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"Rapid ist der richtige Verein für mich"

Mit der ÖFB-U17 sorgt Kelvin Arase für Furore. Andere Vereine haben schon angeklopft.

"Derzeit ist er vorne der Beste", hat U17-Teamchef Andreas Heraf vor dem Turnier über Kelvin Arase gesagt.

Bei beiden bisherigen EM-Spielen ist der Angreifer in der ÖFB-Startelf gestanden. Bereut hat es sein Coach sicher nicht, immerhin haben die Österreicher beide Partien 2:0 gewonnen und sich vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.

Arases Zwischenbilanz: "Vor allem das erste Spiel war am Anfang sehr aufregend. Aber wir haben gut gespielt und uns eine gute Ausgangslage geschaffen. Auch im zweiten Match haben wir eine starke Leistung gezeigt. Jeder ist für jeden gelaufen und hat viele Extra-Meter gemacht."

Mit seiner eigenen Leistung ist der 17-Jährige aus dem Rapid-Nachwuchs "zufrieden, auch wenn es mit einem Tor noch nicht geklappt hat".

"Ich fand es ein wenig übertrieben"

Viele der Scouts, die die ÖFB-Talente bei der EM in Aserbaidschan beobachten, haben Arase schon länger am Zettel. "Er ist immer als eines der größten Stürmertalente in Österreich gehandelt worden. Bei Klub-Turnieren ist er immer wieder bester Torschütze oder bester Spieler geworden", weiß Heraf.

Im Dezember 2014 sorgte der Offensivspieler mit seinen Glanzvorstellungen bei einem Hallenturnier in Deutschland zum ersten Mal für Schlagzeilen. Ganz recht war ihm das nicht, wie er erzählt: "Es war neu für mich, etwas in den Medien über mich zu lesen. Einerseits hat es mich gefreut, andererseits fand ich es ein wenig übertrieben."

Und wie das bei hochveranlagten Österreichern eben so ist, klopften auch prompt die ersten Klubs aus dem Ausland an: "Ja, es gab schon Vereine, die Interesse hatten. Aber ich finde es nicht gut, zu früh ins Ausland zu gehen. Rapid ist der richtige Verein für mich, hier kann ich mich entwickeln und irgendwann in der Bundesliga spielen."

"Ronaldinho war mein großes Vorbild"

Kelvin Arase mit ÖFB-Teamkollege Nicolas Meister

Florian Kainz sei jener Rapid-Spieler, von dem er sich am meisten abschauen könne, verrät Arase. Allerdings: "Ronaldinho war immer mein großes Vorbild."

Aktuell muss sich der Teenager aber erst im Nachwuchs durchsetzen, er spielt in der U18 der Hütteldorfer, wird gelegentlich auch noch in der U16 eingesetzt. Mit Zeljko Radovic und Muhammet Akagündüz wird Arase von zwei ehemaligen Stürmern trainiert. "Es ist toll, diese Trainer bei Rapid zu haben. Sie erzählen uns oft von der Bundesliga, wie es war, dort zu spielen", sagt er.

Er selbst spiele aber am liebsten am Flügel. "Ich bin schnell, aggressiv gegen den Ball und habe immer einen Drang nach vorne", beschreibt sich der Rapidler. Heraf ergänzt: "Er macht immer Wirbel, behauptet Bälle und ist flink. Ein super Typ, ein Teamplayer."

"Damals habe ich zum ersten Mal Schnee gesehen"

Zur Welt gekommen ist Arase in Nigeria, in Benin City. Im Alter von sechs Jahren ist er mit seinen Eltern nach Wien-Donaustadt übersiedelt. "Wir sind im Winter gekommen, damals habe ich zum ersten Mal Schnee gesehen. Ich habe mich gewundert", lacht er.

"Für mich hat es immer nur Fußball gegeben. Bevor ich beim Verein begonnen habe, habe ich regelmäßig im Park gespielt", erzählt der Youngster. Als Elfjähriger hat Arase dann bei Donaufeld begonnen, eineinhalb Jahre später schnappte sich Rapid das Talent.

Und wie sieht es mit dem Nationalteam aus? "Der nigerianische Verband hat sich noch nicht bei mir gemeldet. Ich spiele gerne für Österreich", sagt er. Kein Wunder, immerhin steht er mit seinem ÖFB-Teamkollegen bei der U17 bereits im EM-Viertelfinale.

Harald Prantl

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