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ÖFB-Team verliert trotz guter Leistung

Zwei Schnitzer in der Abwehr sorgen für eine ÖFB-Niederlage gegen die Schweiz.

ÖFB-Team verliert trotz guter Leistung

Österreichs zuletzt so erfolgreiches Nationalteam hat am Dienstag im letzten Länderspiel des Jahres einen Dämpfer erlitten.

Die Österreicher mussten sich in ihrem ersten Härtetest für die EM kommenden Sommer in Frankreich der Schweiz mit 1:2 (1:2) geschlagen geben.

Die Tore in Wien erzielten David Alaba (13.) bzw. der Schweizer Haris Seferovic im Doppelpack (9., 38.).

Die ÖFB-Auswahl verpasste es damit wie im Vorjahr, als es zum Jahresabschluss in Wien ein 1:2 gegen Rekordweltmeister Brasilien gesetzt hatte, erstmals seit 1996 ein Kalenderjahr ungeschlagen zu überstehen.

Davor war dies in der Nachkriegszeit nur 1974, 1977 und 1979 gelungen. Das Team von Marcel Koller kassierte seine zweite Niederlage in den vergangenen 18 Länderspielen.

"Marseillaise" vor Spielbeginn

27.600 Zuschauer waren vier Tage nach den Terroranschlägen von Paris ins Ernst-Happel-Stadion gekommen. Das Spiel begann im Gedenken an die Opfer mit einer Schweigeminute.

Davor war anstelle des traditionellen Radetzky-Marsch die französische Nationalhymne, die "Marseillaise", erklungen. Beide Teams spielten mit Trauerflor.

Das ÖFB-Team musste ohne Goalgetter Marc Janko auskommen, der wegen Nackenproblemen auf der Ersatzbank Platz nahm. An seiner Stelle stürmte Rubin Okotie.

Im Tor vertrat Ramazan Özcan den verletzten Stammkeeper Robert Almer. Im offensiven Mittelfeld kamen statt der blessierten Zlatko Junuzovic und Martin Harnik wie erwartet Marcel Sabitzer und Jakob Jantscher zum Einsatz.

Prödl nach zwei Minuten out

Dazu verletzte sich Innenverteidiger Sebastian Prödl nach nur einer Minute an der linken Wade und musste durch den bei Meister Salzburg mit Unstimmigkeiten konfrontierten Martin Hinteregger ersetzt werden.

Das ÖFB-Team hatte zwar mehr Spielanteile, bekundete beim schnellen Umschaltspiel der Schweizer in der Rückwärtsbewegung aber immer wieder Probleme.

Dem 0:1 gingen mehrere Missgeschicke voraus: Ein Abschlag von Özcan sprang Rechtsverteidiger Florian Klein viel zu weit weg, Alabas misslungener Klärungsversuch per Kopf landete direkt vor Seferovic, der dem herauseilenden Özcan keine Chance ließ.

Alaba macht Fehler wieder gut

Alaba machte seinen Fehler nur vier Minuten später gut. Der 23-Jährige erzielte sein elftes Tor im 42. Länderspiel, nachdem Juventus-Verteidiger Stephan Lichtsteiner ein halbhoher Ball von Sabitzer an die Hand gesprungen war.

Lichtsteiner, der sich erst vor eineinhalb Monaten einer Herzoperation hatte unterziehen müssen, musste wenig später ebenfalls vom Feld (18.).

Schüsse von Sabitzer (17.) und Arnautovic (32.) waren für Schweiz-Keeper Yann Sommer kein Problem.

Sein Gegenüber Özcan zeichnete sich in seinem fünften Länderspiel in einer Eins-gegen-Eins-Situation gegen den im Konter enteilten Schweizer "Superzwerg" Xherdan Shaqiri aus (24.).

Okotie-Tor wird nicht gegeben

Ein Kopftor von Okotie nach Freistoßflanke von Alaba wurde wahrscheinlich zu Unrecht wegen Abseits nicht anerkannt (35.). Dafür schlugen die in für sie ungewohntem 4-4-2 angetretenen Schweizer durch Seferovic erneut zu.

Der Frankfurt-Stürmer hob eine Flanke von Admir Mehmedi mit einer Ballberührung geschickt ins Tor.

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Zur Pause brachte ÖFB-Teamchef Marcel Koller den defensiveren Stefan Ilsanker für seinen Leipzig-Kollegen Sabitzer, Alaba rückte ins Offensivzentrum nach vor. Wenig später kam Mattersburg-Angreifer Karim Onisiwo statt Jantscher zu seinem ersten Länderspiel (58.).

Als zweiter Debütant wurde im Finish Rapids Florian Kainz auf den Platz geschickt (82.).

Sommer entschärft Alaba-Freistoß

Ein Schuss des Schweizer Kapitäns Gökhan Inler ging über das Tor (48.), auf der Gegenseite lenkte Sommer einen gefährlichen Alaba-Freistoß über ebendieses (55.).

Der Schlussmann machte auch Österreichs beste Chance nach der Pause zunichte, indem er gegen den von Arnautovic mit der Brust eingesetzten Ilsanker parierte (73.).

In der Schlussphase zogen sich die Schweizer immer weiter zurück. Die Österreicher fanden kaum zwingende Tormöglichkeiten vor.

Beinahe hätten sie sogar noch das 1:3 kassiert, Michael Lang brachte den Ball nach einem Corner, bei dem sich ÖFB-Kapitän Christian Fuchs verschätzt hatte, aber nicht an Özcan vorbei (84.).

November-Schwäche des ÖFB-Teams

Das ÖFB-Team verpasste im 35. Länderspiel unter Koller den 20. Sieg. Gegen dessen Schweizer Landsleute setzte es die fünfte Niederlage in den jüngsten sechs Duellen.

Auch eine gewisse November-Schwäche ist bei den Österreichern nicht zu überstehen: Sieben der vergangenen acht Jahresabschluss-Länderspiele gingen verloren.

Dank Alabas Treffer gelang zumindest die Fortsetzung einer Serie. In den vergangenen 20 Partien hat die rot-weiß-rote Auswahl immer zumindest ein Tor erzielt.

Der diesbezügliche ÖFB-Rekord steht seit den Jahren 1954 bis 1956 bei 22. Die nächsten Länderspiele gibt es erst im März. Davor steht am 12. Dezember in Paris noch die Auslosung der EM-Gruppen bevor.

Freundschaftliches -Länderspiel am Dienstag in Wien

Österreich - Schweiz 1:2 (1:2)
Ernst-Happel-Stadion, 27.600, SR Gräfe (GER)

Tore: 0:1 ( 9.) Seferovic, 1:1 (13.) Alaba, 1;2 (38.) Seferovic

Österreich: Özcan - Klein, Prödl (3. Hinteregger), Dragovic, Fuchs - Alaba, Baumgartlinger (82. Kainz) - Jantscher (58. Onisiwo), Sabitzer (46. Ilsanker), Arnautovic - Okotie (66. Hinterseer)

Schweiz: Sommer - Lichtsteiner (18. Lang), Djourou, Klose, Moubandje - Shaqiri (88. Widmer), Behrami, Inler (60. Zuffi), Mehmedi (60. Stocker) - Seferovic (77. Derdiyok), Drmic (71. Lustenberger)

Gelbe Karten: Dragovic bzw. keine

Claus Schlamadinger

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