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Das Wellental des "Spätstarters" Michael Madl

Freude über das ÖFB-Debüt. Doch bei Fulham läuft es für Michael Madl derzeit nicht rund:

Das Wellental des

Bei seinem Arbeitgeber FC Fulham durchlebt Michael Madl gerade eine schwierige Phase.

Umso schöner war für den Steirer der Lichtblick, beim 0:0 gegen die Slowakei sein Länderspiel-Debüt feiern zu dürfen.

"In allererster Linie bin ich froh, dass mir das Vertrauen geschenkt wurde und ich spielen durfte. Ich bin ein bisschen ein Spätstarter, genau wie Andreas Lukse. Mit 28 oder 29 Jahren das Debüt feiern zu dürfen, ist eher nicht normal, aber es war sehr schön für uns", erklärt der 28-Jährige.

Die Highlights von Österreich gegen Slowakei:

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)


"Leider haben wir es nicht mit einem Sieg krönen können", so der Innenverteidiger weiter.

Nicht mehr mit dem Debüt gerechnet

Was der Einstand im Nationalteam bedeutet, wenn man bis ins schon etwas fortgeschrittenere Fußballer-Alter darauf warten musste? "Ich denke, dann ist es natürlich umso schöner. Ich glaube, wir haben unsere Aufgabe hinten ganz gut gelöst und die Null gehalten. Das war unser Ziel, vor allem für mich als Innenverteidiger. Und es ist natürlich ein schönes Gefühl, wenn man bei der Hymne draußen steht."

Hinter Aleksandar Dragovic, Martin Hinteregger, Kevin Wimmer und Sebastian Prödl gilt Madl im ÖFB-Team als Innenverteidiger Nummer fünf. Da Letzterer verletzungsbedingt absagen musste, rückte der frühere Sturm-Kapitän nach. Gegen die Slowakei rotierte Teamchef Marcel Koller seine Ersatzspieler in die Startelf, was dem England-Legionär zur Premiere verhalf.

Gerechnet hatte er damit nicht mehr wirklich: "Ganz ehrlich nicht. Ich bin so wie die letzten Male, als ich dabei war, zum Lehrgang gekommen und wollte einfach Gas geben und mich im Training präsentieren. Ich bin dankbar, dass ich die Chance bekommen habe."

Das Wellental bei Fulham

Möglich wurde dies wohl auch durch den Umstand, dass sich Koller eher an mittelfristig definierten Hackordnungen orientiert als an der aktuellen Vereinssituation seiner Schützlinge. Denn bei Fulham läuft es für Madl derzeit nicht rund.

"Wenn man zwei, drei Mal seine Leistung nicht bringt, kommt der Nächste. Wenn der gut spielt, musst du dich halt wieder hinten anstellen. Das ist bei mir zurzeit einfach so."

Michael Madl

In den ersten fünf Saison-Spielen spielte er noch jeweils durch, am sechsten Spieltag sah er gegen Birmingham City die Gelb-Rote Karte: "Danach habe ich zwei, drei Spiele nicht gespielt, dann habe ich wieder zwei, drei Spiele gemacht, in denen ich nicht so gut gespielt habe, das muss ich ehrlich zugeben. Dann bin ich wieder rausgerutscht, dann habe ich wieder eines gespielt. Es ist ein bisschen ein Wellental zurzeit. Aber ich erhalte ein gutes Feedback vom Trainer, deswegen mache ich mir eigentlich keine Sorgen."

Ob dies eine Phase sei, in der man sich als Legionär einfach durchbeißen müsse? "Es ist ganz einfach so, dass die Konkurrenz dieses Jahr noch einmal größer ist, wir noch bessere Spieler geholt und wirklich viel in die Mannschaft investiert haben. Daher wird es dann einfach auch schwerer. Wenn man zwei, drei Mal seine Leistung nicht bringt, kommt der Nächste. Wenn der gut spielt, musst du dich halt wieder hinten anstellen. Das ist bei mir zurzeit einfach so."

"Ich kann sicher Selbstvertrauen mitnehmen"

Zumeist schenkt Trainer Slavisa Jokanovic derzeit dem routinierten isländischen Teamspieler Ragnar Sigurdsson, bei der EURO 90 Minuten gegen Österreich auf dem Platz, beziehungsweise der tschechischen Chelsea-Leihgabe Tomas Kalas das Vertrauen. Beide heuerten im Sommer neu beim Londoner Championship-Verein an.

Von der Bank eines englischen Zweitligisten ins ÖFB-Team - für Madl eine willkommene Abwechslung: "Solche Geschichten schreibt der Fußball. Du bist in der einen Sekunde weg vom Fenster, in der nächsten darf ich im Happel-Stadion für das Nationalteam debütieren. Es geht so schnell, deswegen kann man diesen Moment auch sehr genießen. Es war schön, einmal etwas anderes zu erleben."

Auch, weil es Rückenwind für die Vereins-Aufgaben geben könnte: "Es ist immer schön, wenn man sich mit anderen Nationen messen kann. Schön, dass man da mithalten kann. Ich kann sicher Selbstvertrauen zu Fulham mitnehmen."

Peter Altmann



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