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Ranieri: Kein Platz für Sentimentalitäten

Ranieris Rauswurf ist nicht schön, aber die logische Konsequenz:

Ranieri: Kein Platz für Sentimentalitäten

Es war ein Fußball-Märchen, wie es sich kaum einer noch vorstellen konnte und das Realität wurde. Leicester City, 2014/15 fast noch abgestiegen, holte sich eine Saison später den Titel in der Premier League. Solche Geschichten schreibt der Fußball also doch noch. Der Dirigent dieses Aufstands von unten war Claudio Ranieri. Der charmante Italiener wurde für seine Arbeit als „Welttrainer des Jahres“ ausgezeichnet. Noch vor Fernando Santos, der mit Portugal den EM-Titel holte. Oder Zinedine Zidane, der mit Real Madrid die Champions League gewann. Während diese beiden Herren in ihren Ämtern geblieben sind, musste Ranieri seinen Sessel nun räumen. Acht Monate nachdem der 65-Jährige mit seiner Mannschaft die Welt entzückte. Doch acht Monate später sieht die Realität auch anders aus. Statt Meisterschaft ist wieder Kampf gegen den Abstieg angesagt. Die „Foxes“ befinden sich auf Rang 17 in der Premier League, einen Zähler vor einem Abstiegsplatz. In sechs Liga-Spielen 2017 erzielte Leicester City kein einziges Tor und holte nur einen Punkt. Im FA-Cup blamierten sich Fuchs und Co. beim FC Millwall, einem Klub aus der dritten Liga. Welche Klubführung eines Meisters würde hier weiter zusehen? Wenn Chelsea Meister und in dieser Situation wäre, wäre der Trainer längst gegangen worden. Warum soll es bei Leicester City anders sein? Nur weil sie auf sensationelle Art und Weise Meister wurden? Es gilt dort und da derselbe Maßstab. Ob sich die Mannschaft nun gegen den Trainer gestellt hat oder nicht – die Ergebnisse sprechen eine eindeutige Sprache. Da ist null Platz für Sentimentalitäten. 1938 stieg Manchester City als bisher einziger Meister ab. Leicester City tut gut daran, diese Blamage mit aller Kraft zu verhindern. Ranieri wird hingegen jener Trainer bleiben, der die gesamte Fußball-Welt verzückt hat. Gibt doch Schlimmeres.

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