plus-video

"Rollentausch" und Junuzovic' Friedenstaube

Wem Junuzovic durch Tausch mit Alaba entkommen wollte und warum er so jubelte:

Nicht nur mit personeller Rotation versuchte Teamchef Marcel Koller neue Alternativen auszuloten.

Auch auf dem Platz wurden beim 1:2 gegen die Türkei verschiedene Systeme ausprobiert. Im Mittelpunkt standen dabei David Alaba und Zlatko Junuzovic.

„In der zweiten Halbzeit habe ich mit Juno gewechselt, die Zehner-Position übernommen und er meine Rolle“, bestätigt der Bayern-Legionär. Der Bremer wollte mit dieser Maßnahme vor allem der engen Manndeckung der Türken entgehen, mit Erfolg.


"Das hat dann auch gut ausgeschaut"

"Ich glaube, dass es dann auch gut ausgeschaut hat, wir uns in dieser Phase Chancen herausgearbeitet und die Löcher im Mittelfeld gefunden haben. Die Türken haben dann sehr clever gegen uns agiert und uns sehr viel mit Fouls gestoppt, sobald wir über die Linie gekommen sind. Aber ich denke, dass wir da auch sehr viel mitnehmen können", analysierte Alaba.

Anders als zuletzt gegen Albanien, wo Alaba eine offensivere Rolle einnahm, spielte Österreichs Fußballers des Jahres wieder in angestammter Position, ohne großen Offensivdrang.

 

"Aber so lange habe ich gar nicht so defensiv gespielt. Wir haben mitten in der ersten Halbzeit unser System wieder geändert. Ich habe natürlich defensiver begonnen", bestätigte Alaba, was auf dem Spielfeld offensichtlich war.

Das war vom Schweizer Dirigenten durchaus beabsichtigt. Gegen die spielstarken Türken sollte mehr Stabilität und Kompaktheit herrschen als zuletzt beim 2:1-Erfolg gegen Albanien, das Rezept wurde diesmal nur besser umgesetzt.

"Mit zwei Sechsern hast du auch mehr Kompaktheit"

"Wir haben taktisch anders gespielt als gegen die Albaner. Gegen die Albaner wollten wir so spielen. Heute waren wir disziplinierter, haben die Räume gut zugemacht. Mit zwei Sechsern hast du aber auch mehr Kompaktheit als wenn nur einer auf dieser Position spielt", sagte Koller.

Im ersten Testspiel im Jahr 2016 hatte das ÖFB-Team durchaus Probleme, die Räume eng zu machen und das hohe Pressing defensiv auszugleichen. Mit der defensiveren Variante gegen die Türkei war der Teamchef zufriedener:

"Die Defensivarbeit, die ich im ersten Spiel bemeängelt habe, war diesmal gut. Aus dem Spiel heraus haben wir nicht viel zugelassen." Umso mehr ärgerten den Schweizer unnötige Fouls in Strafraumnähe, die zu gefährlichen Standardsituationen führten.

Nach dem Rollentausch tauchte Junuzovic bis zu seiner Auswechslung nicht mehr so gefährlich vor dem Tor auf wie bei seinem 1:0-Führungstreffer.

Junuzovic jubelte mit Friedenstaube

Seine Direktabnahme nach Arnautovic-Zuspiel war durchaus beabsichtigt. Ein bisschen Glück war trotzdem dabei, dass der Ball genau im Eck landete.

 

Bild 1 von 32
Bild 2 von 32
Bild 3 von 32
Bild 4 von 32
Bild 5 von 32
Bild 6 von 32
Bild 7 von 32
Bild 8 von 32
Bild 9 von 32
Bild 10 von 32
Bild 11 von 32
Bild 12 von 32
Bild 13 von 32
Bild 14 von 32
Bild 15 von 32
Bild 16 von 32
Bild 17 von 32
Bild 18 von 32
Bild 19 von 32
Bild 20 von 32
Bild 21 von 32
Bild 22 von 32
Bild 23 von 32
Bild 24 von 32
Bild 25 von 32
Bild 26 von 32
Bild 27 von 32
Bild 28 von 32
Bild 29 von 32
Bild 30 von 32
Bild 31 von 32
Bild 32 von 32

"Ich wollte ihn so locker wie möglich treffen, ein bisschen Spannung wegnehmen und den Ball mit ein bisschen Gefühl verlängern", ließ der Mittelfeld-Stratege sein Tor Revue passieren.

Doch nicht nur der Treffer blieb in Erinnerung, auch sein ausgefallener Torjubel. Dieser solllte durchaus als Symbol verstanden werden, wie Sladdi auf Nachfrage bestätigt.

"Das sollte eine Friedenstaube sein. Vom Gefühl her passt das in dieser schweren Zeit schon gut rein. Das sollte eine kleine Botschaft sein, ist aber spontan gewesen", erklärte der Deutschland-Legionär.

Eine schöne Geste, auch wenn der Treffer nicht zum Sieg reichte. Gut möglich, dass Junuzovic oder Alaba im nächsten Vorbereitungsspiel wieder in anderen Rollen glänzen.


Alexander Karper/Peter Altmann/Jakob Faber

Kommentare