Deni Alar sammelt gerade seine ersten Eindrücke im A-Team, wo er mit einer Vielzahl an Legionären konfrontiert ist.
Seinen aktuellen Erfolgslauf bei Sturm Graz in einen Auslandstransfer umzumünzen und so seine ÖFB-Chancen zu steigern, habe er jedoch nicht im Hinterkopf:
"Vor vier Monaten hat sich keiner für mich interessiert. Ich bin jetzt froh, dass ich bei Sturm bin, die Chance bekomme und wieder Leistung zeige. Das Wichtigste ist, dass ich weiter Gas gebe und meine Chance nutze."
"Qualität in der Bundesliga nicht so schlecht"
Generell hat Austria-Goalie Robert Almer - bei der EURO noch der einzige ÖFB-Akteur aus der heimischen Liga - Gesellschaft aus der Bundesliga bekommen.
Mit Andreas Lukse, Valentino Lazaro, Stefan Stangl und Louis Schaub sind weitere Kicker aus österreichischen Vereinen in den Kader von Teamchef Marcel Koller aufgerückt, Alar wiederum ist für den verletzten Hannover-Legionär Martin Harnik nachgerückt.
Laut Meinung des Führenden der Torschützenliste kommt die Bundesliga in der Öffentlichkeit bisweilen zu schlecht weg: "Die Leistung muss natürlich immer passen. Aber man sieht auch bei den drei Vereinen, die in der Europa League dabei sind, dass sie mitspielen und auch Spiele gewinnen. Man merkt schon, dass die Qualität in der österreichischen Bundesliga nicht so schlecht ist, wie jeder sagt."
"Gute und junge Spieler hinter Janko"
Marc Janko ist die klare Nummer eins unter den rot-weiß-roten Stürmern. Mit Alar versucht sich der nächste Erbe in Stellung zu bringen.
"Janko hat in den letzten Jahren immer super gespielt. Man weiß, wo er überall gespielt hat und wie viele Tore er gemacht hat. Dahinter gibt es aber auch gute und junge Spieler. Ich glaube, dass es ein paar gibt, die spielen könnten", meint der 26-Jährige.
Er selbst sei gut im Kreis des ÖFB-Teams aufgenommen worden. Einige Mitspieler wie Stefan Ilsanker, mit dem er sich auch das Zimmer teilt, würde er noch aus der U21 kennen.
Auch in der Nationalmannschaft wolle er sein Erfolgsrezept - "einfach nicht nachdenken und einfach weiter tun" - weiter zur Anwendung bringen und sich im Training aufdrängen: "Ich glaube nicht, dass irgendein Spieler herkommt und sagt, dass er einfach nur froh ist, hier zu sein und nicht spielen will. Jeder will spielen."
Dies darf Alar seit dieser Saison bei Sturm regelmäßig, ganz anders als zuvor bei Rapid: "Bei Rapid habe ich schon gemerkt: Wenn ich meine Chance kriege, muss alles passen und ich muss gleich ein, zwei Tore machen, Fehler darf ich mir fast keine erlauben. Das ist jetzt natürlich anders. Ich kann auch einmal ein schlechtes Spiel machen und werde nicht gleich auf die Bank oder die Tribüne gesetzt."
Peter Altmann