news

Festnahme von Hakan Sükür angeordnet

Die türkischen Justizbehörden gehen gegen den früheren Superstar vor.

Festnahme von Hakan Sükür angeordnet

Die türkischen Justizbehörden haben die Festnahme des ehemaligen Fußball-Stars Hakan Sükür beziehungsweise die Beschlagnahme seines Vermögens angeordnet.

Diese Maßnahme steht in Zusammenhang mit dem Putschversuch in der Türkei.

Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtet, dass dem in den USA lebenden früheren Nationalspieler vorgeworfen wird, Gülen-Anhänger und somit Mitglied einer "Terrororganisation" zu sein.

Besitz im Wert von 60 Millionen Euro beschlagnahmt

Ein Gericht habe am Freitag verfügt, allen Besitz von Hakan Sükür und von dessen Vater Selmet Sükür zu beschlagnahmen. Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, der Wert werde auf umgerechnet rund 60 Millionen Euro geschätzt.

DHA berichtete weiter, mit einer sogenannten Roten Notiz bei Interpol solle bald auch international nach Hakan Sükür gefahndet werden.

Vater Sükür sei am Freitag im nordwesttürkischen Sakarya festgenommen worden, wo die Familie abstammt. Auch er war im Zusammenhang mit dem Putschversuch zur Fahndung ausgeschrieben worden.

Bekenntnis zu Gülen-Sympathie

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan macht den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch verantwortlich. Sükür hat sich in der Vergangenheit offen zu seiner Gülen-Sympathie bekannt.

Erdogan und Gülen waren enge Verbündete, bis sie sich 2013 überwarfen. Hakan Sükür saß damals für Erdogans AKP im Parlament in Ankara. Ende 2013 trat Sükür in Folge des Zerwürfnisses zwischen Gülen und Erdogan aus der islamisch-konservativen Partei aus.

Der Ex-Fußballprofi erklärte zu diesem Anlass, die Gülen-Anhänger, die die Regierung unerschütterlich unterstützt hätten, nun als Feinde zu betrachten, sei "nichts als Undankbarkeit".

Im Juni dieses Jahres begann in Istanbul ein Prozess gegen den WM-Dritten von 2002, dem Beleidigung des Präsidenten und dessen Sohn Bilal Erdogan vorgeworfen wird. Sükür blieb dem Verfahren fern. Erdogan hatte nach dem Putschversuch vom 15. Juli als Zeichen der Aussöhnung angekündigt, alle von ihm erhobenen Beleidigungsklagen in der Türkei zurückzuziehen.

Kommentare