Sommer als Kapitän zum Europameistertitel und fungiert auch schon bei Zweitligist Saragossa als Spielführer.

Reals Innenverteidiger-Hierarchie:

Rang

Name Nationalität Alter
1. Sergio Ramos Spanien 29
2. Raphael Varane Frankreich 22
3. Pepe Portugal 32
4. Nacho Fernandez Spanien 25
5. Philipp Lienhart Österreich 19
. Diego Llorente (Auf Leihe) Spanien 22
. Jesus Vallejo (Auf Leihe) Spanien 19

Gemeinsam mit Llorente wird er im Sommer zu Real stoßen. Lienhart würde damit nach aktuellem Stand in der Innenverteidiger-Hierarchie auf Position sieben verdrängt werden. Die Chancen auf Einsätze würden damit rapide sinken. Gut möglich, dass der Österreicher selbst verliehen wird, wenn sich Real für Vallejo oder Llorente als fünften Innenverteidiger im Kader entscheidet. Viel wird also von den Kaderentscheidungen im Sommer abhängen.

Er muss diese Chance nutzen

Bisher hat Lienhart in seiner Karriere alles richtig gemacht. 2014 machte er mit starken Leistungen bei der U19-Europameisterschaft den spanischen Weltklasse-Verein auf sich aufmerksam. Dort hat er sich mittlerweile als wichtigster Abwehrspieler der zweiten Mannschaft etabliert. Der 19-Jährige wusste seine Chancen bisher immer zu nutzen. Mit Reals Transfersperre tut sich nun erneut so eine für ihn auf.

Die nächsten eineinhalb Jahre sind für Philipp Lienhart die wichtigsten seiner Karriere. Sie entscheiden, ob er bei Real den Durchbruch schafft oder nicht. 

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