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Koller: "Gibt kein Getränk für Selbstvertrauen"

ÖFB-Teamchef verteidigt Alaba und Suttner, schließt aber Stammplatz-Garantie aus.

Koller:

"Es gibt kein Getränk, um Spielern Selbstvertrauen einzuflößen. Man kann nicht sagen: 'Trink mal' und er geht mit geschwellter Brust durch die Tür und alles geht von alleine. Selbstvertrauen holst du dir nur mit guten Spielen", kontert ÖFB-Teamchef Marcel Koller nach dem 2:1 in Georgien Kritik an seinen Personal-Entscheidungen.

Insgesamt konnten nur wenige Akteure beim Auftaktsieg in Tiflis überzeugen.

Auch David Alaba im Mittelfeld nicht: "Ich habe aktuell nicht vor, daran etwas zu ändern."

Kein Zweifel an "Freigeist" Alaba

Dem Bayern-Legionär widerstrebt es mittlerweile, die Causa rund um seine bevorzugte Position zu kommentieren.

In der deutschen Bundesliga ist er weiterhin links hinten anzutreffen, in der österreichischen Auswahl wird er trotz schwächelnder Performance bei der EURO und auch gegen Georgien weiterhin in der Zentrale aufgeboten werden.

"Es ist nicht nur bei David so, dass der Rhythmus nach einem Pokal- und einem Liga-Spiel noch fehlt. Alaba hat die ganze Quali, eigentlich immer bei uns diese Position gespielt. Er ist mit seinen Fähigkeiten sehr wichtig für uns in dieser Funktion."

Teilweise wirkte der Star-Spieler jedoch überfordert, traf oftmals die falschen Entscheidungen und konnte als "Freigeist" nicht hundertprozentig überzeugen. Trotzdem will Koller seine Kreise nicht einschränken.

"Man kann nicht alles vorgeben. Diese individiuelle Qualität ist extrem wichtig, man braucht diesen Freigeist. Auch Arnautovic braucht seine Freiheiten. Ihm sollte man nicht sagen, was er alles machen muss."

Suttner auf Dauer in der Viererkette gesetzt?

Letzterer schien dem Druck zuletzt jedoch mehr gewachsen zu sein als sein jahrelanger Spezi. Das schlug sich auch in der LAOLA1-Einzelkritik nieder, in welcher Arnautovic mit "Note 2" noch der Beste im ÖFB-Team war. Trotzdem will Koller Alaba und Arnautovic nicht vergleichen: "Das kann man nicht."



So, wie man auch Markus Suttner nicht mit Christian Fuchs vergleichen kann. Der Ingolstadt-Legionär enttäuschte als Ersatz des langjährigen ÖFB-Kapitäns links in der Viererkette.

"Es war schwierig für ihn. Er hat gut begonnen, hatte anfangs gute Aktionen, agierte dann aber nicht so glücklich. Das weiß er selber auch. Es ist wichtig für ihn, das zu verarbeiten, zu analysieren und umzusetzen", begründet Koller.

Ob Suttner weiterhin die Nummer eins auf der linken Verteidiger-Position bleibt, ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. "Wie das dann weiter aussieht, wird man sehen. Noch ist es zu früh, Schlüsse für die nächsten Spiele zu ziehen."

Erfahrung statt junger, hungriger Newcomer

Grundsätzlich verteidigt Koller seine Entscheidungen, auch weil für ihn zum Start in die WM-Qualifikation Erfahrung mehr zählte als junge, hungrige Newcomer - zum Leidwesen eines Alessandro Schöpf.

Die Neuen im Kader, Louis Schaub und Stefan Stangl, suchte man in der Aufstellung vergebens, auch Michael Gregoritsch kam erst in der Schlussphase. Obwohl der Teamchef lobende Worte für die Debütanten parat hat, ist nicht abzusehen, ob und wann diese eine Chance bekommen.


Was Koller Positives aus dem 2:1-Sieg in Georgien mitnimmt:


"Sie sind absolut weiterhin ein Thema. Das hat natürlich schon auch damit zu tun, dass sie weiter gute Leistungen im Verein bringen. Wir hatten sie ja schon länger beobachtet und sie haben hier einen sehr guten Eindruck gemacht. Sie haben gute Chancen, auch das nächste Mal dabei zu sein."

"Ohne ihnen gleich das Vertrauen zu entziehen" 

Trotzdem täuscht der Eindruck nicht, dass Koller am liebsten das Optimale aus dem bestehenden Fundament herausholen möchte. Konstanz hat sich bisher bewehrt, deshalb will der Schweizer nicht alles vom einen auf den anderen Moment umdrehen.

"Grundsätzlich ist es unsere Philosophie, dass Spieler auch mal ein schlechtes Spiel machen können. Das haben wir über die letzten Jahre gezeigt, ohne ihnen gleich das Vertrauen zu entziehen. Auch wenn Spieler, von deren Qualität wir überzeugt sind, bei ihrem Klub nicht spielen oder auf der Tribüne sitzen."

Trotzdem stellt Koller klar: "Das heißt nicht, dass es eine Stammplatzgarantie gibt. Je nach Gegner ist eine andere Variante oder taktische Situation gefragt. Wir müssen immer entscheiden, was im Moment das Beste für uns ist."

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