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Thiem: Das Beste ist noch nicht vorbei

Dominic Thiem hat im Jahr 2016 den entscheidenden Schritt gemacht:

Thiem: Das Beste ist noch nicht vorbei

„Er ist der Leader einer neuen Generation.“ Sage nicht ich über Dominic Thiem, sondern jemand mit Gewicht im Tennis-Zirkus: sein heutiger Halbfinal-Gegner Novak Djokovic. Die Nummer 1 der Welt ist in gewisser Weise natürlich höflich, spricht aber nicht erst seit dieser Woche in höchsten Tönen vom 22-jährigen Österreicher. Solches Lob gab es auch schon vor ein, zwei Jahren. Und egal was heute passiert, Thiem hat (Tennis-)Österreich in knapp zwei Wochen verzaubert. Der Zuspruch erinnert an die schönsten Muster-Zeiten. Und das Gute daran: Das Beste ist noch nicht vorbei. Im Normalfall wird der Lichtenwörther an Djokovic scheitern, aber eines ist ihm so oder so gewiss: Am Montag (oder Dienstag) wird Thiem als dritter Österreicher nach Thomas Muster (1) und Jürgen Melzer (8) erstmals in den Top Ten aufscheinen. Am Montag (oder Dienstag) wird der Niederösterreicher der offiziell siebtbeste Tennis-Spieler der Welt sein. Warum? Weil er dieses Jahr den so wichtigen Schritt gemacht hat. Nämlich den entscheidenden nächsten. Thiem hat auch schon 2015 drei Turniere gewonnen, doch in diesem Jahr überzeugt er umso mehr mit Athletik und Mentalität. Er ist in der Entwicklung nicht stehen geblieben, er hat sich gesteigert. Früh im Jahr gewann der Bresnik-Schützling die Turniere in Buenos Aires sowie Acapulco und verteidigte vor den French Open seinen Titel in Nizza. Die zweite Woche in Paris verdeutlicht seinen positiven Weg am besten: Das Drei-Tage-Event gegen Marcel Granollers steckte Thiem locker weg und fegte den Spanier am Ende vom Platz.

Er wirft in einem Spiel nicht die Nerven weg, wenn es in gewissen Phasen einmal nicht so läuft. Er gewinnt die Spiele am Ende. Das nennt sich Sieger-Mentalität.

Seinen Angstgegner David Goffin bezwang er nach einem Downer im ersten Satz. Thiems Technik, Umfeld, Athletik und Mentalität sprechen dafür, dass dieser Einzug in die Top Ten keine Eintagsfliege sein wird. Er wirft in einem Spiel nicht die Nerven weg, wenn es in gewissen Phasen einmal nicht so läuft. Er gewinnt die Spiele am Ende. Das nennt sich Sieger-Mentalität. Als Nummer sieben wird er in der Setzliste zukünftiger Turniere zudem profitieren. Es spricht viel dafür, dass die Tennis-Euphorie in Österreich lange nicht abbrechen wird. Sollte Thiem nur annähernd so ein zweites Halbjahr spielen, hat er gute Chancen, beim Masters Ende des Jahres dabei zu sein. Dann wird Thiem auch der heißeste Kandidat für die Auszeichnung als „Sportler des Jahres“ sein. Bei einem Gewinn der French Open ist ihm dieser Titel sowieso sicher. Doch ein Schritt nach dem anderen, diese Einstellung hat Thiem und signalisiert sie auch. Schließlich kann es auch in die andere Richtung gehen, wobei die Anzeichen eben dagegen sprechen. Die vergangenen Tage haben gezeigt: Thiem ist in der Weltspitze angekommen. Und das völlig zurecht.




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