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ÖFB-U19 gegen Mini-Pirlo und Co.

Vorschau auf die U19-EM: Was kann das ÖFB-Team? Wie gut sind die Gegner?

ÖFB-U19 gegen Mini-Pirlo und Co.

Nach der EM ist vor der EM.

Sieben Teams haben sich für die U19-EM in Deutschland qualifiziert – eines davon ist die ÖFB-Auswahl. Die Mannschaft von Teamchef Rupert Marko trifft auf Portugal, Italien und Deutschland. In Gruppe B spielen Kroatien, England, Frankreich und die Niederlande.

Die ersten Zwei jeder Gruppe steigen ins Halbfinale auf. Die beiden Gruppen-Dritten spielen in einem Playoff-Duell das fünfte Ticket für die U20-WM 2017 in Südkorea aus.

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Der Weg zur EM:

Die ÖFB-U19 hat die Quali ungeschlagen und souverän überstanden. Zunächst wurde die Gruppe mit Albanien (3:0), Wales (2:0) und Georgien (0:0) gewonnen. In der Eliterunde präsentierten sich die österreichischen Talente abermals bärenstark – 3:1 gegen die Slowakei, 4:0 gegen Rumänien und 3:1 gegen Tschechien.

Der Teamchef:

Für Rupert Marko ist es die erste Endrunde als ÖFB-Nachwuchstrainer. Der 52-Jährige hat im Sommer 2011 beim österreichischen Verband begonnen, davor war er jahrelang Trainer des SV Horn. Als Aktiver hat der Steirer 1988 seine einzigen drei Länderspiele absolviert und dabei ebensoviele Treffer erzielt – ein Triplepack gegen Ungarn. Marko hat unter anderem für den SK Sturm, den FC Tirol, Austria Salzburg, Austria Wien und Flavia Solva gespielt.

"Wir haben eine tolle Qualifikation gespielt und sind unter die letzten Sieben in Europa gekommen. Es ist für jeden Spieler und auch das Betreuerteam eine tolle Herausforderung, in dieser starken Gruppe bestehen zu können. Unser vorrangiges Ziel ist es, in den drei Gruppenspielen unsere bestmögliche Leistung abzurufen. Wir nähern uns der Aufgabe Schritt für Schritt. Jetzt gilt unser Fokus dem Auftaktspiel gegen Portugal am Montag. Dann erst folgt der nächste Schritt, nämlich Italien."

Rupert Marko

Der Kader:

Im Aufgebot stehen einige Kicker, die schon erste Erfahrungen in der Bundesliga gesammelt haben. Vor allem in der Zentrale – sowohl in der Innenverteidigung, als auch im Mittelfeld – ist viel Qualität vorhanden. Und das, obwohl mit Salzburgs Konrad Laimer und Austrias Dominik Prokop zwei absolute Leistungsträger von ihren Klubs nicht für die EM freigegeben wurden. Das Problem des Kaders liegt vielmehr darin, dass es kaum starke Spieler auf den Außenpositionen gibt. Vor allem in der Offensive sind in der Vergangenheit immer wieder Kicker, die eigentlich im Zentrum spielen, auf den Flügeln zum Einsatz gekommen – das wird auch bei der EM so sein. Durch den Ausfall Prokops geht dem Team eine Menge Torgefahr verloren – die Hoffnungen ruhen auf Arnel Jakupovic, der mit sieben Toren in acht Spielen für das U19-Team seinen Torriecher schon oft unter Beweis gestellt hat. Interessant ist, dass mit Maximilian Wöber, Sandi Lovric und Jakupovic gleich drei Spieler mit von der Partie sind, die auch noch für die U18 spielberechtigt wären.

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Die Gegner:

Portugal (Mo., 11.7., 19 Uhr, Großaspach)

In der Quali war ein gewisser Renato Sanches noch mit von der Partie, der hat bekanntlich am Sonntag aber erst ein viel größeres Turnier beendet und steht freilich nicht zur Verfügung. Aber auch ohne ihn sollten sich die Portugiesen offensivstark präsentieren. Auf dem Weg zur U19-EM haben sie 18 Tore erzielt – nur Frankreich ist ein Treffer mehr gelungen. Teamchef Emilio Peixe hat einige Top-Talente dabei. Goalie Pedro Silva ist ebenso zu erwähnen wie Goncalo Rudrigues, der im zentralen Mittelfeld die Fäden zieht. Und dann wäre da noch Buta – mal Stürmer, mal Rechtsaußen –, der mit vier Toren und vier Assists in sechs Quali-Spielen geglänzt hat.

Italien (Do., 14.7., 12 Uhr, Reutlingen)

Die Italiener haben nicht unbedingt die souveränste Quali hingelegt und mussten bis zum Schluss zittern – nach einem 2:2 gegen die Türkei entschied nur die bessere Tordifferenz. Dennoch ist von der Mannschaft von Paolo Vanoli, als Aktiver selbst Nationalspieler, einiges zu erwarten. Manuel Locatelli ist der unumstrittene Star der Mannschaft – er hat schon zwei Serie-A-Spiele für den AC Milan bestritten und wird nicht zuletzt ob seiner Spielweise als „Mini-Pirlo“ bezeichnet. Sein Teamkollege Luca Vido ist der Goalgetter der Truppe. Doch auch Linksverteidiger Federico di Marco und Mittelfeldmann Nicolo Barella sind zu beachten.

Deutschland (So., 17.7., 19:30 Uhr, Reutlingen)

Der Gastgeber hat in den jüngsten Testspielen durchaus ansprechende Leistungen gebracht und darf sich natürlich über viel Unterstützung des Publikums freuen. Teamchef Guido Streichsbier hat sich vor allem in Hoffenheim den Ruf eines ausgezeichneten Nachwuchstrainers erworben und kam 2014 vom FC Astoria Walldorf, den er in die Regionalliga geführt hat, zum DFB. „Wir haben keinen Top-Star“, betont Streichsbier, wenn er über seine Truppe spricht. Immerhin stehen mit Benjamin Henrichs (Leverkusen), Suat Serdar (Mainz) und Philipp Ochs (Hoffenheim) aber drei Mann im Kader, die schon in der deutschen Bundesliga im Einsatz waren. Die beiden Angreifer Cedric Teuchert (Nürnberg) und Janni Serra (Dortmund) haben sich im Nachwuchs bisher als überaus treffsicher erwiesen.


Harald Prantl


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