Warum? Diese Frage stellt sich aufgrund der aktuellen Situation beim SK Rapid. In die sich der Verein selbst hineinmanövriert hat.
Über die Entscheidung, mit Mike Büskens und Andreas Müller den Trainer und Geschäftsführer Sport zur selben Zeit zu beurlauben, lässt sich streiten. Die Hütteldorfer haben jedoch so entschieden, das ist ihr gutes Recht.
Viel mehr steht jedoch die weitere Vorgehensweise im Blickpunkt. Denn der neue Chefbetreuer soll noch diese Woche präsentiert werden, der Sportdirektor allerdings erst nach eingehender Reflexion und Analyse. Eigentlich läuft dies vice versa.
Normalerweise sollte die Basis, das Fundament gegeben sein, um in weiterer Folge darauf aufzubauen. Interimstrainer, Sportdirektor, Cheftrainer hätte die Reihenfolge lauten können. Schließlich mutet es ungewöhnlich an, sollte der Angestellte dann Mitspracherecht beim zukünftigen Vorgesetzten haben. Auf dieser Basis bieten sich einige – nicht ganz ernst gemeinte – Vergleiche an.
Einen Geschäftsführer Sport erst nach einem Trainer zu engagieren, ist wie…
…wie wenn ein neu angestellter Arbeitnehmer bei der Suche nach einem neuen Chef dann mitreden kann, ob er mit ihm kann oder nicht.
…kochen zu wollen, ohne einen Herd zu besitzen.
…zuerst in den Swimmingpool zu springen und erst dann das Wasser einzulassen.
…ein Haus zu bauen und im Nachhinein einen Keller einziehen zu wollen.
…sich eine Playstation zu kaufen – und erst danach den Fernseher.
...das Spiel anzupfeifen und erst danach einen Ball zu organisieren.
…die Kutsche vor dem Pferd einzuspannen.
…das Pferd von hinten aufzuzäumen.
Ob Rapids Risiko belohnt wird, wird man erst mit einem gewissen Abstand bewerten können. Klar, auch diese Vorgehensweise kann aufgehen. Ungewöhnlich bleibt sie aber allemal. Rapid will scheinbar in vielerlei Hinsicht Vorreiter sein.
